Die Köchin der Nation
Betty Bossi erobert nach der Küche nun die grosse Leinwand

Betty Bossi ist die wohl bekannteste Schweizerin, die es nie gegeben hat. Wie es dazu kam, dass ihre Rezepte unser Land nachhaltig eroberten, erzählt nun ein Spielfilm.
Publiziert: 25.01.2025 um 12:30 Uhr
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Aktualisiert: 25.01.2025 um 13:22 Uhr
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Das erste und einzige Bild von Betty Bossi, denn sie ist reine Fiktion: Im Film «Hallo Betty» wird nun ihre Erfindungsgeschichte verfilmt.

Auf einen Blick

  • Betty Bossi: Erfolgsgeschichte einer fiktiven Schweizer Hausfrau wird verfilmt
  • Emmi Creola-Maag erfand Betty Bossi für Margarine-Werbekampagne in den 1950ern
  • Alle verkauften Betty-Bossi-Kochbücher aneinandergereiht reichen bis New York
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
Serge Hediger, GlücksPost
Glückspost

Am 1. April 1956 wandte sich strahlend lächelnd eine Frau mit gewellter Kurzhaarfrisur zum ersten Mal in der Zeitung an die Schweizer Hausfrau. «Was soll ich heute kochen?», lautete der Titel ihres Artikels, der am Ende in akkurater Handschrift mit dem Namen der Autorin unterschrieben war: Betty Bossi.

Die Antwort lieferte sie dann in den folgenden Jahren selbst: In Form von tausenden Koch- und Backrezepten, die erst nur in der deutsch und französischsprachigen «Betty Bossi Post» (heute «Betty Bossi Zeitung») abgedruckt wurden und später ebenso erfolgreich auch in Spiralheftung zwischen zwei Buchdeckeln.

Kaum ein Haushalt, in dem heute nicht «Kochen für Gäste» steht. Oder «Kuchen, Cakes und Torten». Oder «Airfryer – leicht & knusprig», wie eines der allerjüngsten Betty-Bossi-Bücher heisst. Würde man alle bis heute verkauften Betty-Bossi-Kochbücher aneinanderreihen, so sagt man, könnte man auf ihnen bis nach New York gelangen.

Betty Bossis Geschichte wird zur Gesellschaftskomödie

Diese Erfolgsgeschichte erzählt der Spielfilm «Hallo Betty», zu dem die Dreharbeiten Anfang Woche begonnen haben (Kinostart: 20. November 2025). Hauptperson ist die Zürcher Werbetexterin Emmi Creola-Maag, die mitten in den Fünfzigerjahren den Auftrag erhält, eine Werbekampagne für Margarine – statt Butter – zu lancieren. Gespielt von Sarah Spale (44, «Wilder», «Platzspitzbaby») hat Emmi Creola die Idee, dafür eine Hausfrau nach amerikanischem Vorbild zu erschaffen, die als «Freundin der modernen Hausfrau» der Köchin des Hauses mit «gelingsicheren Rezepten» beisteht. Und der zunehmend berufstätigen Frau helfen soll, bei all den Neuerungen des Wirtschaftswunders – Elektroherd, Mixer, Knetmaschine, Toaster – den Überblick zu behalten.

Überliefert ist die Anekdote, dass Werbetexterin Creola auf der Suche nach einem passenden Namen die Telefonbücher aller grösseren Schweizer Städte konsultierte. Bossi, so findet sie heraus, ist als Name landesweit vertreten. Und den Vornamen Betty entleiht sie sich kurzerhand von Betty Crocker, dem US-Vorbild.

«‹Hallo Betty› ist eine Gesellschaftskomödie, die in der Zeit nach dem Krieg spielt, als es den Menschen zunehmend besser ging und sie nicht mehr nur satt werden, sondern auch geniessen wollten», sagt Peter Reichenbach von der Produktionsgesellschaft C-FILMS. «Und es ist die Emanzipationsgeschichte einer Frau, die Familie – sie war verheiratet, hatte drei Kinder –, Beruf und Haushalt aneinander vorbeibringen musste und dabei auch mal an ihre Grenzen stiess.»

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Erfinderin von Betty Bossi konnte gar nicht so gut kochen

Das Drehbuch verfasst hat André Küttel (55), Regie in der 5-Millionen-Franken-Produktion führt Pierre Monnard (49) – die beiden haben schon für «Platzspitzbaby» zusammengearbeitet. Esther Gemsch (69, «Lüthi und Blanc», «Die goldenen Jahre») spielt die gealterte Emmi Creola, die anfänglich die Inhalte ihrer «Betty Bossi Post» (Untertitel: «Beratung für praktisches Kochen und Haushalten») noch selber verfasste, bis sie später von einer Haushaltslehrerin und einem Koch unterstützt wurde.

Die Erfinderin der Kunstfigur Betty Bossi konnte nämlich, auch das ist überliefert, gar nicht so gut kochen. Weitere Rollen haben Cyril Metzger (30, «Winter Palace»), Martin Vischer (44, «Frieden», «Die goldenen Jahre»), Rabea Egg (27, «Neumatt», «Weglaufen geht nicht») und Ueli Jäggi (70, «Zwingli»). Gedreht wird bis Anfang März unter anderem im Rieter-Areal in Winterthur ZH und in einer authentischen Fünfzigerjahre-Küche eines Abbruchhauses in Zumikon ZH.

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