Über 200 Millionen Menschen sahen 1995 zu, wie Prinzessin Diana (1961–1997) dem Reporter Martin Bashir (58) in einem TV-Interview auf BBC ihr Herz ausschüttete. Nun der Schock: Der Journalist hat Lady Di belogen, um dieses Gespräch über Depressionen, Essstörungen und ihre zerbrochene Beziehung mit Prinz Charles (72) zu bekommen.
Das hat nun eine unabhängige Untersuchung, geführt von dem britischen Richter Lord Dyson (77), ans Licht gebracht. Bashir hat laut den Ergebnissen der Probe, die von der BBC angeordnet wurde, von Grafikern gefälschte Bankauszüge anfertigen lassen, um Diana davon zu überzeugen, dass Mitarbeiter des Palastes von der britischen Presse für Informationen Geld erhielten. Doch damit nicht genug.
Verwanzte Autos und abgefangene Post
Durch handschriftliche Notizen von Dianas Bruder Charles Spencer (57), die der Zeitung «Bild» vorliegen, kommen jetzt weitere Lügen ans Licht. Zwei Monate vor dem Interview trafen sich Diana und Bashir am 19. September 1995 erstmals zu einem Gespräch. Ihr Bruder stellte Diana dem Journalisten in ihrer Londoner Wohnung vor – und machte sich von dem Gespräch Notizen.
Die Lügen, die Bashir Diana aufgetischt hat, sollen schwerwiegend sein. Insgesamt hat Spencer 38 Punkte aufgelistet. Besonders erschreckend, Bashir soll behauptet haben, Diana werde überwacht. So notierte ihr Bruder: «Wanzen im Auto. Senior-Polizeioffiziere bekommen Geld. Drei Telefonleitungen im Kensington Palast verwanzt. Post wird gelesen; falsche Informationen weitergegeben; Autotelefon verwanzt.» Dazu soll der britische Geheimdienst MI6 auch Charles und dessen damaligen Privatsekretär Richard Aylard (69) «im End-Spiel» verwanzt haben.
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Lügen über Queen verbreitet
Ein weiterer Eintrag lautet: «Spencer-Familie soll zerstört werden. Diana soll nach Amerika gehen (+ ich auch).» Die Königsfamilie soll der Journalist ebenfalls nicht aussen vor gelassen haben. So habe Bashir gesagt, dass Charles in Nanny Tiggy Legge-Bourke (55) verliebt sei, sein jüngerer Brüder Edward (57) habe Aids und Herzogin Camilla (73) soll depressiv gewesen sein.
Nicht mal vor Queen Elizabeth II. (95) soll Bashir halt gemacht haben. Er soll vorgegeben haben, dass die Queen an Herzproblemen leide und eine Frustesserin sei. Und auch zu Prinz Philip (†99), der vergangenen Monat verstorben ist, hatte Bashir etwas zu sagen: «Prinz Philip: sehr unangenehme Korrespondenz. ‹Es gehört mehr dazu, eine Prinzessin von Wales zu sein als eine Heldin. Philip ist zu Fergie noch gemeiner.›»
Harry und William geben den Medien Schuld an Dianas Tod
Der Untersuchungsbericht sorgt bei Dianas Kindern für Entsetzen. In einer zweiminütigen Videobotschaft erklärte Prinz William (38): «Es macht mich unbeschreiblich traurig, zu wissen, dass das Versagen der BBC wesentlich zu ihrer Angst, Paranoia und Isolation beigetragen hat, an die ich mich aus den letzten Jahren mit ihr erinnere.»
Auch Prinz Harry (36) machte die Medien für Dianas Tod verantwortlich. «Der Welleneffekt einer Kultur der Ausbeutung und der unethischen Praktiken hat sie letztendlich das Leben gekostet», sagte Harry einer Mitteilung zufolge.
Diana starb bei einem Autounfall 1997 auf der Flucht vor Paparazzi mit ihrem damaligen Freund Dodi Al Fayed (1955–1997) in Paris. (bsn)