Auf Beni Thurnheer (69) kommen neue Zeiten zu. «Ab 2019 ist meine Zeit beim Schweizer Fernsehen vorbei», kündigt die Sportreporter-Legende an. Bis anhin hat er wöchentlich noch einen Fussballmatch kommentiert und zusammengefasst, ab nächstem Jahr ist Schluss damit. Dafür hat er eine neue Beschäftigung gefunden: Theaterspielen.
Noch bis Ende November steht Thurnheer im Zürcher Theater Weisser Wind auf der Bühne. Im Stück «Odeon – ein musikalisches Bühnenwerk» ist er nicht nur als Schauspieler, sondern auch als Sänger und Rapper zu sehen. «Eine echte Herausforderung», gesteht er. «Theaterspielen ist ein Knochenjob!» Thurnheer schlüpft sowohl in die Rolle eines Zürcher Stadtführers, als auch eines Stammgastes des bekannten Zürcher Cafés Odeon, in der die Handlung spielt. «Das Odeon gehört für mich zu Zürich wie das Grossmünster. Unglaublich, wer in der über 100-jährigen Geschichte des Lokals schon ein und aus ging: von Lenin bis Albert Einstein.»
Beni muss sogar rappen
Ein halbes Jahr lang wurde ein Tag pro Woche geprobt. Doch die grösste Schwierigkeit sei nicht die Schauspielerei: «Zu meiner Rolle gehört Gesang und sogar Rap. Ich muss eine ganze Strophe alleine singen. Das braucht Mut.» Wichtig sei ihm, dass der Rap eine altersgemässe Sache sei: «Ich will nicht einen auf jungen Hip-Hopper machen, im Stück ist es mehr ein Sprechgesang.»
Die Reaktionen auf das Theaterstück sind gut: «Meine Familie, die mich zum Mitmachen ermutigte, ist begeistert. Ich habe schon viele Komplimente für meine Singstimme erhalten.» Trotzdem: Lampenfieber habe er trotzdem vor jeder Vorstellung, «und zwar nicht wenig! Ich dachte, Schauspielern habe viel mehr mit Moderation gemeinsam», so der ehemalige «Benissimo»-Showmaster.
Was er 2019 mit seiner neuen Freizeit machen wird, weiss Thurnheer noch nicht: «Ein paar Wochen Ferien mit meiner Partnerin Kathrin liegen sicher drin», meint er. Ob er danach wieder auf der Bühne steht, weiss er noch nicht: «Wenn die Rolle passt, dann sicher.»