Da verging dem Komiker prompt das Lachen! Marco Rima (59) war das Aushängeschild der Schweizer Corona-Skeptiker. In mehreren Facebook-Videos kritisierte er immer wieder aufs Schärfste die Schweizer Corona-Politik und trat als Redner auch an einer Anti-Corona-Demo in Zürich auf. In den letzten drei Monaten war es allerdings ruhig geworden um den Zuger Kabarettisten. Grund: Rima war am Coronavirus erkrankt.
«Ja, ich war krank und wurde im Januar positiv getestet. Ich lag mit 38 Grad Fieber drei Wochen lang im Bett», sagte er am Dienstag im Rahmen des virtuell ausgetragenen 360-Grad-Kongresses, bei dem sich die Schweizer Entertainment-Branche zum Austausch traf. Gerüchte über die Erkrankung gab es in seinem Wohnort Oberägeri ZG schon länger. Sogar im Spital sei Rima gewesen, weil es ihm so schlecht ging, hiess es aus seinem Umfeld. Bestätigen wollte es Rima nie.
Sohn litt unter Kritik an Rima
Der Komiker sorgte mit seinen Anti-Corona-Videobotschaften im vergangenen Jahr für viel Aufsehen und Kopfschütteln. So forderte er beispielsweise, man solle aufhören, Menschen auf das Virus zu testen. Denn dann wären die Fallzahlen wieder bei null.
Für Aussagen wie diese erntete Rima viel Zorn. Das habe ihm sehr zugesetzt: «Der Ton wurde so gehässig, ich konnte es mir und meiner Familie nicht mehr antun, weiterzumachen. Mein Sohn hatte wirklich Angst.»
Pause tat ihm gut
Also zog sich Rima aus der Öffentlichkeit zurück. Er stellte in all der Zeit keine Corona-Videos mehr auf Facebook, kritisierte auch nicht mehr den Bundesrat. Die Pause habe ihm gutgetan, so Rima. «Ich habe zurück zu meiner Kreativität gefunden.» Mit einem neuen Bühnenprogramm hofft er, bald wieder auftreten zu können: «Man redet nur von Krankheit, Panik und Pandemie. Dabei ist Angst der schlechteste Begleiter. Wir müssen wieder rausgehen können und den Leuten das Gefühl geben, dass sie mündige Bürger sind.»
Bezüglich seiner kritischen Äusserungen zu den Lockdown-Massnahmen ruderte Rima zurück: «Ich bin ein Massnahmenkritiker, aber ich habe Corona nie geleugnet oder verharmlost», behauptete er. «Trotzdem wurde ich in diese Ecke geschoben und mit Kritik komplett überrumpelt.»