Ex-TV-Star kommentiert jetzt im Ländle
Warum Beni Thurnheer keine Kritik aus der Schweiz will

Ex-TV-Star Beni Thurnheer kommentiert neu im Ländle. Der Liechtensteinische Landeskanal ist in der Schweiz nicht empfangbar. Warum der TV Legende das ganz gelegen kommt.
Publiziert: 02.06.2021 um 17:32 Uhr
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Aktualisiert: 02.06.2021 um 19:39 Uhr
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TV-Legende Beni Thurnheer beim Interview.
Foto: TOTO MARTI
Steffi Buchli

Blick: Beni Thurnheer, Sie kommentieren nach Ihrem Abgang von der grossen TV-Bühne nun die Spiele der Liechtensteinischen Fussball-Nationalmannschaft. Also am Donnerstag auch das Spiel gegen die Schweiz. Wie gefällt Ihnen diese Aufgabe?
Beni Thurnheer: Es ist mein liebstes Hobby geworden, dass ich die Liechtensteinische Nationalmannschaft kommentieren darf. Das Gute ist: Man kann diesen Landeskanal nur schauen, wenn man im Fürstentum ist. Schon in St. Gallen oder in Sargans ist mein Kommentar nicht mehr zu empfangen.

Dank dem sogenannten Geo-Blocking. War es Ihnen wichtig, dass man Sie in der Schweiz nicht hört?
Ja, sonst hiesse es wieder, ich sei früher besser gewesen. So kann ich machen, was ich will. Ich habe keine Statistik-Monitoren, die mir sagen, dass dies der vierte Corner von links war. Fussball-Kommentierungen sind zum Einheitsbrei geworden: Alle erzählen dieselben Fakten. Die Persönlichkeit geht verloren. Das dünkt mich schade. Ich kommentiere für Liechtenstein noch schön nach alter Schule.

Wegen Corona tragen fast alle Menschen Maske. Sie sind «Beni National». Können Sie jetzt endlich inkognito durch die Strassen gehen?
Eben nicht. Das dachte ich mir auch. Normalerweise erkennt man mich, wenn ich spreche. Aber auch wenn ich schweige und eine Maske trage, heisst es: «Hey, Beni, bisch au da». Da staune ich schon, ich habe ja nicht wahnsinnig markante Augen oder so.

Sie haben immer über alles Statistik geführt. Sie wussten immer, wie viele Sendungen Sie moderiert haben, wie viele Matches Sie kommentiert haben. Was zählen Sie heute?
Einsätze von Fussballern. Das habe ich nie abgelegt. Ich kenne immer noch alle Aufstellungen der Super League, obschon ich das nicht mehr wissen müsste. Ich habe ausserdem letzte Woche meine CD's gezählt: Von welchem Interpret habe ich am meisten Tonträger? Elton John ist der Top-Mann meiner Sammlung, gefolgt von Bruce Springsteen. Dann habe ich meine Bücher gezählt. Es sind tausend, verteilt auf verschiedene Regale. Am meisten Bücher habe ich von Donna Leon, 29, gefolgt von John Grisham und Friedrich Dürrenmatt. Dieser Prozess des Zählens beruhigt mich, das gibt eine gewisse Ordnung im Leben.

Sie lesen ja sehr viel. Geben Sie doch unseren Leserinnen und Lesern noch einen Corona-Buchtipp mit auf den Weg.
Hm, welches Buch wähle ich da. Ich lese wirklich extrem viel. Von Hans Rosling «Factfulness» könnte ich allen empfehlen. Rosling hat die Theorie, dass wir eine völlig falsche Ansicht der Welt haben. Medien berichten ja immer über das Aussergewöhnliche. Der Normalfall wird nie behandelt. Dies führt zu einer falschen Gewichtung. Wer dieses Buch liest, sieht die Welt mit neuen Augen. Unsere Welt wird nicht schlechter, sie wird immer besser.

Burgi mit Beni national im FL-Landeskanal

Fürs Test-Länderspiel zwischen der Schweiz und Liechtenstein (Donnerstag, 18 Uhr, St. Gallen) wird Franz Burgmeier (39) neben Beni Thurnheer (71) als Co-Kommentator fungieren. Das Duo kommentiert für den Liechtensteinischen Landeskanal in einem Studio in Vaduz. Burgmeier: «Es ist mir eine grosse Ehre, mit Beni zusammenzuarbeiten. Ich war hin und wieder beim Radio, aber am TV ist es nochmal was ganz anderes. Man sitzt die ganze Zeit auf Nadeln.» Und weiter meint er lachend: «Es ist eine riesige Herausforderung, die ganze Partie über das Geschehen zu beschreiben. Da bin ich schon froh, dass ich mit Beni einen Profi neben mir habe. Dann packt er wieder mal eine seiner Geschichten aus – und rettet uns so.»

Fürs Test-Länderspiel zwischen der Schweiz und Liechtenstein (Donnerstag, 18 Uhr, St. Gallen) wird Franz Burgmeier (39) neben Beni Thurnheer (71) als Co-Kommentator fungieren. Das Duo kommentiert für den Liechtensteinischen Landeskanal in einem Studio in Vaduz. Burgmeier: «Es ist mir eine grosse Ehre, mit Beni zusammenzuarbeiten. Ich war hin und wieder beim Radio, aber am TV ist es nochmal was ganz anderes. Man sitzt die ganze Zeit auf Nadeln.» Und weiter meint er lachend: «Es ist eine riesige Herausforderung, die ganze Partie über das Geschehen zu beschreiben. Da bin ich schon froh, dass ich mit Beni einen Profi neben mir habe. Dann packt er wieder mal eine seiner Geschichten aus – und rettet uns so.»

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