Marc Sway (44) ist ein von Grund auf fröhlicher Mensch. So auch in der Eröffnungsfolge von «Sing meinen Song – das Schweizer Tauschkonzert». Der Sänger strahlt, während er seinen Song «The Best» präsentiert, den er für seine grosse Liebe, Ehefrau Severine, geschrieben hat. Er ist berührt von den Auftritten seiner Kolleginnen und Kollegen Nemo (24), Cachita (24), Marius Bear (30), Eliane Müller (34) und Vincent Gross (27). Doch bei einem Thema wird der Männedorfer mit der einzigartigen Stimme ganz ernst: Gastgeber Dodo (47), der seine Rolle mit wahnsinnig viel Charme und Feingefühl ausfüllt, spricht Sway auf den Tod seines Bruders Daniel (†24) vor fünf Jahren an.
Sways Bruder verlor beide Elternteile
Der junge Mann stürzte in der Nacht auf den 30. September 2019 beim Bahnhof Glattbrugg ZH acht Meter in eine Baugrube. Am nächsten Morgen konnte nur noch seine Leiche geborgen werden. Ein Tag, der Marc Sway noch heute die Tränen in die Augen treibt: «Ich weiss es noch genau, ich war im Studio, als das Telefon klingelte. Ein Polizist war dran, der sagte: ‹Ich bin gerade bei Ihren Eltern und muss Ihnen mitteilen, dass ihr Bruder verstorben ist.›» Für den Musiker, der seit über 25 Jahren im Rampenlicht steht, sei dies der erste Moment gewesen, in dem die Prominenz für ihn problematisch war. «Ich habe gemerkt, dass man als öffentliche Person Momente der Freude teilt, aber dann rufen Medien an und man teilt auch diese Geschichte mit der Öffentlichkeit. Da fand ich es mühsam, eine öffentliche Person zu sein, weil ich im ersten Moment nicht richtig zum Trauern gekommen bin.»
Marc Sway blickt auf dem «Sing meinen Song»-Sofa in Gran Canaria auch zurück auf das Leben von Daniel, der eigentlich Sways Cousin war. «Wir haben Danny adoptiert, da er als kleiner Bub beide Elternteile verloren hat. Sie waren HIV-positiv und sind daran gestorben. Auch sein Bruder war bereits tot.» Die Familie des Musikers habe sich gemeinsam entschlossen, den damals dreijährigen Daniel in die Schweiz zu holen und zu adoptieren. «Er hatte ein unfassbares Trauma durch den Verlust seiner Eltern.»
Enge Beziehung zu Daniel
Weshalb Daniel in die Grube fiel und starb, konnte trotz Obduktion nicht ermittelt werden, sagt Marc Sway in einem Interview mit Blick zwei Wochen nach dem Tod seines Bruders. Ein Verbrechen und Suizid können aber ausgeschlossen werden, erzählt der Sänger damals und fügt an: «Die Baustelle ist kein Ort, wo sich ein Mensch absichtlich das Leben nimmt.» Sway hatte eine enge Beziehung zu seinem jüngeren Bruder Daniel. Genauso nahe steht er seinen beiden anderen Geschwistern Carmen (41) und Lou (47). Entsprechend gross war und ist die Trauer in der Familie noch heute.