Die Krone bleibt in Zürich: GaultMillau Schweiz vergibt die begehrte Auszeichnung «Hotel des Jahres» für 2025 ans Mandarin Oriental Savoy am Paradeplatz. Letztes Jahr war das Dolder Grand am Adlisberg siegreich. Damit werden auch die Investitionen der jetzigen Besitzerin UBS gewürdigt, nachdem die Credit Suisse das Haus vor der Fusion noch erfolglos verkaufen wollte. Anfangs 2022 wurde es geschlossen und für rund 80 Millionen Franken umfassend renoviert. An Weihnachten 2023 folgte die Wiedereröffnung.
Neu ist die Mandarin Oriental Hotel Group aus Hong Kong mit weltweit rund 40 Häusern in der Spitzenklasse für das Management verantwortlich. In die internationalen Schlagzeilen kam das Hotel diesen Juli, als die Crew von Superstar Talyor Swift (34) während ihren zwei Zürich-Konzerten hier abstieg. Das ehemalige «Savoy Baur en Ville» verfügt über eine lange Geschichte. Das älteste Fünf-Sterne-Haus der Stadt wurde an Weihnachten 1838 vom Vorarlberger Bäcker Johannes Baur eröffnet. Damals schon versprach er seiner Kundschaft die «beste und eleganteste Bedienung».
«Die Küche muss überzeugen»
80 vom bekannten Pariser Innenarchitekten Tristan Auer (52) gestaltete Zimmer und Suiten stehen nun zur Auswahl, viele davon verfügen über einen Balkon. Prestige-Objekt Nummer 1 ist die 200 Quadratmeter messende Presidential Suite, die pro Nacht über 15'000 Franken kostet. Sie umfasst einen begehbaren Kleiderschrank, eine eigene Küche mit Essbereich für acht Personen und eine Terrasse zum Paradeplatz hin. General Manager ist Dominik G. Reiner (44), der seine Arbeit im April aufnahm.
Ausschlaggebend für die Vergabe des Titels «Hotel des Jahres» ist für GaultMillau immer auch die Gastronomie der ausgezeichneten Betriebe. Die Karte für das italienisch geprägte Restaurant Orsini stammt von Antonio Guida (51), Zwei-Sterne-Koch im Mandarin Oriental in Mailand, der als Jungkoch selber im «Savoy» tätig war. «Wer bei uns ‹Hotel des Jahres› werden will, muss uns mit der Küche überzeugen. Dario Moresco und sein Souschef Gianmarco D'Alonzo machen das hervorragend und starten ihre Schweizer Karriere mit 16 Punkten», hält GaultMillau-Chef Urs Heller (70) fest. Insbesondere rühmt er dabei die Jakobsmuschel auf einer Bufala-Mozzarella-Creme, «Bottoni» mit Wildhasenfüllung oder Antonio Guidas Signature Dish Risotto mit Himbeeren.
Als Alternative zum Orsini bietet sich die Savoy Brasserie mit französischer Küche und 15 GaultMillau-Punkten an. Diese Karte beinhaltet auch Klassiker wie Zürcher Geschnetzeltes, Rindstatar oder Wiener Schnitzel.
Eine weitere Trumpfkarte ist die Bar im Dachgeschoss, die schon zu Johannes Baurs Zeiten in Betrieb war, damals als «Belvédère» eine der allerersten Rooftop-Bars. Nun heisst die kleine Oase im siebten Stock mit perfekter Sicht auf den See und die Stadt passend zum Gründungsdatum «1838».
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