Auf einen Blick
- SRF trennt sich von «G&G – Gesichter und Geschichten»
- SRF reduziert «Tagesschau»-Ausgaben und streicht Formate
- Mit «SRF 4.0» soll der digitalen Wandel vorantrieben werden
Seit 20 Jahren haben die People- und Kulturgeschichten der Schweiz in «G&G – Gesichter und Geschichten» ihren Sendeplatz. Doch damit ist ab dem Sommer Schluss, erneut stellt SRF damit ein bekanntes und beliebtes Format ein. Erst vor wenigen Wochen mussten die Fans von «Zivadiliring» die sofortige Einstellung des erfolgreichsten Podcasts der Schweiz verdauen, nun trifft es mit «G&G» erneut ein Format, an welchem sich wohl ein mehrheitlich weibliches Zielpublikum erfreut.
Unter dem strategischen Unternehmensprojekt «SRF 4.0» soll der digitale Wandel in den nächsten Jahren vorangetrieben und der Stellen- und Finanzrahmen stabilisiert werden. Neu wird auf Drittplattformen auf das Angebot der unter 35-Jährigen fokussiert, so beispielsweise auf die Formate «SRF Impact», «Bounce» und «Studio 404». Im Gegenzug verzichtet SRF auf die Kanäle «SRF Mood» und «We, Myself & Why» sowie auf die Formate «Das VARs», «Deep Dating», «Hypegenossen», «Pasta del Amore», «In Progress» und «Helvetia».
Besonders die Streichung von «We, Myself & Why», das sich besonders an junge Frauen richtete, sorgte für grosse Kritik. Mit «Zivadiliring» traf es erneut ein Format derselben Zielgruppe – der Zielgruppe, die der Sender eigentlich vermehrt ansprechen wollte.
Auch Tagesschau betroffen
Ab dem nächsten Sommer werden zudem die «Tagesschau»-Ausgaben am Mittag und um 18.00 Uhr durch moderierte Newsflashs ersetzt, am Wochenende entfällt die Mittagsausgabe komplett. Bei den Sendung «Club» wird das Angebot reduziert, sie pausiert in Zukunft über den Sommer.
Auch im Radio gibt es einen Angebotsabbau. So entfallen die senderspezifischen News bei Radio SRF Virus und werden durch die regulären Nachrichten von Radio SRF ersetzt. Das Angebot der Regionaljournale am Wochenende wird punktuell reduziert.
«Bachelor»-Talk mit Adela Smajic
Was den Sparkurs und das Streichen von Sendungsformaten betrifft, ist SRF nicht allein. 3+ setzt den Rotstift beim «Bachelor» an. Künftig gibt es keinen TV-Talk mehr zum Abschluss der Staffel. Moderatorin und Ex-Bachelorette Adela Smajic (31) verliert damit erneut Sendezeit bei dem Streit-Format. «Bachelor»-Chefin Miriam Martino sagt gegenüber der «Glückspost»: «Eine Talksendung ist generell – im Verhältnis zu einer normalen ‹Bachelor›-Sendung – günstig zu produzieren.» Entsprechend seien Kostengründe nicht ausschlaggebend gewesen, nach acht Ausgaben auf den Staffelabschluss zu verzichten.
Das Talk-Aus hat auch einen anderen Grund: Der Sender möchte damit seinem frisch lancierten «Bachelor»-Podcast Anschub verleihen. Adela Smajic nimmt die Absetzung sportlich. «Ich habe den ‹Bachelor›-Talk mit viel Herzblut gemacht. Ich finde, wenn sich eine Tür schliesst, öffnet sich eine andere.»