«Es hätte nicht schlechter für ihn laufen können»
Prinz Andrew muss nach «brutaler» Anhörung weiter zittern

Prinz Andrews Anwälte versuchten bei einer Anhörung gestern, die Missbrauchsklage gegen den Royal für nichtig zu erklären. Das hat laut Rechtsexperten wohl nicht geklappt.
Publiziert: 05.01.2022 um 13:04 Uhr
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Aktualisiert: 17.01.2022 um 14:19 Uhr
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Prinz Andrew muss sich weiterhin vor der Zivilklage von Virginia Giuffre fürchten.
Foto: AFP

Diese Stunde war «brutal» für Prinz Andrew (61)! Das haben Quellen aus dem Umfeld des britischen Royals nach einer Gerichtsanhörung in New York der «Daily Mail» verraten.

Gestern versuchten Andrews Anwälte die Klage von Virginia Giuffre (38) gegen den Prinzen für ungültig zu erklären lassen. In einem Zoom-Meeting diskutierten deshalb beide Parteien vor dem New Yorker Richter Lewis Kaplan (77). Andrews Argumentation: 2009 ging Giuffre nach einer Missbrauchsklage gegen Andrews engen Freund Jeffrey Epstein (1953–2019), von dem sie auch zum Sex mit dem Prinzen gezwungen worden sei, eine aussergerichtliche Einigung ein. In einem Dokument hielt Giuffre, die bei der Einigung 500'000 US-Dollar (ca. 457'000 Franken) erhielt, fest, dass sie «für immer» davon absehe, Menschen aus Epsteins Umfeld zu beschuldigen, die als «potenzielle Angeklagte» gelten könnten.

Formulierung sei zu «unklar»

Das gelte laut Andrews Anwälten auch für ihren Klienten. Der Richter habe bei der Anhörung aber durchblicken lassen, dass diese Begründung für ihn nicht schlüssig sei. Denn in dem Dokument sei auch festgehalten worden, dass nur Epstein und Giuffre bestimmen können, wer als «potenzieller Angeklagter» gelte. Doch: Epstein starb 2019 in einer Gefängniszelle, wie Richter Kaplan während der Anhörung betonte. Ausserdem sei die Formulierung des Dokuments zu «unklar».

Zwar hat der Richter nach der Anhörung noch keine Entscheidung gefällt. Ein Urteil sei aber «sehr bald» zu erwarten. Laut Rechtsexperten sollte Andrew nicht zu sehr hoffen. «Für Andrew hätte es nicht schlechter laufen können», sagt etwa der ehemalige Strafverteidiger und Rechtsberater Mitchell Epner zur «Times». «Richter Kaplan hat klargemacht, dass er die Argumente seiner Anwälte nicht akzeptiert.»

«Richter Kaplan will darauf offenbar nicht eingehen»

Während der Anhörung habe der Richter Andrews Anwälte mehrmals unterbrochen und ihnen widersprochen. Ihre Reaktion darauf sei katastrophal gewesen: «Sie konnten nur noch sagen: ‹Mit Respekt, wir sehen das anders.› Wenn man das zu einem Richter sagen muss, wird man verlieren.» Lisa Bloom (60), eine US-Anwältin, die etwa in den Fall von Harvey Weinstein (69) involviert war, sieht das ähnlich. «Andrews Team will die Klage wegen Formalitäten abweisen. Richter Kaplan will darauf offenbar nicht eingehen», schrieb sie nach der Anhörung auf Twitter. «Ich bin zuversichtlich, dass Virginia Giuffre Roberts ihren Tag im Gericht bekommen wird.» Darauf deutet auch, dass der Richter die beiden Parteien am Ende der Anhörung aufgefordert hat, weiterhin Beweise auszutauschen.

Das Urteil, ob die Zivilklage gegen Andrew zugelassen wird, soll noch diese Woche kommen. Das Team des Prinzen soll aber im Fall einer Niederlage schon weitere Taktiken vorbereitet haben, um zu verhindern, dass der Fall vor Gericht kommt. (klm)

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