«Bleibt Zuhause», heisst es derzeit überall. RTL lässt seine Stars und Profis trotz Coronakrise bei «Let's Dance» weitertanzen. Täglich trainieren sie in Tanzschulen, die wegen des Virus schliessen mussten. Am Freitag geht es dann ins Kölner MMC-Studio. Da treten die Tanzpaare vor leeren Rängen auf. Auch diese Woche soll es so ablaufen, doch einige Profi-Tänzer wollen das nicht mehr mitmachen.
Einer davon hat mit der deutschen «Bild»-Zeitung gesprochen. Anonym – denn er fürchtet sich vor Vertragsstrafen. «Es gibt bei uns zwei Gruppen mit jeweils fünf Leuten. Aber die, die aufhören wollen, werden mehr», berichtet er. Sie seien verzweifelt. «Die Bundeskanzlerin verbietet den Kontakt zu Nicht-Familienangehörigen – aber wir tanzen jeden Tag total eng. Es ist verboten, sich mit mehr als zwei Personen zu treffen. Aber wir sind zu fünft in der Tanzschule in engen Räumen, mit Tanzpartnerin, Kameramann, Tonassistenten und Realisator», meint er weiter.
Eine Tänzerin soll Corona-Symptome haben
Ein Sendersprecher von RTL bestätigt dies auf Nachfrage von «Bild»:«Ein Tanzpaar und ein Kamerateam – Realisator, Kamera und Ton – drehen die Trainingsszenen in den Tanzschulen innerhalb der Woche.» Sie würden jedoch immer den gebotenen Abstand halten.
Der Tänzer ist da anderer Meinung: «Die Friseure und Maskenbildner haben teilweise keine Handschuhe an, behandeln aber viele mit den gleichen Pinseln. Wir werden in Shuttles mit bis zu acht Leuten ins Studio zur Liveshow gefahren. Eine Tänzerin ist sogar krank, hat Corona-Symptome. Ihr wurde aber von der Produktion gesagt, sie solle den Test nicht machen.»
RTL bestreitet diese Anschuldigungen. Alle Maskenbildner und Friseure trügen Handschuhe und Mundschutz. «Maske beruht auf Freiwilligkeit, die Stars dürfen sich auch selbst schminken», heisst es weiter. Das Gleiche gelte beim Styling. Die Prominenten dürften sich alleine an- und umziehen.
Tänzer hat Angst vor Jobverlusten
Doch was sollen die Tänzer tun? Angeblich soll es Konsequenzen mit sich tragen, wenn sie gehen. «Uns wurde gesagt: ‹Geht doch – aber dann braucht ihr nächstes Jahr auch nicht wiederzukommen.› Wenn ich jetzt gehe, bekomme ich in der Branche doch nie wieder einen Job», klagt der Tänzer.
Gemäss RTL habe sich niemand, mit dem Wunsch auszusteigen, gemeldet. «Aber rein theoretisch würden wir solche Wünsche respektieren und gemeinsam eine Lösung finden.»
Inzwischen hat sich ein zweiter Profi-Tänzer gemeldet, der seinen Kollegen unterstützt: «Wir wollen nicht mehr tanzen, aber auf uns hört keiner.» Davon wissen soll auch ein Produktionsmitarbeiter. Er erklärte auf «Bild»-Nachfrage: «Bei den Tänzern brodelt sich gerade was zusammen. Aber aus Angst um ihre Jobs ziehen sie noch mit.»
Luca Hänni macht sich keine Sorgen
Einer der keine Bedenken zu haben scheint, ist Luca Hänni (25). «Ich fühle mich hier sehr gut und sicher aufgehoben. Die Hygiene- und Sicherheitsmassnahmen sind streng und man achtet sehr darauf, dass sie eingehalten werden», sagt der Berner Sänger zu BLICK. Hänni tanzt sich seit der ersten Sendung in die Herzen der Zuschauer und gilt mit seiner Partnerin Christina Luft (30) als eines der Favoritenpaare. (bsn/imh)
Das Coronavirus beschäftigt aktuell die ganze Welt und täglich gibt es neue Entwicklungen. Alle aktuellen Informationen rund ums Thema gibt es im Coronavirus-Ticker.
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