Büne Hubers bunter Weg aus der Dunkelheit
«Du bist tot, aber ich lebe noch»

Er ist der wohl grösste Lyriker und kreative Kopf, den die Schweiz zu bieten hat: Büne Huber, Frontmann von Patent Ochsner und Künstler, mit einer lebhaften Ausstellung im Naturhistorischen Museum in Bern.
Publiziert: 26.07.2023 um 00:19 Uhr
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Aktualisiert: 26.07.2023 um 07:06 Uhr
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Büne Huber stellt im Naturhistorischen Museum in Bern seine Kunst aus.
Foto: Stefan Bohrer

Wo heute seine Bilder hängen – bunt, vielsagend, vielschichtig – kämpfte Büne Huber (61) vor einigen Jahren noch gegen die Dunkelheit in seinem Kopf. «Ich wohnte zwei Strassen vom Naturhistorischen Museum hier in Bern und das war eine wirklich schlimme Zeit. Ich hatte Depressionen», sagt der Patent-Ochsner-Frontmann zu Blick.

Oft sei er im Berner Elfenau-Quartier herumgelaufen – ziellos und deprimiert. «Einmal bin ich ins Naturhistorische und da war ein ausgestopfter Vogel ausgestellt, der war zerzaust, sah himmelleid aus. Ich habe ihn angeschaut und gedacht: ‹Du siehst so scheisse aus, wie ich mich fühle! Aber du bist tot – und ich lebe noch›.»

In Hubers Bildern verstecken sich Liebesbriefe

Nun, Jahre später, schliesst sich der Kreis an dem Ort, an dem noch immer der zerzauste Vogel im Eingang ausgestellt ist. Im Naturhistorischen Museum in Bern stellt Büne Huber einen Teil seiner kreativen Welt aus – grosse, bunte Bilder, die in Marrakesch entstanden sind, kleine Metallplatten, die an Werbetafeln erinnern und vielfach übermalte Leinwände, die erst auf den zweiten Blick verraten, was sie eigentlich sind. «Darunter sind auch Liebesbriefe an meine Frau», sagt Huber und fügt an: «Daraus müsste eigentlich mal ein Song entstehen», man spürt direkt, dass sein Kopf kreiert: «Den Musiker gibt es nicht ohne den Maler und den Maler nicht ohne den Musiker», erklärt er sein Schaffen.

Genauso schnell, wie Büne Huber in seine bunte Welt abschweift, ist er auch wieder da. Mit seinen Geschichten. Zum Beispiel derer zu Bildern mit Blumen, Giesskannen und dunklen Hintergründen, die hier und da hervordrängen. «Als ich meine Depression im Griff hatte, zog ich um und lebte in einer Wohnung mit Dachterrasse, auf der ich begann, einen Garten anzulegen. Zu sehen, wie mit Pflege und Zuwendung etwas so Lebendiges wächst, hat mich fasziniert. Also habe ich die Bilder, die in der Zeit vorher entstanden, übermalt.»

«Bin nicht stolz auf dieses Statement»
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Büne Huber:«Bin nicht stolz auf dieses Statement»

Vater und Sohn kreieren gemeinsam

Später dann, als seine Kinder Max (8) und Julie (6) zur Welt kamen, schlug Büne Huber die Brücke zwischen dem wachsenden Dachgarten und seiner wachsenden Familie. Mittlerweile kreieren er und sein Sohn gemeinsam: «Auf unserem grossen Küchentisch ist eine Hälfte immer voll mit Zeug von mir und Max, wir essen, reden, malen, essen, malen wieder und so weiter.» Ein ganz normaler Tag in der Künstlerfamilie Huber.

Die Sonderausstellung mit der Kunst von Büne Huber läuft vom 30. Juli bis zum 27. August im Naturhistorischen Museum in Bern. Alle ausgestellten Werke Hubers können ersteigert werden.

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