Was passierte zwischen Prinz Andrew (61) und Virginia Giuffre (38), die damals noch mit ihrem Mädchennamen Roberts hiess? Die US-Amerikanerin sagt, sie wurde als 17-Jährige mehrmals von Jeffrey Epstein (1953–2019) gezwungen, Geschlechtsverkehr mit dem Royal zu haben. Sie hat deswegen eine Zivilklage gegen Andrew eingereicht, unter anderem wegen Vergewaltigung. Prinz Andrew dementiert, sie überhaupt jemals getroffen zu haben – oder will sich nicht daran erinnern.
Nun untermauert eine Zeugin im Prozess gegen die Epstein-Gehilfin Ghislaine Maxwell (60) Giuffres Aussagen. Die Verurteilung der Millionärin basiert zu grossen Teilen auf den Aussagen von Carolyn Andriano (35), die damals als 14-Jährige Opfer von Maxwell und Epstein wurde. Über zwei Jahre wurde sie von den beiden manipuliert, musste den Milliardär für Geld sexuell befriedigen. Vor Gericht sagte sie anonym aus, im Interview mit der «Daily Mail» enthüllte sie nun ihr Gesicht und ihren echten Namen.
Giuffre zeigte ihr Bild mit Print Andrew
Dabei sprach sie auch über Virginia Giuffres Vorwürfe gegen Prinz Andrew. Denn: Die beiden Frauen kennen sich. Giuffre war diejenige, die Andriano Epstein und Maxwell vorstellte und sie in den Missbrauchsring des Milliardärs einschleuste. Epstein nutzte oft den Freundeskreis seiner «Sex-Sklavinnen», um weitere Opfer zu finden. Giuffre und Andriano haben sich 2001 kennengelernt, als erstere 17 war und letztere 14. 2001 ist auch das Jahr, in dem Giuffre von Andrew missbraucht worden sei.
«Du glaubst nie, mit wem ich gerade bin», habe Roberts Giuffre ihrer Freundin in einem SMS geschrieben. «Sie sagte: ‹Ich bin in London mit Jeffrey und Maxwell und Prinz Andrew›», erinnert sich Andriano. Als ihre Freundin danach von London zurückkehrte, habe Andriano einen Beweis gefordert. Da habe ihr Roberts Giuffre erstmals das berüchtigte Foto von Andrew mit der damals 17-Jährigen und Ghislaine Maxwell gezeigt. «Ich habe sie danach gefragt, ob sie im Palast war. Und sie sagte: ‹Ich konnte mit ihm schlafen.› (...) Es schien sie nicht zu stören, sie dachte, es sei ziemlich cool.»
Zeugenaussage bekräftigt Vorwürfe gegen Andrew
Es ist das erste Mal, dass eine Zeugin, die damals ebenfalls in Epsteins Umfeld war, bekräftigt, dass es zumindest sexuellen Kontakt zwischen Andrew und Giuffre gegeben habe. Andrew dementiert das vehement, er will sich noch nicht einmal an ein Treffen erinnern. Bei dem Beweisfoto könne es sich laut ihm auch um eine Fälschung handeln.
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Andriano glaubt aber, was ihr ihre Freundin damals verraten hat. Aber: Das Epstein-Opfer ist nicht gut auf Giuffre zu sprechen. Denn die 35-Jährige macht ihr immer noch Vorwürfe, dass sie diejenige war, die sie in Epsteins Sex-Ring geholt hat. «Für mich verdient Virginia dasselbe, was jetzt Maxwell bekommt», sagt Andriano dazu. Virginia Giuffres Anwälte betonen, dass ihre Mandantin ihre Rolle in dem Menschenhandel-Ring bereut und sie ebenfalls ein Opfer davon ist: «Wir haben nie gesagt, dass diese Mädchen perfekt waren. Sie litten unter den ständigen Bedrohungen und da ist es nicht überraschend, dass sie Dinge taten, die sie heute bereuen.» (klm)