60'000 Unterschriften gegen UKW-Abschaltung
Roger Schawinski fährt SRG und Bakom an den Karren

Roger Schawinski will die geplante Einstellung der UKW-Radiosender in der Schweiz nicht hinnehmen. Nachdem er eine Petition dagegen eingereicht hat, ist er sich jetzt sicher: «Das Bakom ist total in der Defensive.»
Publiziert: 22.07.2021 um 11:18 Uhr
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Roger Schawinski hat eine Petition gegen die geplante Einstellung der UKW-Radiosender eingereicht.
Foto: keystone-sda.ch

Gegen die ab 2022 geplante Einstellung der UKW-Radiosender in der Schweiz ist beim Bund am Mittwoch eine Petition eingereicht worden. Für den von Radiounternehmer Roger Schawinski (76) lancierten Einspruch kamen 60'615 Unterschriften zusammen.

Die Petition richtet sich an Medienministerin Simonetta Sommaruga (61), ans Bundesamt für Kommunikation (Bakom) sowie an die Generaldirektion der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft (SRG). Sie sollen die geplante Einstellung aller UKW-Sender rückgängig machen, teilte Radio-1-Geschäftsführer Roger Schawinski mit. Ein vorzeitiges Abstellen aller UKW-Sender verletzte die im Radio- und Fernsehgesetz garantierte Empfangsfreiheit.

«Eine besonders stossende Form von Konzernjournalismus»

«Mit dem Einreichen unserer Petition sind die Parlamentarier darüber informiert, wie stark die Abstützung unserer Aktion in der Bevölkerung ist», sagt Schawinski im Gespräch mit Persoenlich.com dazu. In dem Interview feuert er auch direkt gegen die SRG: «Besonders stossend empfinde ich, dass sich die SRG der Diskussion bisher komplett verweigert hat und als staatliches Monopolmedium durch die Verhinderung kontroverser Sendungen eine besonders stossende Form von Konzernjournalismus betreibt.» Das Bakom sei nach der Einreichung der Petition nun in «der Defensive».

Im Zuge des Übergangs von der analogen zur digitalen drahtlos-terrestrischen Radioverbreitung soll mit den UKW-Frequenzen gemäss einer Vereinbarung der privaten Radiobetreiber bis spätestens im Januar 2023 Schluss ein. Die SRG will ihre UKW-Sender im August 2022 abschalten.

Der Bundesrat schuf in den letzten Jahren die rechtlichen Grundlagen für den Umstieg, und er gewährt den Radioveranstaltern während der Übergangsphase finanzielle Unterstützung für die DAB+-Verbreitung. Die UKW-Funkkonzessionen laufen Ende 2024 ab. Schawinski will das mit allen Mitteln verhindern. (SDA/klm)

DAB+: Autofahrer müssen umrüsten

Bisher haben rund 42 Prozent aller Schweizer Autofahrer DAB+ eingebaut. Auf dem Markt sind verschiedene Empfänger. Es handelt sich in der Regel um Zusatzgeräte, die sich mit FM-Radios verbinden lassen. So muss kein komplett neues Radio gekauft werden – das vorhandene Gerät lässt sich simpel mit einem DAB+-Empfänger nachrüsten. Allerdings führt man ein weiteres Gerät mit Kabeln für Spannungsversorgung, Radioverbindung und Antenne mit. Wenn zum Beispiel schon ein portables Navi installiert ist, könnte dies unpraktisch werden. Grösster Vorteil der Nachrüstlösung ist der Preis: Gute DAB+-Empfänger sind schon ab unter 150 Franken erhältlich. Nachrüster bieten aber auch DAB+-Radios ab 200 Franken an. Inklusive Einbau resultieren dabei aber schnell über 500 Franken. Ob dies qualitativ funktioniert, bleibt abzuwarten. Roger Schawinski ist skeptisch gegenüber «Bastellösungen» und erwartet generell einen «Sturm der Entrüstung». Wer es von Anfang an professionell haben will, muss mehr investieren: Bei den grossen Herstellern kosten fachmännische Umrüstungen ab rund 400 bis über 1000 Franken.

Timothy Pfannkuchen

Bisher haben rund 42 Prozent aller Schweizer Autofahrer DAB+ eingebaut. Auf dem Markt sind verschiedene Empfänger. Es handelt sich in der Regel um Zusatzgeräte, die sich mit FM-Radios verbinden lassen. So muss kein komplett neues Radio gekauft werden – das vorhandene Gerät lässt sich simpel mit einem DAB+-Empfänger nachrüsten. Allerdings führt man ein weiteres Gerät mit Kabeln für Spannungsversorgung, Radioverbindung und Antenne mit. Wenn zum Beispiel schon ein portables Navi installiert ist, könnte dies unpraktisch werden. Grösster Vorteil der Nachrüstlösung ist der Preis: Gute DAB+-Empfänger sind schon ab unter 150 Franken erhältlich. Nachrüster bieten aber auch DAB+-Radios ab 200 Franken an. Inklusive Einbau resultieren dabei aber schnell über 500 Franken. Ob dies qualitativ funktioniert, bleibt abzuwarten. Roger Schawinski ist skeptisch gegenüber «Bastellösungen» und erwartet generell einen «Sturm der Entrüstung». Wer es von Anfang an professionell haben will, muss mehr investieren: Bei den grossen Herstellern kosten fachmännische Umrüstungen ab rund 400 bis über 1000 Franken.

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