1938 entdeckte der Schweizer Albert Hofmann (1906 - 2008) die chemische Verbindung Lysergsäurediethylamid, kurz LSD. Seit seinen Selbstversuchen ist das Hallizunogen eine der bekanntesten Drogen . Nun hat LSD, auch bekannt als Acid, ein neues Schweizer Aushängeschild.
Der Bieler Bodybuilder Mischa Janiec (30) nimmt die Droge einmal im Monat, wie er seinen Fans auf seinem Instagram-Profil (Rund 333'000 Follower) mitteilt. «Ich will eine meiner Lieblingstätigkeiten mit euch teilen: Wandern und die Natur erforschen, nachdem ich einen Acid-Trip eingeworfen habe», erzählt Janiec. Zuvor zeigte er seinen Followern, wie die Droge auf seiner Zunge liegt und wie er unter deren Einfluss die Klippenlandschaft der italienischen Insel La Maddalena erforschte.
Auf LSD im Louvre
Es ist nicht der einzige Drogentrip, den der Ex-Freund von Influencerin Anja Zeidler (27) teilt. Ob beim Besuch im Pariser Louvre oder auf der Spitze von Machu Picchu – Janiec erlebt die Welt gerne unter Einfluss. Der Bieler betont zwar, dass er niemanden zum Konsum «ermutigen» möchte. Aber schreibt dann doch: «Ihr müsst mir nicht glauben. Findet selbst raus, was zu euch passt.» Bei kleinen Dosen und in dem richtigen Setting, könne «nichts schiefgehen».
Mit seiner Offenheit möchte Janiec das Tabu Drogenkonsum thematisieren: «Nur wenn wir den Raum für Diskussionen öffnen, können wir uns wie Erwachsene darüber unterhalten.» Dafür hat er auf seinem Profil extra eine Highlight-Sammlung seiner Drogen-Storys erstellt.
«Er animiert zum Konsum»
Dr. phil. Sabin Bührer (45), Sprecherin der Suchtfachstelle Zürich, sieht Janiecs Vorgehen kritisch. Für sie sei klar, dass der Bodybuilder seinen Drogenkonsum «glorifiziert», wie sie auf Anfrage von Blick sagt. «Er animiert zum Konsum, auch wenn er das Gegenteil behauptet. Zwischen den Zeilen sagt er, dass man ein besserer Mensch ist, wenn man es nimmt. Gerade auf junge Leute kann das negativen Einfluss haben.»
Der Konsum von LSD sei nie so sicher, wie Janiec ihn darstelle: «Es ist eine illegale Substanz. Man weiss nie, wie viele und welche Wirkstoffe sich in einer Dosis befinden.» Wenn man für psychische Krankheiten anfällig sei, steigert sich mit LSD das Risiko, dass man eine entwickelt: «Dazu gehören Depressionen, Schizophrenie oder Paranoia. Ob man zu dieser Gruppe gehört, weiss man vorher allerdings nicht.»
Dass der Bodybuilder sich nach dem Konsum auch beim Schwimmen, Wandern und Klettern zeigt, schockiert Bührer besonders: «LSD ist ein Halluzinogen, man erlebt Wahrnehmungsveränderungen. Man überschätzt sich schnell, ist risikofreudiger, hat aber gleichzeitig eine gestörte Orientierung. Das kann bei diesen Tätigkeiten tödliche Folgen haben.»
Mischa Janiec will Gesellschaft «aufklären»
Mischa Janiec findet auf Nachfrage von Blick nicht, dass er seinen Drogenkonsum glorifiziert: «Ich sehe es als meine Pflicht, die Gesellschaft aufzuklären. In fünf bis zehn Jahren wird es normal sein, über LSD zu sprechen.» Gefahr sehe er weniger in Halluzinogene, sondern in legalen Suchtmitteln wie Alkohol oder Tabak: «Wenn beim EM-Final auf Millionen von Bildschirmen Bierwerbung läuft, ist das für mich glorifizierend.» Dass manche Menschen ihn wegen seinen Ansichten kritisieren, stört den Bodybuilder nicht: «Verurteilung kann man nicht kontrollieren. Aber ich kann wenigstens kontrollieren, wofür ich verurteilt werde.»
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