Auf einen Blick
- Immer mehr ehemalige SRF-Vertreter wechseln in die Politik
- Bekannte TV-Persönlichkeiten nutzen ihre Bekanntheit für politische Karrieren in der Schweiz
- Sechs männliche und zwei weibliche ehemalige TV-Moderatoren sind in die Politik gewechselt
Immer mehr ehemalige SRF-Vertreter wechseln in die Politik. Jüngstes Beispiel: Ueli Schmezer (63). Seit Sonntag ist klar, dass der ehemalige Moderator von «Kassensturz» in den Nationalrat kommt. Vor ihm haben schon zahlreiche weitere Leute ihre TV-Bekanntheit für eine Politkarriere genutzt. Blick stellt dir die Schweizer TV-Politiker vor.
Maximilian Reimann (82)
Der Aargauer Maximilian Reimann arbeitete ab 1970 für das Schweizer Fernsehen, zuletzt als Ansager in der Abteilung Sport. 1987 kam er für die SVP in den Nationalrat, 1995 als erster SVP-Vertreter des Kantons Aargau in den Ständerat.
Filippo Leutenegger (72)
Der Zürcher Filippo Leutenegger stiess 1981 zum SRF. Von 1984 bis 1989 war er Italien- und Tessin-Korrespondent beim Nachrichtenteam, ehe er ein Jahr als Moderator der Wirtschaftssendung «Netto» vor der Kamera stand. 1993 gründete er die politische Talkshow «Arena». 2003 kam Leutenegger für die FDP in den Nationalrat, seit 2014 ist er Zürcher Stadtrat.
Werner Vetterli (†78)
Der Zürcher Werner Vetterli (1929–2008) arbeitete ab 1965 beim Schweizer Fernsehen. Er wurde unter anderem durch seine Auftritte in «Aktenzeichen XY ... ungelöst» bekannt. Ausserdem war er als Reporter und Moderator für verschiedene Sportsendungen tätig. Ab 1991 war er für die SVP im Nationalrat.
Jonas Projer (43)
Der Zürcher wurde durch seine Auftritte als EU-Korrespondent in Brüssel und die Moderation von «Arena» schweizweit bekannt. Seit Juli dieses Jahres ist Projer Generalsekretär der FDP Schweiz.
Patrick Hässig (45)
Patrick Hässig ist ein Schweizer Radio-Urgestein. 18 Jahre lang war der Zürcher unter anderem bei Energy, Radio 24 und SRF 3 zu hören. 2017 wechselte Hässig die Branche und machte eine Ausbildung zum diplomierten Pflegefachmann HF im Stadtspital Waid in Zürich. Seit Mai 2022 vertrat Hässig die Grünliberale Partei im Gemeinderat der Stadt Zürich. 2023 wurde er in den Zürcher Kantonsrat gewählt, verpasste jedoch bei den Nationalratswahlen desselben Jahres knapp den Einzug in den Nationalrat.
Matthias Aebischer (57)
Der Berner Matthias Aebischer (56) arbeitete seit Anfang der 1990er-Jahre für SRF, zuletzt bei der «Tagesschau». Da sich Aebischer 2011 als Kandidat für die Nationalratswahlen aufstellen liess, war er gezwungen, seine Tätigkeit beim Schweizer Fernsehen zu beenden. Er wurde in den Nationalrat des Kantons Bern gewählt. Am Sonntag (24. November) wurde Aebischer in den Berner Gemeinderat gewählt. Seinen Sitz im Nationalrat übernimmt Ueli Schmezer.
Ueli Schmezer (63)
Fast 40 Jahre war Ueli Schmezer beim SRF, moderierte unter anderem den «Kassensturz». Anfang 2022 schlug er einen neuen Berufsweg ein und wechselte in die Politik. Seit Sonntag (24. November) ist klar, dass Schmezer den freigewordenen Sitz von Matthias Aebischer im Nationalrat übernimmt.
Was ist mit den Frauen?
Auch hier gibt es zwei Beispiele, allerdings nicht auf nationaler, sondern nur auf regionaler Ebene: Marieke Kruit (56) wird Berns erste Stadtpräsidentin, zuvor war sie Gemeinderätin. Vor ihrer Tätigkeit in der Politik war Kruit vorübergehend Moderatorin bei Tele Bärn. Michelle Renaud (49) war ebenfalls als Moderatorin bei Tele Bärn tätig. Auch sie gab ihren TV-Job für die Politik auf. Heute ist Renaud Gemeindepräsidentin von Trub BE.