Auf einen Blick
- Gerhard Pfister wird Literaturkritiker im «Literaturclub» trotz früherer SRF-Kritik
- Pfister ist promovierter Germanist und hat über Peter Handke dissertiert
- Sechs Männer und drei Frauen sind Teil des «Literaturclub»-Teams
Manche hätten ihn gerne als neues Mitglied im Bundesrat gesehen, doch auf Politik scheint Gerhard Pfister (62) im Moment eher weniger Lust zu haben. Der Mitte-Chef sucht sich eine neue Herausforderung und geht ins Fernsehen.
Pfister gilt eigentlich als eingefleischter Kritiker des SRF. Da überrascht es, dass er sich plötzlich in die Höhle des Löwen wagt, sozusagen. Oder? Nicht ganz, denn SRF holt Pfister in den «Literaturclub». Statt also dem Sender die Leviten zu lesen, bekommt Pfister hier nun eine Plattform geboten, die literarischen Werke anderer genauer unter die Lupe zu nehmen.
Wahl von Pfister macht Sinn
Für SRF macht es durchaus Sinn, dass die Wahl auf Pfister fiel. Immerhin studierte er in Philosophie und Germanistik, unterrichtete Literatur und beschäftigte sich in seinem Doktorat mit Literaturkritik.
Markus Gasser, Angebotsverantwortlicher des multimedialen Teams Literatur bei SRF, begründet auf Anfrage von Blick die Anstellung Pfisters so: «Gerhard Pfister ist promovierter Germanist, hat eine Doktorarbeit über den österreichischen Schriftsteller Peter Handke geschrieben und ist damit ein profunder Literaturkenner. Er verbringt den Grossteil seiner freien Zeit mit Lesen.»
Zudem sei Pfister bereits Gastkritiker in der Sendung gewesen und habe die Verantwortlichen mit seinem Wissen überzeugt, weshalb SRF den Politiker bereits im Juli 2024 anfragte.
Geschlechter-Ungleichgewicht
Neben Pfister sitzen nun auch noch Elke Heidenreich (81), Thomas Strässle (52), Philipp Tingler (55), Milo Rau (48), Nina Kunz (32), Lukas Bärfuss (53), Adriana Altaras (62) und Wolfgang M. Schmitt (38) als Fachpersonen im «Literaturclub». Es fällt auf, dass ein Geschlechter-Ungleichgewicht herrscht. Während sechs Männer Teil des Teams sind, kann SRF nur mit drei Frauen auffahren. Wieso diese Ungleichheit? «Der Pool an festen Kritikerinnen und Kritikern des ‹Literaturclub› wird regelmässig leicht verändert», erklärt SRF gegenüber Blick. Es sei nicht einfach, geeignete Kandidatinnen und Kandidaten zu finden, «weil der Aufwand für die Sendung beträchtlich ist», etwa mit einem grossen Lesepensum verbunden ist. Daher sei die Zusammensetzung des Pools «auch immer den realen Gegebenheiten geschuldet», so SRF weiter.
Allerdings betont man im Leutschenbach: «Mit Jennifer Khakshouri und Laura de Weck als alternierenden Moderatorinnen ist jedes Mal zusätzlich eine Frau in der Runde. Die Gästeauswahl erlaubt zusätzlichen Ausgleich der Geschlechter in jeder Sendung.»
Für SRF sei es schwierig, fähige Literaturkritikerinnen für den «Literaturclub» zu finden. Genauso schwer sei allerdings die Suche nach einem geeigneten Literaturkritiker. «Bei Gästen im ‹Literaturclub› setzen wir eine Leseaffinität voraus. Um die Rolle des Kritikers oder der Kritikerin auszufüllen, braucht es jedoch die nötige Literatur-Fachexpertise. Diese ist nur bei wenigen Politikerinnen und Politkern vorhanden» erklärt das SRF, warum man keine Politikerin anstelle von Pfister für die Rolle angestellt habe.
Dass Pfister sich in der Vergangenheit kritisch über SRF äusserte, ist für den «Literaturclub» irrelevant, da es dabei «um Literatur und nicht um politische Haltungen» gehe. Einzig Pfisters «Literatur-Fachkompetenz und seine dezidierte Lust, Teil der Kritiker:innen-Runde zu werden» habe eine Rolle gespielt. Zuletzt betont das SRF: «Gerhard Pfister hat weiterhin volle Meinungs- und Äusserungsfreiheit.»
Die erste Sendung des «Literaturclub» mit Gerhard Pfister läuft am Dienstag, 25. Februar um 22:25 Uhr auf SRF 1.
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