Auch Simona LuxXxus wurde auf Malle schon belästigt
«Ohne Sex schafft es kaum eine Sängerin am Ballermann»

Deutsche Ballermann-Sängerinnen legen den Sexismus hinter den Kulissen der Party-Fassade frei. Auftritte gegen sexuelle Gefälligkeiten seien keine Seltenheit. Das hat auch die Schweizer Sängerin Simona LuxXxus erlebt.
Publiziert: 13.08.2022 um 00:07 Uhr
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Aktualisiert: 13.08.2022 um 11:15 Uhr
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Simona LuxXxus landete mit ihrem Song «Ich bin am schönsten Ort der Welt» einen Ballermann-Hit.
Berit-Silja Gründlers

Sonne, Party, Alkohol und nackte Haut – das ist das Erfolgsrezept der Clubs am Ballermann, der Feiermeile Mallorcas. In Clubs wie «Bierkönig» und «Megapark» treten mehr oder weniger bekannte Sänger und Sängerinnen auf, um die Massen zu unterhalten und sich einen Namen zu machen. Für letztere ist der Weg zu Ruhm nicht selten an Bedingungen geknüpft. Die deutschen Ballermann-Stars Marion Pfaff alias Krümel (49) und Ina Colada (36) berichten gegenüber «Bild» davon, dass Clubbesitzer, DJs und Manager nicht selten sexuelle Gefälligkeiten von Sängerinnen verlangen.

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Nacktheit als Bedingung

In eine solch heikle Situation kam auch schon die Schweizer Sängerin Simona LuxXus (52). Die ehemalige Tele-Züri-Moderatorin wanderte vor acht Jahren nach Mallorca aus und erlangte mit ihrem Ballermann-Hit «Ich bin am schönsten Ort der Welt» Kultstatus. Zahlreiche gefeierte Auftritte im Bierkönig folgten.

«Als ich am Ballermann begann, war ich noch mit meinem Ex-Partner zusammen und darum zum Glück kein Freiwild. Aber ich habe schon damals erlebt, dass Clubbesitzer und DJs Frauen Auftritte gegen irgendwelche Gefallen versprochen haben», sagt LuxXxus zu Blick und führt fort: «Auch war oft die Bedingung, dass sich die Sängerinnen ausziehen, Busen oder Hintern zeigen.»

Der Weg zum Erfolg führt über Sex

Ohne Sex, so LuxXxus, schaffe es kaum eine Musikerin am Ballermann: «Es gibt als Frau eigentlich nicht viele Wege, um es am Ballermann zu schaffen. Entweder man hat einen echten Hit, wie ich damals, gute Kontakte oder man bietet sich an. Vielen fehlt einfach auch das musikalische Talent. Die müssen dann halt Haut zeigen.»

Nach der Trennung von ihrem Partner sei auch sie Opfer von ungewollten Avancen geworden. «Ein sehr berühmter DJ bot mir an, dass ich ohne Ende auftreten könne und er auch permanent meinen Song spielen werde, wenn ich bei ihm einen ‹Hausbesuch› machen würde, was ich ablehnte. Er hörte aber nicht auf und belästigte mich so lange über Whatsapp mit eindeutigen Nachrichten, dass ich ihn blockierte.»

Silvia Kaufmann erlebte einen anderen Ballermann

Ganz anders erlebte Schlagersängerin Silvia Kaufmann (55) ihre Zeit auf Mallorcas Partymeile. Sie gilt seit über zwanzig Jahren als feste Grösse am Ballermann und sagt zu Blick: «Mir ist so etwas nie passiert. Ich bin halt auch mit meinen Schlagerliedern und in ganz normalen Kleidern aufgetreten.» Doch auch sie habe von solchen Vorfällen gehört. «Aber nicht nur auf Mallorca. Das ist generell in unserer Branche ein Problem, dass Männer versuchen, Frauen auszunutzen. Aber wer da mitmacht, ist selber schuld.», sagt die Zentralschweizerin.

Sie selber habe immer gute Menschen um sich gehabt und sei der Überzeugung, dass «wenn man nah bei sich ist und zu seiner Musik steht, dann schafft man es auch, ohne auf unseriöse Angebote einzugehen.»

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