Sie ist Philosophin, Autorin und Edelprostituierte. Im April stellte sich Salomé Balthus (34) in der Sendung von Roger Schawinski (74) seinen Fragen – mit Folgen! Die Ostberlinerin verlor daraufhin ihren Job als Kolumnistin («Das Kanarienvögelchen») in der deutschen Tageszeitung «Die Welt».
Dennoch bedauert Balthus jetzt, dass Schawinskis Sendung eingestellt wird. «Nie hätte ich gedacht, dass ein so etablierter Medienmann mit so einem billigen – und, wie es aussieht – Scheinargument vom Sockel gehoben werden kann», sagt sie zu SonntagsBlick. Es sei wirklich erstaunlich, dass das Schweizer Fernsehen auf so einen qualifizierten Mann verzichte. «Schawinski war eine erfrischende Abwechslung zu all den Wohlfühltalkshows, ein Typ, der angreift, das ist doch toll», so Balthus weiter.
Genugtuung über die Absetzung empfindet sie jedenfalls nicht. Eher hat sie Mitleid mit Schawinski. «Ich finde es feige und kleinlich, ich mag die bunten Farben, die unangepassten Stimmen – und so eine war er!»
Einem Treffen gegenüber nicht abgeneigt
Über einen weiteren gemeinsamen TV-Aufritt mit dem Schweizer Talker sagt die Edelprostituierte: «Wir hatten doch unseren gemeinsamen Akt, dem ist nichts hinzuzufügen. Ich würde lieber einen guten Drink mit ihm nehmen an der Bar vom Dolder oder meiner Lieblingsbar in Berlin, der Freundschaft.» Sie wird Schawinski vermissen: «Es wird langweiliger werden im SRF.»
Balthus hatte im April kurz vor der Ausstrahlung ihres Auftritts bei Schawinski in ihrer Kolumne geschrieben, dass er sie gefragt habe, ob ihr Vater sie als Kind missbraucht habe. Worauf sich Schawinski bei der «Welt»-Redaktion beschwerte, da er diese Frage so gar nicht gestellt habe. Tatsächlich hat er sie gefragt, ob sie als Kind sexuell missbraucht worden sei. Balthus wurde wegen des falschen Zitats sogleich entlassen.
Aber auch für Schawinski hatte die Sendung Folgen: Er wurde von Ombudsmann Roger Blum (74) gerügt, weil er mit seiner Gesprächsführung und seinem Fragestil die Menschenwürde seines Interviewgasts verletzt habe.