Royal rechnet mit den sozialen Medien ab
Prinz Harry fühlte sich nach dem Megxit ungerecht behandelt

In einem Interview kritisiert Prinz Harry die sozialen Medien. Er glaubt, die psychische Gesundheit der Menschen leide wegen der Online-Plattformen. Ausserdem macht er diese Technologie für den Angriff aufs US-Kapitol verantwortlich.
Publiziert: 25.01.2021 um 16:09 Uhr
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Aktualisiert: 08.02.2021 um 15:58 Uhr
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Die Lügen in den sozialen Netzwerken seien das «Mutterschiff aller Belästigungen» gewesen, sagt der Royal.
Foto: Getty Images

Die digitale Welt bringt viele Vorteile – hat aber auch viele negativen Seiten. In einem Essay auf der Webseite «Fastcompany» beschrieb Prinz Harry (36) im vergangenen Jahr seine Sicht auf die sozialen Medien wie folgt: «Unsere Informationen, private Daten (…) werden (…) weiterverkauft. Der Preis, den wir alle zahlen, ist viel höher, als es scheint. Während wir normalerweise der Verbraucher sind, der ein Produkt kauft, sind wir in dieser sich ständig veränderten digitalen Welt das Produkt.»

Unternehmen, die Online-Werbung kaufen, müssen in seinen Augen erkennen, dass die digitale Welt auch Auswirkungen auf die analoge Welt hat. «Was bedeutet das für unsere Kinder? Als Vater ist das für mich besonders besorgniserregend.»

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Die sozialen Medien würden nicht nur der psychischen Gesundheit schaden, sie würden Hass schüren und Unwahrheiten verbreiten. Das habe der Royal selbst erlebt, als «Unwahrheiten» über ihn und seine Frau, Herzogin Meghan (39) verbreitet wurden, wie er nun im Interview mit der Website erklärt.

Die Lügen in den sozialen Netzwerken seien das «Mutterschiff aller Belästigungen» gewesen, mit denen er sich seit dem Abgang aus dem britischen Königshaus – dem sogenannten Megxit – auseinandersetzen musste. Die negativen Auswirkungen hätten gar nicht so weit kommen müssen, «wenn unsere Geschichte nur wahrheitsgemäss erzählt worden wäre.»

Prinz Harry glaubt, ohne Social-Media wäre es nicht zum Kapitol-Angriff gekommen

Ausserdem macht Prinz Harry die «Lawine von Fehlinformationen» für den Angriff auf das US-Kapitol am 6. Januar verantwortlich. «Was online passiert, bleibt nicht online – es verbreitet sich überall, wie ein Lauffeuer: in unseren Wohnungen und Arbeitsplätzen, auf den Strassen, in unseren Köpfen. Die Frage ist wirklich, was zu tun ist, wenn der Austausch von Nachrichten und Informationen nicht mehr ein anständiger, wahrheitsgemässer Austausch ist, sondern eher ein Austausch von Waffen.» Er findet: «Es hätte nicht so weit kommen müssen.»

Prinz Harry fordert Social-Media-Unternehmen auf Verantwortung zu übernehmen. «Es gibt keine Möglichkeit das herunterzuspielen. Es gab einen buchstäblichen Angriff auf die Demokratie in den Vereinigten Staaten, der über soziale Medien organisiert wurde (...).»

Sein Rat zum Umgang mit den sozialen Medien: Sich für die Online-Zeit ein Limit setzen, Fakten überprüfen und Empathie beim Kommentieren von Beiträgen. Für ihn und seine Frau Meghan sei klar, dass sie erst wieder in den sozialen Medien aktiv werden, wenn die Zeit dafür reif sei. Wegen der vielen Hass-Nachrichten zog sich das Paar von den Online-Netzwerken zurück. (paf)

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