Proteste gegen Sparmassnahmen
«Wir hoffen sehr, dass das SRF uns nicht übergeht»

Die Proteste gegen die Abschaffung des SRF-Format «G&G» ebben nicht ab. Ein offener Brief mit fast 5000 Unterschriften wurde an SRF-Direktorin Nathalie Wappler übergeben. Künstler betonen die Wichtigkeit der Sendung für ihre Sichtbarkeit.
Publiziert: 19:42 Uhr
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Aktualisiert: 19:48 Uhr
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Die Schweizer Kulturszene kämpft für das SRF-Format «Gesichter & Geschichten».

Auf einen Blick

  • Rettungsaktion für SRF-Format «G&G» nimmt Fahrt auf. Offener Brief zugestellt
  • Kulturschaffende betonen Wichtigkeit von «G&G» als Plattform für Sichtbarkeit
  • Knapp 5000 Unterschriften gesammelt, darunter bekannte Grössen der Unterhaltungsbranche
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Patricia BroderRedaktorin People

Die Rettungsaktion für das SRF-Format «Gesichter & Geschichten» nimmt Fahrt auf. Der offene Brief samt Petition der Schweizer Kunstschaffenden ist über das Wochenende vom 23. Februar 2025 Direktorin Nathalie Wappler (57) und den übrigen SRF-Verantwortlichen zugestellt worden, wie Mit-Initiantin und Komikerin Tamara Cantieni (51) Blick erklärt. «Wir konnten in den vergangenen zehn Tagen knapp 5000 Unterschriften sammeln. Darunter bekannte Grössen aus der Unterhaltungsbranche wie Christa Rigozzi (41), Beat Schlatter (63) oder Francine Jordi (47). Wir hoffen sehr, dass das SRF unsere Stimmen hört und uns nicht übergeht», so Cantieni. «G&G ist eines der letzten Formate, in dem wir Künstler noch sichtbar sind, in dem wir unsere Theaterpremieren und Buchvernissagen zeigen können.»

Ins Leben gerufen wurde die Rettungsaktion am 7. Februar 2025 von Tamara Cantieni und Schauspielerin Anikó Donáth (54). Die Sendung sei für Kulturschaffende in der Schweiz eine wichtige Plattform, um eine grosse Öffentlichkeit erreichen zu können. «Sichtbarkeit ist für jede Künstlerin und jeden Künstler elementar», so Cantieni. Diese Bühne und Plattform wegfallen zu lassen, wäre nicht nur ein Schlag ins Gesicht der Kulturschaffenden, sondern auch eine Botschaft an das Publikum, «dass die Kultur weniger wertgeschätzt wird.» Das Ziel des offenen Briefes und der Petition sei es, an Direktorin Nathalie Wappler, Generaldirektorin Susanne Wille (50), Verwaltungsratspräsident Jean-Michel Cina (61) und die gesamte Geschäftsleitung von SRF zu appellieren, «die Entscheidung zu überdenken und den Fortbestand von ‹G&G› als eigenständiges und wertvolles Format zu sichern».

Proteste in Basel gegen Aus von «Wissenschaftsmagazin»

Neben den Kulturschaffenden haben dieses Wochenende auch mehrere Hundert Menschen in Basel gegen die Abschaffung des «Wissenschaftsmagazins» und Kürzungen beim Kulturjournalismus auf Radio SRF 2 Kultur demonstriert. Die Teilnehmenden überreichten der SRF-Leitung eine Petition mit über 27'000 Unterschriften.

Schweizer Radio und Fernsehen hatte Anfang Februar bekanntgegeben, bis Ende 2026 knapp acht Millionen Franken sparen zu wollen. Bereits bis Anfang nächstes Jahr sollen rund 50 Vollzeitstellen abgebaut werden. Das «Wissenschaftsmagazin» und «Kontext» auf Radio SRF 2 Kultur werden gestrichen. Die Sendung «G&G» wird bereits im Sommer 2025 eingestellt. Die Entscheidung ist Teil einer Strategie, die Sendeplätze ab 19 Uhr zu stärken. Ab August setzt SRF zwischen 18 und 19 Uhr verstärkt auf eingekaufte Unterhaltungsformate, ergänzt durch einen moderierten Newsflash und die Kochsendung «Mini Chuchi, dini Chuchi».

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