Robbie Williams (46), Kylie Minogue (52), Ariana Grande (27), Ricky Martin (48), Shakira (43) und Jennifer Lopez (50): Die Liste der Mega-Stars mit denen Rithiély Pereira (28) bereits zusammengearbeitet hat, ist lang. Ihre Anfänge machte die Tänzerin aber in der Schweiz: Sie wuchs im Zürcher Stadtteil Wipkingen auf.
Im Alter von zehn Jahren kam die gebürtige Brasilianerin gemeinsam mit ihrer Mutter in die Schweiz. «Es war alles ganz anders als in meiner damaligen Heimat, ein richtiger Kulturschock», sagt sie rückblickend. Sie kannte niemanden, konnte die Sprache kaum. «Mein Stiefvater riet mir dann, mit einer Tanzschule zu beginnen. Ein Glücksfall.»
Coiffeurlehre trat sie nicht an, Tanzen war ihre Leidenschaft
Sie war talentiert, schnell gings bis zu den Schweizer Meisterschaften, mit ihrer eigenen Tanzgruppe machte sie bei Wettbewerben mit. «Für mich stand ausser Frage, dass ich etwas anderes werden will, als Tänzerin.» Die gefundene Lehrstelle als Coiffeuse trat sie nicht an, stattdessen machte sie Ausbildungen in den USA, machte in der britischen Sendung «So You Think You Can Dance» mit und zog als 19-Jährige in die englische Hauptstadt London. Das zahlte sich aus.
Mit Kylie Minogue trat Pereira 2014 nicht nur bei den Commonwealth Games auf, sondern auch zwei Jahre zuvor zum Diamant-Jubiläum der Queen (94) vor dem Buckingham Palace in Anwesenheit der Monarchin. Mit Robbie Williams trat die Wipkingerin 2019 in Las Vegas auf. «Er ist ganz ein ‹geiler Siech›, ein richtiger Showman. Die Auftritte waren das, was man von Las Vegas erwartet. Da gehörte auch meine Federboa dazu.» Mit Ariana Grande stand Pereira im selben Jahr auf der Bühne des Coachella-Festivals. «Eines der berühmtesten Festivals der Welt. Und Grande hatte Überraschungsgäste wie die Boyband NSync, Nicki Minaj und Justin Bieber dabei.»
Mega-Auftritt beim Super Bowl
Mittlerweile wohnt Pereira in Los Angeles. In den USA erlebte sie im Februar auch den vorläufigen Höhepunkt ihrer Karriere: Die Halbzeitshow des Super Bowl, bei dem sie mit Shakira und Jennifer Lopez auf der Bühne stand. «Diese riesige Produktion zu sehen, der Aufwand der für eine 15-minütige Show gemacht wird, ist unglaublich», sagt sie. «Am Fernseher sieht man ja gar nicht, wie schnell die ganze Bühne auf- und nachher wieder abgebaut wird.»
Für den Auftritt vor einem Millionenpublikum arbeitete Pereira einen Monat lang. «Vier Wochen lang hatten wir je sechs Tage jeweils acht bis zehn Stunden geprobt», sagt sie. «Und wer jetzt denkt, dass Shakira und Jennifer Lopez da nicht dabei waren, irrt. Die beiden haben jeden Durchgang mitgemacht. Es muss ja wirklich alles bis zur Perfektion sitzen.» Die Superstars hätten auch keine Star-Allüren gezeigt, sondern sich für ihre Kollegen viel Zeit genommen. Das freut Pereira: «Als Latina die Superbowl-Show mit diesen südamerikanischen Ikonen in Miami machen zu dürfen, war einmalig»
Aufträge wegen Corona auf der Strecke
Die Corona-Zeit stimmt die erfolgreiche Tänzerin nachdenklich. Die Eventbranche steht still, Einkünfte stehen aus. «Ich hatte ein paar Projekte mit Pharrell Williams und Google geplant, doch das ist momentan auf Eis gelegt.» Immerhin: In London betreut Pereira ein Projekt, um jungen Tanztalenten zu helfen. «Und ihnen eine Stimme zu geben.» Schliesslich weiss sie, wie schwierig es ist, sich in jungen Jahren Aufmerksamkeit in der Branche zu verschaffen. «Doch wenn man an sich glaubt, sind irgendwann alle Kameras auf einen gerichtet.»