Virginia Giuffres Anwälte untergraben seine Glaubwürdigkeit
Jetzt gehts Prinz Andrew an den Kragen

Das neue Jahr startet nicht gut für Prinz Andrew. Der Herzog von York hat eine Missbrauchsklage am Hals und muss nun Rückschläge verkraften.
Publiziert: 01.01.2022 um 14:45 Uhr
|
Aktualisiert: 01.01.2022 um 16:49 Uhr
1/14
Die Schlinge um den Hals von Prinz Andrew zieht sich langsam zusammen.
Foto: keystone-sda.ch

Es sieht nicht gut aus für Prinz Andrew (61): Wenige Tage vor einer Anhörung wegen Missbrauchsvorwürfen gegen den Herzog von York verlangten die Anwälte der Klägerin Virginia Giuffre (38) Antwort auf sehr persönliche Fragen. Der Sohn von Queen Elizabeth II. (95) sollte gemäss mehreren britischen Medien Beweise für seine «Unfähigkeit zu schwitzen» vorlegen, forderten die Vertreter von Giuffre. Wie sich nun herausstellt, kann Andrew das nicht.

Am 4. Januar ist in New York eine Anhörung geplant, bei der Andrews Anwälte fordern werden, Giuffres Schadenersatzklage fallenzulassen. Sie sagt aus, dass sie Andrew 2001 als 17-Jährige in einem Londoner Star-Club getroffen habe, wo er sehr stark geschwitzt habe. Anschliessend hätten Jeffrey Epstein (1953–2019) und dessen Ex-Partnerin Ghislaine Maxwell (60) sie dazu gezwungen, mit dem Prinzen Sex zu haben. Die New Yorker Jury hat Maxwell verurteilt. Sie hat dagegen Berufung eingelegt.

Mutmassliches Opfer reicht Klage gegen Prinz Andrew (61) ein
1:20
Sie war damals 17:Mutmassliches Opfer reicht Klage gegen Prinz Andrew (61) ein

Andrew bestreitet die Anschuldigungen

Andrew weist die Vorwürfe zurück. In einem BBC-Interview im November 2019 sagte der Royal, er könne gar nicht schwitzen. Grund sei eine besondere Krankheit: Er habe im Falkland-Krieg 1982 eine Überdosis Adrenalin ausgeschüttet, als auf ihn geschossen wurde. Andrew streitet den Club-Besuch ab. Er habe an dem Tag mit seiner Tochter Prinzessin Beatrice (33) eine Pizzeria in der Stadt Woking besucht.

Nun muss Andrew einen Rückschlag verkraften, denn er kann seine Aussage nicht beweisen. Wie die «Daily Mail» schreibt, erklärten seine Anwälte, dass es «keine Dokumente in seinem Besitz, Gewahrsam oder unter seiner Kontrolle» gebe, die diese Behauptung stützen könnten. Zuvor wiesen seine Anwälte die Forderungen der Gegenseite als «bedrückend und drangsalierend» zurück. Ihrer Ansicht nach ist das Gericht in New York nicht zuständig, auch weil Giuffre ihren Wohnsitz in Australien habe. Das weisen deren Anwälte zurück.

Bis zu sechs Zeugen könnten gegen Andrew aussagen

Zudem behauptete Andrew in der Vergangenheit, dass er sich nicht an eine Begegnung mit Giuffre erinnern könne. Auch das will ihr Anwälte-Team widerlegen. Ihr Anwalt David Boies (80) sagte «The Sun», dass mehrere Personen bereit sind auszusagen, dass der Herzog und das Epstein-Opfer sich getroffen hätten: «Wir haben vier oder fünf oder sechs Zeugen, die sie miteinander in Verbindung bringen werden.» Darunter Johanna Sjoberg (40), die behauptet, Andrew habe an ihre Brust gefasst, während er mit Giuffre in Epsteins Villa in Manhattan mit einer Gummipuppe rumgealbert habe. Auch Steve Scully (71), ein früherer Angestellter von Epstein, bestätigt ein Aufeinandertreffen. Er habe gesehen, wie sich Prinz Andrew und Virginia Giuffre auf der Privatinsel des verurteilten Sexualstraftäters geküsst hätten.

Dazu kommt das Bild, worauf Andrew mit seiner Anklägerin zu sehen ist. «Wenn Prinz Andrew auch nur ein bisschen nachdenkt, wird er verstehen, dass die Idee, dass man leugnen kann, was zahlreiche Zeugen ausgesagt haben, was Fotos zeigen, was Flugprotokolle beweisen … Die Idee, dass man ein Opfer beschuldigen und beschämen kann, um die Aufmerksamkeit von seinem eigenen Verhalten abzulenken, nicht funktioniert», so Boies.

«Sie hat eines der schlimmsten Verbrechen begangen»
1:17
Maxwell schuldig gesprochen:«Sie hat eines der schlimmsten Verbrechen begangen»

Maxwell wurde verurteilt

Andrews gute Bekannte Maxwell war am Mittwoch in New York wegen Menschenhandels mit Minderjährigen zu Missbrauchszwecken vor Gericht gestanden. Ihr Bruder Ian Maxwell (65) sagte, das Verfahren sei unfair gewesen. Seine Schwester sei für Taten verurteilt worden, die Epstein begangen habe. Der US-Multimillionär hatte 2019 in Haft Suizid begangen. (SDA/bsn)

Fehler gefunden? Jetzt melden