Ein hochrangiges Talibanmitglied hat Prinz Harry (38) nach Schilderungen in dessen Memoiren Kriegsverbrechen vorgeworfen. «Die von Ihnen Getöteten waren keine Schachfiguren, sie waren Menschen; sie hatten Familien, die auf ihre Rückkehr warteten», schrieb Anas Hakkani (29) am Freitag auf Twitter.
«Unter den Mördern von Afghanen haben nicht viele den Anstand, ihr Gewissen zu offenbaren und ihre Kriegsverbrechen zu gestehen.» Auslöser des Tweets waren Berichte über die Memoiren des britischen Prinzen, der als Soldat in Afghanistan 25 Menschen getötet haben soll. «Das war nichts, was mich zufrieden gemacht hat, aber auch nichts, wofür ich mich geschämt habe», schrieb Harry nach Informationen des Sender Sky News. Der Sender beschaffte sich ein Exemplar des noch unveröffentlichten Buches und zitierte wie viele andere britische Medien am Donnerstag daraus.
Hakkanis Bruder wird vom FBI gesucht
Anas Hakkani gehört selbst zum berüchtigten Hakkani-Netzwerk der militant-islamistischen Gruppe. Die Fraktion wird von Washington unter anderem wegen Angriffen auf US-Bürger und Verbindungen zu Al-Kaida als Terrororganisation eingestuft. Sie werden für einige der grausamsten Anschläge in Afghanistan verantwortlich gemacht. Anas Bruder Siradschuddin, der amtierende Innenminister, wird mit bis zu 10 Millionen US-Dollar Kopfgeld durch das amerikanische FBI gesucht. (SDA)