Udo Jürgens (1934–2014) gilt als einer der bedeutendsten deutschsprachigen Komponisten und Entertainer des 20. Jahrhunderts. Sein musikalisches Vermächtnis ist enorm – und wird jetzt Gegenstand eines handfesten Erbstreits. Sein langjähriger Manager, der Schweizer Freddy Burger (77) hat die Verlagsrechte an 1000 Songs inne, die jetzt aber seine Kinder John (59) und Jenny (56) Jürgens einfordern.
Noch vor zwei Jahren hatten sich die Konflikt-Parteien eigentlich geeinigt. Weil die Jürgens-Kinder aber mit der Art und Weise unzufrieden sind, wie Burger mit dem Erbe ihres Vaters umgeht, muss ein Richter einschreiten. Auf Anfrage der deutschen «Bild» liessen sie wissen: «Bedauerlicherweise wurden die Verlagsverträge, trotz des Vergleichs in 2021, von dem Herrn Burger gehörenden Aran-Verlag nicht ordnungsgemäss erfüllt. Deswegen haben wir jetzt Klage eingereicht.»
«Vorgehen ist in Udos Sinne»
Offenbar sei Burger nicht in der Lage gewesen, zu beurteilen, worin Jürgens' Wünsche nach dessen Ableben eigentlich bestanden hätten. Den Kindern fehle mittlerweile «die Vertrauensbasis für eine weitere Zusammenarbeit. Ein solches Vorgehen ist auch in Udos Sinne», lassen sie sich zitieren. Offenbar sind John und Jenny Jürgens auch verärgert darüber, dass Burger seinen bekanntesten Klienten mit 80 Jahren noch einmal auf eine grosse Tour geschickt hatte.
Auf die finanzielle Komponente spielt eine grosse Rolle. Nach offiziellen Branchenschätzungen spülen Jürgens' Songs noch immer mehrere Hunderttausend Franken pro Jahr in die Kassen. Und Burger? Der gibt sich auf Anfrage der deutschen Zeitung stur: «Gerne halte ich fest, dass die Aran Concertical Productions AG der Verlag für die ab 1977 entstandenen Songs von Udo Jürgens ist. Daran hat sich durch das Ableben von Udo Jürgens nichts geändert und wird sich auch in Zukunft nichts ändern.» (las)