James Bond machte sie gross – doch Ursula Andress (86) hat genug von der beliebten Filmreihe. «Ich mag nicht mehr über Bond reden. Ich bin enttäuscht und vor allem sauer auf die Bond-Macher», stellt die Schweizer Schauspielerin im «Bild»-Interview klar.
Andress spielte im ersten 007-Streifen «James Bond jagt Dr. No» mit, der vor exakt 60 Jahren am 5. Oktober 1962 in die Kinos kam. An der Seite von Sean Connery (1930–2020) verkörperte sie die Honey Rider. Mit ihrem Bikini-Auftritt wurde sie zur Film-Ikone. Der Streifen feierte riesige Erfolge, nahm 60 Millionen Dollar bei einem Budget von einer Million Dollar ein. Doch die Gage von Andress war mickrig. Gerade mal 10'000 Dollar bezahlte man ihr für ihre Rolle.
Ursula Andress fehlt die Anerkennung
Das stösst der gebürtigen Ostermundigerin bis heute sauer auf. «Die haben auch durch mich über Jahrzehnte Millionen kassiert. Aber ich habe nie eine Anerkennung bekommen. Kein Danke, keinen Cent extra, nicht mal einen Strauss Blumen», wettert Andress. Besonders wütend ist sie auf Produzentin Barbara Broccoli (62), die das Geschäft nach dem Tod ihres Vaters Albert R. Broccoli (1909–1996) übernahm.
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Connery und sie hätten damals toll gespielt. «Wäre der erste Bond kein Erfolg geworden, hätte es keinen weiteren Film gegeben. Ich weiss, dass Sean das genauso sah», betont sie.
Würdigung blieb schon beim 50. Jahrestag aus
Bereits bei einem Treffen mit Blick 2019 in Bern gab sie an, aus diesen Gründen nicht mehr über ihre Bond-Rolle sprechen zu wollen. Und schon bei der Feier zum 50. Jahrestag 2012 an der Gala de Berne blieb eine Würdigung der Produktionsgesellschaft aus. Ihr Filmpartner Sean Connery sprang damals persönlich in die Bresche und schrieb ihr einen berührenden Dankesbrief mit dem Inhalt, dass der Film ohne sie niemals diese Wirkung gehabt hätte. «Dass ‹Dr. No› so erfolgreich war, ist allein deine Schuld.» Weil Connery verhindert war, wurde das Schreiben an der Gala in Bern vorgelesen. Den 60. Jahrestag feiert sie nicht.
Ursula Andress ist müde von James Bond
Ihre Fans sind trotzdem auch heute noch begeistert von ihrem Auftritt in dem 007-Film. In Umfragen befinden ihre Anhänger immer wieder, dass ihre Rolle in der Bond-Reihe zu ihren Karriere-Highlights gehört. Dennoch sagt Andress zu «Bild»: «Ich danke den Fans für diese Anerkennung! Aber ich bin müde von Bond und will mich nicht weiter damit beschäftigen.» (bsn/gau)