Aus für SRF-Gesellschaftsmagazin am Vorabend
Hauptsache billig – SRF opfert «G&G»

SRF streicht «G&G – Gesichter und Geschichten» und spart zwei Millionen Franken, 20 Jobs gehen verloren. SRF verzichtet damit auf ein Unterhaltungsformat, das dem Sender im Gegensatz zum übrigen Programm erfrischende Lockerheit gab. Eine Strategie ist nicht erkennbar.
Publiziert: 15:05 Uhr
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Aktualisiert: vor 31 Minuten
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Jennifer Bosshard, «G&G»-Moderatorin seit 2018, aufgenommen 2024. Das Format läuft seit 2005, bis Ende 2020 als «Glanz & Gloria».
Foto: SRF/Gian Vaitl

Auf einen Blick

  • SRF stellt «Gesichter & Geschichten» im Sommer ein, spart zwei Millionen
  • Namenswechsel und Profiländerung führten zu sinkender Relevanz des Formats
  • Zuschauerzahlen sanken von 200'000 auf 125'000 zwischen 2020 und 2024
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Jean-Claude GalliRedaktor People

Vor jeder Sparrunde tauchte zuletzt die Frage auf: Wann streicht SRF «Glanz & Gloria»? Sie lesen richtig. Nicht alle konnten sich an den sperrigen, 2021 neu eingeführten Titel «G&G – Gesichter und Geschichten» gewöhnen.

Der Namenswechsel war damals auch eine Reaktion auf jene SRF-Kritiker, die ein solches Unterhaltungsformat als zu «seicht» empfanden. Bewusst standen nun nicht mehr «Stars und Sternchen» im Fokus, Ziel war neu ein breiter angelegtes «Gesellschaftsmagazin».

Der heute kommunizierte Entscheid, «G&G» im Sommer einzustellen, wurde schon 2021 – bewusst oder nicht – angebahnt. «SRF wird auch künftig über Gesellschaftsthemen berichten», heisst es jetzt. «Dafür wird ein Teil des heutigen ‹G&G›-Teams entsprechende Inhalte für verschiedene Sendungen und Onlineangebote realisieren.»

Zunehmende Beliebigkeit und Quotenschwund

Völlig überraschend kommt der Schnitt also nicht. Auch, weil das Format nach dem Namenswechsel an Dringlichkeit verlor. Früher veröffentlichte «G&G» regelmässig Neuigkeiten aus der Schweizer Glamourwelt. Ab 2021 waren die Sendungen oft beliebiger und nicht mehr Pflichttermin für jeden People-Journalisten. Die Zuschauerzahlen untermalten dies ebenso. Von 2020 bis 2024 sanken sie von durchschnittlich knapp 200'000 auf 125'000.

Deshalb liesse sich zwar sagen, SRF gehe dort mit den Kosten runter, wo es inhaltlich verschmerzbar scheine. Aber: Die jährlichen Einsparungen von zwei Millionen bedeuten gleichzeitig das Streichen von 20 Vollzeitstellen. Wo es Menschen trifft, schmerzt es immer. Die leichte Note von «G&G» stand dem Vorabend-Programm gut. Und das Format war stets ein Talentschuppen, siehe die einstige Praktikantin Jennifer Bosshard (31). Im Weiteren wird die künftige Gesellschafts-Berichterstattung – die Prognose sei gewagt – ohne fixes Gefäss rasch zerfleddern.

Eine Passage in der Medienmitteilung ist ebenso vielsagend wie schwer verständlich. Ab August 2025 seien zwischen 18 und 19 Uhr neben Newsflash und «Mini Chuchi, dini Chuchi» eingekaufte Unterhaltungsformate, insbesondere sogenannte Factuals, zu sehen, heisst es da. Factuals liegen im Trend und dominieren bei Privatsendern schon länger. Gemeint sind nicht-fiktionale Formate mit echten Ereignissen oder Menschen. Viele dieser Sendungen drehen sich um mögliche Liebesbeziehungen, so das auch auf 3+ laufende «First Dates». Hauptsache Englisch, denkt sich der Laie. Hauptsache günstig und schon im Ausland erprobt, weiss der Profi. 

Dem «Seichten» schwört SRF mit dem «G&G»-Aus also nicht ab, wohl wissend, was sein Publikum (auch) gerne mag. Bereits übernächsten Freitagabend folgt auf SRF 1 die erste Folge des neuen Dating-Formates «Alone Together». Allerdings noch etwas verschämt erst um 21 Uhr.

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