Nach den Enthüllungen über sein berühmtes Interview mit Prinzessin Diana (1961-1997) hat der frühere BBC-Journalist Martin Bashir (58) Mitgefühl mit deren Söhnen Prinz William (38) und Prinz Harry (36) geäussert. Für die beiden tue es ihm «zutiefst leid», sagte Bashir der «Sunday Times». Zugleich verteidigte er sich: Er habe Diana «niemals in irgendeiner Weise wehtun wollen» und glaube auch nicht, dass er das getan habe.
«Meine Familie und ich haben sie geliebt», sagte Bashir. Nach dem Interview seien sie in Freundschaft verbunden gewesen. Diana habe seine Frau und sein neugeborenes drittes Kind sogar im Krankenhaus besucht und im Kensington-Palast eine Geburtstagsparty für sein ältestes Kind organisiert.
Vorwürfe seien «unvernünftig und unfair»
Der Journalist betonte, das 1995 gehaltene Interview sei vom Sendezeitpunkt bis zum Inhalt zu von Diana festgelegten Bedingungen geführt worden. Vorwürfe von William und Harry, durch das Interview sei er mitverantwortlich für Dianas späteren Tod, wies Bashir zurück. Dies sei «unvernünftig und unfair», sagte er der Zeitung.
Eine am Donnerstag veröffentlichte unabhängige Untersuchung hatte ergeben, dass Bashir das Interview mit unlauteren Mitteln erschlichen hatte. Der Journalist zeigte damals Dianas Bruder Charles Spencer (57) gefälschte Kontoauszüge, die scheinbar belegten, dass Mitarbeiter am Hofe dafür bezahlt wurden, Lady Di auszuspionieren. Daraufhin machte Spencer seine Schwester mit Bashir bekannt.
Söhne verurteilen Interview scharf
Prinz William hatte nach der Veröffentlichung des Untersuchungsberichts gesagt, das Interview habe massgeblich zum Ende der Ehe zwischen seinen Eltern sowie zur «Furcht, Paranoia und Isolation» beigetragen, in der seine Mutter ihre letzten Lebensjahre verbracht habe. Prinz Harry erklärte, die Auswirkungen einer «Kultur der Ausbeutung und unethischen Praktiken» hätten Diana «letztlich das Leben genommen».
In dem denkwürdigen Fernsehinterview im November 1995 hatte Diana die Affäre ihres Mannes Prinz Charles (72) mit seiner heutigen Frau Herzogin Camilla (73) für das Scheitern ihrer Ehe verantwortlich gemacht: «Wir waren zu dritt in dieser Ehe», erklärte die Prinzessin einem schockierten Fernsehpublikum. Zudem gestand sie, selbst untreu gewesen zu sein. Die Ausstrahlung wurde damals von einer Rekordzahl von 22,8 Millionen Zuschauern verfolgt. (AFP)