«Ich bin alles andere als ein Jungstar»
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Schauspieler Pablo Caprez:«Ich bin alles andere als ein Jungstar»

Schauspieler Pablo Caprez in «Soul of a Beast»
Volltreffer gleich beim Debüt

Für seine Leistung in «Soul of a Beast» wurde Pablo Caprez mit dem Schweizer Filmpreis ausgezeichnet. Eine Schauspielausbildung hat der Zürcher nie gemacht, aktuell studiert er an der Uni Zürich Wirtschaft.
Publiziert: 10.04.2022 um 10:08 Uhr
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Der grosse Moment: Pablo Caprez bei seiner Dankesrede für die Auszeichnung als bester Darsteller am Schweizer Filmpreis in Zürich am 25. März.
Foto: keystone-sda.ch
Jean-Claude Galli

A star is born! Bis zum Schweizer Filmpreis vor zwei Wochen kannten nur Insider den Namen Pablo Caprez (23). Für sein Kinodebüt im achtfach nominierten «Soul of a Beast» wurde der Zürcher in der Königskategorie als bester Darsteller ausgezeichnet. Caprez spielt im bildgewaltigen Drama von Lorenz Merz (41) den Skater und Jungvater Gabriel, der sich in die Freundin seines besten Freundes verliebt (Kinostart 14. April). Caprez' Leistung ist noch eindrücklicher, wenn man bedenkt, dass er nie eine entsprechende Ausbildung gemacht hat und aktuell an der Uni Zürich Wirtschaft studiert.

«Ich weiss nicht, ob ich mich überhaupt schon als Schauspieler bezeichnen würde. Ich bin einfach ein junger Mann, der die Möglichkeit hatte, in einem sehr coolen Film mitzumachen. Und was in vier oder fünf Jahren ist, werden wir sehen», sagt er im Gespräch mit SonntagsBlick.

Mit 15 hatte Caprez die erste Rolle

Ein ganz unbeschriebenes Blatt ist Caprez nicht. Mit 15 war er im «Tatort – Zwischen zwei Welten» und ein Jahr später in der SRF-Produktion «Upload» zu sehen. Für «Soul of a Beast» kontaktierte ihn Regisseur Merz über Facebook, nach einem Treffen bekam er die Rolle.

«Ich bin mit sehr viel Respekt an die Aufgabe herangegangen. Und ich war extrem froh, mit den beiden Vollprofis Luna Wedler und Ella Rumpf arbeiten zu dürfen. Sehr viel ist dann organisch auf dem Set entstanden und aus uns heraus gewachsen», sagt Caprez.

In «Soul of a Beast» wird geprügelt, geliebt, geschwitzt

«Soul of a Beast» ist ein sehr körperlicher, heftiger Film. Es wird geprügelt, geliebt, geflucht, geblutet und sehr viel geschwitzt. Caprez schafft, was ihm Action-Legende Charles Bronson (1921–2003) in «Kalter Schweiss» 1970 vormachte: Den ganzen Film über trägt er dasselbe T-Shirt. «Tatsächlich hatten wir fünf oder sechs dieser, jedes in einem anderen Stadium von Gabriel. Zwei habe ich immer noch zu Hause. Das Shirt ist mein Lieblingsstück geblieben.»

Dass der Schweizer Filmpreis nun die Erwartungshaltung verändert, glaubt Caprez nicht. «Druck machen soll und darf das nicht, vielmehr anspornen zum Weitermachen. Aber natürlich ist diese Auszeichnung eine riesige Wertschätzung.»

Caprez' vermutlich grösste Stärke ist seine natürliche, nahbare Art. Aufgewachsen ist er mit vier Geschwistern in einer Grossfamilie, «ähnlich wie in der Villa Kunterbunt». Neben Film und Wirtschaftsstudium trainiert er die C-Junioren beim FC Seefeld. Zudem unterhält er mit zwei Kollegen einen Koch-Channel auf Instagram. Selber mag er es deftig: Sein Lieblingsgericht ist der Schweinsbraten seiner Mutter, sein Lieblingsrestaurant ist «der feinen Cordons bleus wegen» das Tüfenegg in Zürich.


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