Auf einen Blick
- SRF trennt sich vom Erfolgs-Podcast «Zivadiliring»
- SRF reduziert «Tagesschau»-Ausgaben und streicht Formate
- Mit «SRF 4.0» soll der digitalen Wandel vorantrieben werden
Er gehört zu den erfolgreichsten Podcasts der Schweiz: «Zivadiliring». Die drei Frauen Maja Zivadinovic (45), Gülsha Adilji (39) und Yvonne Eisenring (37) füllen damit im kommenden Oktober sogar das Hallenstadion. Vor 13'000 wohl meist weiblichen Zuschauern bringen sie ihr gewohnt offenes Gespräch über Gott und die Welt auf die Bühne – ein Riesenerfolg. Daher überrascht es durchaus, dass sich SRF von einem derart von Erfolg gekröntem Format trennt.
Damit gesellt sich «Zivadiliring» zu zahlreichen anderen Formaten, die SRF in den letzten Monaten gekippt oder gekürzt hat. Unter dem strategischen Unternehmensprojekt «SRF 4.0» soll der digitale Wandel in den nächsten Jahren vorangetrieben und der Stellen- und Finanzrahmen stabilisiert werden. Neu wird auf Drittplattformen auf das Angebot der unter 35-Jährigen fokussiert, so beispielsweise auf die Formate «SRF Impact», «Bounce» und «Studio 404». Im Gegenzug verzichtet SRF auf die Kanäle «SRF Mood» und «We, Myself & Why» sowie auf die Formate «Das VARs», «Deep Dating», «Hypegenossen», «Pasta del Amore», «In Progress» und «Helvetia».
Besonders die Streichung von «We, Myself & Why», das sich besonders an junge Frauen richtete, sorgte für grosse Kritik. Nun trifft es mit «Zivadiliring» erneut ein Format derselben Zielgruppe – der Zielgruppe, die der Sender eigentlich vermehrt ansprechen wollte.
Auch Tagesschau betroffen
Ab dem nächsten Sommer werden zudem die «Tagesschau»-Ausgaben am Mittag und um 18.00 Uhr durch moderierte Newsflashs ersetzt, am Wochenende entfällt die Mittagsausgabe komplett. Bei den Sendungen «Club» sowie bei «Gesichter & Geschichten» wird das Angebot reduziert, sie pausieren in Zukunft über den Sommer.
Auch im Radio gibt es einen Angebotsabbau. So entfallen die senderspezifischen News bei Radio SRF Virus und werden durch die regulären Nachrichten von Radio SRF ersetzt. Das Angebot der Regionaljournale am Wochenende wird punktuell reduziert.
«Bachelor»-Talk mit Adela Smajic
Was den Sparkurs und das Streichen von Sendungsformaten betrifft, ist SRF nicht allein. 3+ setzt den Rotstift beim «Bachelor» an. Künftig gibt es keinen TV-Talk mehr zum Abschluss der Staffel. Moderatorin und Ex-Bachelorette Adela Smajic (31) verliert damit erneut Sendezeit bei dem Streit-Format. «Bachelor»-Chefin Miriam Martino sagt gegenüber der «Glückspost»: «Eine Talksendung ist generell – im Verhältnis zu einer normalen ‹Bachelor›-Sendung – günstig zu produzieren.» Entsprechend seien Kostengründe nicht ausschlaggebend gewesen, nach acht Ausgaben auf den Staffelabschluss zu verzichten.
Das Talk-Aus hat auch einen anderen Grund: Der Sender möchte damit seinem frisch lancierten «Bachelor»-Podcast Anschub verleihen. Adela Smajic nimmt die Absetzung sportlich. «Ich habe den ‹Bachelor›-Talk mit viel Herzblut gemacht. Ich finde, wenn sich eine Tür schliesst, öffnet sich eine andere.»
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