Sie gehört zu den berühmtesten Filmszenen aller Zeiten: Ursula Andress (heute 86) steigt als Muscheltaucherin Honey Ryder auf der Insel Crab Key in ihrem weissen Bikini singend aus den Meeresfluten und weckt mit dem Lied «Underneath the Mango Tree» den schlafenden James Bond, gespielt von Sean Connery (1930–2020).
Ganz abgesehen von der Attraktivität und dem Erotikfaktor ist Honey Ryder im Gegensatz zu späteren Bond-Geliebten kein blosses Anhängsel des Bösewichts, sondern eine eigenständige Frauenfigur, was den Film bis heute zusätzlich aus der 007-Erfolgsreihe herausragen lässt. Er macht die bis dato wenig bekannte Berner Schauspielerin über Nacht zum Weltstar und zu einer unsterblichen Marke der Kulturgeschichte.
Vor exakt 60 Jahren kommt «Dr. No» am 5. Oktober 1962 in die Kinos, und Ursula Andress zählt bis heute zu den international bekanntesten Schweizerinnen – als Teil eines globalen Erinnerungs- und Emotionskollektivs.
Ursula Andress
Hommage zum Filmjubiläum
Im Gegensatz zum 50. Geburtstag des Films und der grossen Gala 2012 im Zentrum Paul Klee in Bern mit bekannten Gästen wie Michelle Hunziker (45) oder Roman Polanski (89) nimmt es Andress dieses Jahr auf eigenen Wunsch ruhig und feiert den Jahrestag nicht.
Ein Geschenk, das ihr viel Freude macht, kann Blick hier exklusiv zeigen: Das Porträt von Ursula Andress hat Amanda Lear (75) als Hommage zum Filmjubiläum für ihre gute Freundin geschaffen. Die beiden kennen sich schon seit Jahrzehnten. Die Disco-Queen und Pop-Ikone der 1970er und Muse von Salvador Dalí (1904–1989) ist schon seit langem eine erfolgreiche Malerin.
«Dieses Werk ist mein Glückwunsch zum 60. Geburtstag des Films, eine Hommage an Ursula als das unvergesslichste Bond-Girl aller Zeiten und eine Hommage an die Schweiz, da sie für mich die berühmteste Persönlichkeit des Landes ist. Gleichzeitig ist die Zeichnung ein Andenken an unsere lange Freundschaft.»
Die beiden Pop-Ikonen sind seit 50 Jahren miteinander bekannt und lernten sich in der damaligen Jetset-Szene kennen. Lear sagt über Andress: «Ursula ist immer bodenständig geblieben. Sie ist originell, sehr spontan und verfügt über unglaublich viel Selbsthumor.» Andress ihrerseits bezeichnet Lear bei einem Treffen in Bern als «kreativ, schlagfertig und geistreich. Dass Menschen wie sie existieren, ist eine reine Freude und macht das Leben lebenswert. Wir schätzen uns sehr». Die vorliegende Zeichnung kann bald auch im Original betrachtet werden. Sie ist Teil einer Ausstellung ihrer Werke, die ab Ende November in Zürich läuft.