«Um Influencer zu sein, braucht es eine relativ hohe Meinung von sich selber, eine geringe Bildung und die Frechheit, für jedes gestellte Foto viel Geld zu verlangen.» Mit diesen Worten beschreibt Moderatoren-Legende Kurt Aeschbacher (74) seine Ansicht zum Influencer-Marketing.
Im Podcast «Content.Talk.» mit Fabio Zahnd, Inhaber einer Social Media Agentur, bespricht Aeschbacher die Veränderung von Content, also Inhalt, über die letzten Jahrzehnte. Die kontroverse Aussage des ehemaligen SRF-Moderators sei aus einer langen Diskussion entstanden, sagt Zahnd: «Wir haben über dreissig Minuten gesprochen und natürlich ist das, was Kurt Aeschbacher da sagt, provokativ. Aber ich kann ihn auch teilweise verstehen.»
«Macht euch eure eigene Meinung»
Es gehe dabei besonders um die Art und Weise, wie über Influencer Marketing betrieben werde. «Influencer, die einfach so ein Shampoo in die Kamera halten, machen es sich natürlich einfach, und ich glaube, das kritisiert Herr Aeschbacher.»
Im weiteren Verlauf des Interviews kritisiert die SRF-Legende den Wert von Inhalt und hinterfragt, was besonders Tiktok-Videos seinen Konsumentinnen und Konsumenten bringen. Aeschbacher plädiert auf das Zuhören, Fragenstellen und rät: «Lebt nicht in einer Blase, seid offen für verschiedene Meinungen und seid nicht wie Lemuren, die etwas hinterherrennen. Macht euch eure eigene Meinung.»
«Früher war ich stolz auf viele Follower»
Kurt Aeschbacher hat sich komplett aus den sozialen Medien zurückgezogen. «Ich möchte nicht abhängig sein von den Meinungen Dritter, sagt er. Früher habe aber auch er «Freude an vielen Followern gehabt, und ich war auch stolz da drauf.»
Auch wenn die Aussage Aeschbachers etwas gestrig wirkt, im Verlauf des Gesprächs macht die Moderationslegende klar, dass er sich durchaus mit der modernen Form der Inhaltsverbreitung auseinandergesetzt hat.