Der Schock über die plötzliche Absage von Rory Graham (38) alias Rag 'n' Bone Man war am Abend der «Art on Ice»-Premiere im Zürcher Hallenstadion spürbar. Der Sänger erfuhr zwei Tage vor dem Anlass, dass seine Mutter unerwartet verstorben war. Sofort reiste Graham heim, und die Macherinnen und Macher von Art on Ice standen ohne ihren Hauptact da.
Was dann zustande kam, bezeichnet Sänger Marc Sway (42) als «das Verrückteste, das mir je passiert ist». Er und Schweizer ESC-Star Marius Bear (29) schaufelten ihre Terminkalender frei und sprangen für Rag 'n' Bone Man ein. Mit einem Vorlauf von 48 Stunden prügelten sich die Musiker die Texte der britischen Blues-Sensation in die Köpfe, stiefelten eine Bühnenshow zusammen und – brillierten.
«Dankbar, dass Marc an meiner Seite ist»
8000 Zuschauerinnen und Zuschauer hatten unisono Hühnerhaut, als Marius Bear die ersten Töne von «Crossfire» anstimmte. Es schien, als sei die Stimme des Appenzellers für die Melodien und Texte von Rag 'n' Bone Man gemacht. Im Gespräch mit Blick erklärt Marius Bear, wie gross der Druck vor dem Auftritt war: «Ich habe überall Texte geübt: im Auto, bis spät in die Nacht, bis wenige Sekunden vor dem Auftritt. Vor zwei Tagen sass ich noch im Militärbunker, und jetzt stehe ich hier. Aber ich bin wahnsinnig dankbar, vor allem, dass mit Marc ein so erfahrener Künstler an meiner Seite ist.»
Marc Sway stand seinem Ostschweizer Kollegen in nichts nach, und das an diesem Abend eher schüchterne Publikum quittierte dies mit tosendem Applaus. Beim letzten Song ging der grosse Wunsch der Zuschauenden in Erfüllung: die zwei wohl besten Männerstimmen des Landes gemeinsam auf der Bühne. Bei «Human» war Marc Sway und Marius Bear schier anzusehen, wie die Anspannung von ihren breiten Schultern fiel.
Melanie C von Schweizer Künstlern begeistert
Geadelt wurde das Duo im Anschluss von Star-Gast und Ex-Spice-Girl Melanie C (48). Sie zeigte sich gegenüber Blick hoch beeindruckt: «Was diese beiden geleistet haben, ist unfassbar. Ich habe sie backstage und bei den Proben gesehen. Sie sind so talentiert und professionell. Natürlich sind wir alle traurig, dass Rory nicht hier sein kann. Aber diese beiden sind ein grossartiger Ersatz. Ohnehin ist die Idee, Livemusik mit Eiskunstlauf zu verbinden, sehr schön umgesetzt.»
Zur Musik von Melanie C schwebte Alexia Paganini (21) übers Eis. Sie, so wurde getuschelt, soll die neue Liebe von Sänger Bastian Baker (31) sein, der sich an diesem Abend im Publikum versteckte. Blick verriet die Schweizer Meisterin im Eiskunstlauf nur: «Heute bin ich allein hier, aber sonst gibt es jemanden in meinem Leben.»