Bettina Oberlis (48) «Wanda, mein Wunder» läuft an diesem Wochenende in den Schweizer Kinos an. Der Spielfilm ist der prominenteste und erfolgversprechendste einheimische Beitrag in der Startphase dieses verrückten Kinojahres, das bloss ein halbes ist. Den Film unter Auflagen und beschränkten Kapazitäten herauszubringen, birgt ein grosses Risiko. Doch der Hochsommer naht, das Schreckgespenst aller Kinobetreiber. Deshalb macht die Lancierung jetzt trotzdem Sinn. «Und wir haben auch Glück. Nun sind die Programme noch dünner. Im Herbst, wenn die Welle all der verschobenen Hollywood-Filme anrollt, wird es enger», sagt Oberli.
Das eindrücklichste Beispiel, wie Corona einem Film mitgespielt hat und seine Macher fast zur Verzweiflung trieb, ist «Bis wir tot sind oder frei» von Oliver Rihs (49) über den legendären Ausbrecherkönig Walter Stürm (1942–1999). Das Werk wurde nicht weniger als fünfmal verschoben, neu ist es auf den 25. November angesetzt.
Drei Schweizer Stoffe für das ganz grosse Publikum
Wie SonntagsBlick weiss, wird in dieser Woche schon auf den 26. August ein weiteres Schweizer Kino-Grossereignis angekündigt. «Monte Verità» thematisiert die sagenumwobenen Ereignisse in der Tessiner Künstlerkolonie Anfang des 20. Jahrhunderts. Aus dem internationalen Ensemble stechen die deutschen Grössen Julia Jentsch (43) und Hannah Herzsprung (39) sowie die Schweizer Jungstars Max Hubacher (28) und Joel Basman (31) heraus. Punkto Corona kam die Crew um Regisseur Stefan Jäger (51) mit einem blauen Auge davon. Der Drehstart musste zwar um drei Monate verschoben werden, fand aber im Gegensatz zu vielen ausgefallenen Produktionen im August 2020 statt.
Noch spektakulärer ist die Thematik des neusten Films von Michael Steiner (51). In «Und morgen seid ihr tot» zeichnet er die 259 Tage dauernde Taliban-Geiselhaft der beiden Schweizer Daniela Widmer (38) und David Och (41) von 2011/2012 nach, dargestellt von Morgane Ferru (30) und Sven Schelker (31). Dieses Highlight startet am 28. Oktober.
Nach der Flut kommt die Ebbe
Die Auswirkungen von Corona aufs Kino sind längst nicht vorbei. Nach der Filmflut vom Herbst und Winter wird das erste Halbjahr 2022 wegen Ausfällen und Aufschüben auch international dünner ausfallen. Jüngstes Beispiel für akute Schwierigkeiten ist der Dreh von «Mission: Impossible 7», der am Donnerstag wegen eines Corona-Falls schon wieder für zehn Tage gestoppt werden musste.
Nichts anhaben konnte die Pandemie hingegen ironischerweise der Verfilmung des Gotthelf-Seuchenromans «Die schwarze Spinne». Letzten Sommer von Markus Fischer (67) in Ungarn mit Lilith Stangenberg (32) und Marcus Signer (57) gedreht, soll er Anfang 2022 erscheinen.
Schweizer Filme
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