Nach «Wetten, dass..?»-Erfolg spricht Beni Thurnheer über «Benissimo»-Comeback
«Ich würde das sofort machen»

Thomas Gottschalk sorgte mit seinem «Wetten, dass..?»-Comeback für Mega-Quoten. In der Schweiz könnte Beni Thurnheer mit «Benissimo» ein Revival feiern. Ihm scheint der Gedanke zu gefallen.
Publiziert: 14.11.2021 um 00:12 Uhr
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Aktualisiert: 14.11.2021 um 02:43 Uhr
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Beni Thurnheer ist einem «Benissimo»-Comeback nicht abgeneigt, er ortet aber viele Baustellen.
Foto: Sven Thomann
Interview: Michel Imhof

Die Retro-Shows spriessen aktuell wie Pilze aus dem Boden. Das Comeback von «Wetten, dass..?» mit Thomas Gottschalk (71) und Michelle Hunziker (44) feierte einen Quoten-Erfolg. Nun kehren auch die Spielshow «Geh aufs Ganze!» und die Kult-Comedy-Serie
«TV Total» auf den Bildschirm zurück. Auch hierzulande könnte die Wiederaufnahme der grossen Samstagabendkisten spannend sein. 20 Jahre lang versammelten sich die Familien um den Fernsehbildschirm, immer wenn Beni Thurnheer (72) in «Benissimo» einen Zuschauer zu einem Millionär machte.

SonntagsBlick: Herr Thurnheer, nächstes Jahr ist die Einstellung von «Benissimo» zehn Jahre her. Ein Grund für ein Comeback der Show?
Beni Thurnheer:
Ich würde das sofort und gern machen. Aber sonst spricht alles dagegen.

Wie meinen Sie das?
Die Sendung wurde nicht nur beerdigt, sondern gleich kremiert. Die Redaktion wurde aufgelöst, und vom Studio sind nur noch die acht Kugeln der Millionenziehung und ein grosser Schriftzug übrig. Zudem ist es schwierig, grosse Namen ins Studio zu bekommen. Heute verkaufen die ja keine CDs mehr und sind nicht mehr auf TV-Auftritte angewiesen.

Mit Helene Fischer und Abba waren aber zwei Top-Namen beim
«Wetten, dass..?»-Comeback vertreten.

Ja, das sind aber Künstler, die auch das Publikum von damals abholen und teilweise ein Publikum haben, das Musik noch physisch kauft. Ich glaube, bei einer zweiten Sendung hätte das ZDF ein Problem damit, ähnlich grosse Acts verpflichten zu können.

Wie haben Sie das Comeback der Eurovisions-Sendung mit Thomas Gottschalk verfolgt?
Mit viel Genuss. Es war die beste Unterhaltungssendung, die ich in diesem Jahr gesehen habe. Zuerst war ich skeptisch und glaubte, das würde eine langwierige Sache, weil im Fernsehen heute ja alles schnell gehen muss. Zudem hatte ich nur noch die guten Erinnerungen der Sendung im Kopf und dachte, ich hätte zu hohe Erwartungen.

Also glauben Sie an die Weiterführung der Gottschalk-Show?
Ich glaube nicht, dass man das wieder wie früher sechsmal im Jahr machen kann. Diese Zeiten sind vorbei. Und so gross wie das jetzige Comeback kann die nächste Sendung ohnehin nicht sein.

Neben «Wetten, dass..?» kommen auch die Spielshow «Geh aufs Ganze!» und die Comedy-Sendung «TV total» zurück auf den Bildschirm. Wieso feiern solche Retro-Sendungen Hochkonjunktur?
Ich denke, die Sender haben eingesehen, dass es nichts bringt, den jungen Menschen nachzurennen, die alles streamen. Die, die noch fernsehen, sind nun mal die Älteren, und da macht es Sinn, altbekannte Klassiker auf den Bildschirm zu bringen.

Ist das nicht ein Todesurteil fürs Fernsehen?
Ich denke nicht. Die Jungen, die heute streamen, werden ja auch älter und kommen dann zum Fernsehpublikum dazu. Nicht mit 20, aber mit 50.

Trotzdem halten Sie ein Comeback von «Benissimo» für unmöglich?
Was ich mir vorstellen könnte, ist etwas Ähnliches. Es soll aber nicht eins zu eins die gleiche Sendung sein, wie das bei «Wetten, dass..?» der Fall war. Man müsste wohl bei null anfangen. Und natürlich müsste Swisslos wieder mit an Bord sein, um die Million zur Verfügung zu stellen. Sie haben sich ja erst gerade von «Happy Day» zurückgezogen und wollen sich auf Sofortgewinne konzentrieren. Es gäbe viele grosse Baustellen.

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