Wie versteinert sitzt sie da, ganz allein in der St.-George's-Kapelle auf Schloss Windsor: Königin Elizabeth II. (94) nimmt für immer Abschied von ihrem Mann, Prinz Philip (†99), der am Freitag vor einer Woche verstorben ist. 73 Jahre waren sie verheiratet. Die Trauer Ihrer Majestät ist immens. Sie trägt Schwarz und einen Mundschutz. Fast während des gesamten Gottesdienstes hält sie den Kopf gesenkt. Einmal wischt sie sich eine Träne aus dem Gesicht.
Und die Trauer der Queen wird noch verstärkt – durch den Zwist zwischen ihren Enkeln Prinz William (38) und Prinz Harry (36). 13 Monate haben sich die beiden nicht mehr gesehen. Spätestens seit dem skandalträchtigen Interview von Harry und seiner Frau Meghan (39) Anfang März mit US-Talkerin Oprah Winfrey (67) ist ihr Verhältnis zerrüttet (SonntagsBlick berichtete).
Und so waren gestern Nachmittag auf Schloss Windsor denn auch alle Augen auf William und den eigens für die Beerdigung aus seiner Wahlheimat, den USA, eingeflogenen Harry gerichtet. Beim Trauerzug treffen die entzweiten Brüder um 15.45 Uhr erstmals aufeinander. Sie würdigen sich keines Blickes. Zwischen ihnen marschiert als eine Art Airbag ihr Cousin Prinz Peter Phillips (43). Die Stimmung ist frostig. Wenigstens lacht der Himmel. Herrlicher Sonnenschein statt des typischen englischen Regens.
Charles mit Tränen gefüllten Augen
An der Prozession nehmen auch die Kinder der Queen teil: In der ersten Reihe hinter dem grünen Land Rover mit dem Sarg von Philip laufen Thronfolger Prinz Charles (72) und Prinzessin Anne (70), er mit Tränen gefüllten Augen, sie mit starrer Miene. Dahinter marschieren im Gleichschritt die Prinzen Andrew (61) und Edward (57). Ihnen folgen William, Peter Phillips und Harry. Dahinter gehen Annes Ehemann Sir Timothy Laurence (66) und David Armstrong-Jones (59), Sohn der verstorbenen Queen-Schwester Margaret (1930–2002). Zu Ehren des Toten werden im Minutentakt Schüsse abgefeuert und Glocken geläutet.
Dresscode
In der Regel nehmen männliche Royals in ihren Militäruniformen an Beerdigungen teil. Weil Prinz Harry nach dem Megxit aber seine militärischen Ehrentitel abgeben musste, hätte er als Einziger ohne Uniform erscheinen müssen. Diese Peinlichkeit wollte ihm die Queen ersparen und entschied, dass die Männer stattdessen Anzug und Krawatte tragen.
Land Rover
Philips Sarg wurde in einem speziell gebauten grünen Jaguar Land Rover transportiert – an dessen Gestaltung der Prinz selbst beteiligt war.
Sarg
Er ist aus britischer Eiche und wurde bereits vor über 30 Jahren gefertigt, in Absprache mit Philip, zusammen mit einem Sarg für die Queen. Er ist mit Blei ausgekleidet. Das Metall schützt die toten Körper vor schneller Verwesung.
Musik
Während der Zeremonie wurden zwei Stücke von Johann Sebastian Bach gespielt: «Schmücke dich, o liebe Seele» und «Präludium und Fuge c‑Moll». Vor der Beerdigung wurden drei Lieder mit Bootsmannspfeifen gepfiffen: «Still», «Side» und «Carry On».
Kapelle
In der gothischen St George’s Chapel aus dem Jahr 1475 fanden schon viele royale Beerdigungen statt. Aber auch Hochzeiten – zuletzt die Trauungen von Prinz Harry und Meghan Markle 2018 sowie Prinzessin Eugenie und Jack Brooksbank 2019.
Dresscode
In der Regel nehmen männliche Royals in ihren Militäruniformen an Beerdigungen teil. Weil Prinz Harry nach dem Megxit aber seine militärischen Ehrentitel abgeben musste, hätte er als Einziger ohne Uniform erscheinen müssen. Diese Peinlichkeit wollte ihm die Queen ersparen und entschied, dass die Männer stattdessen Anzug und Krawatte tragen.
Land Rover
Philips Sarg wurde in einem speziell gebauten grünen Jaguar Land Rover transportiert – an dessen Gestaltung der Prinz selbst beteiligt war.
Sarg
Er ist aus britischer Eiche und wurde bereits vor über 30 Jahren gefertigt, in Absprache mit Philip, zusammen mit einem Sarg für die Queen. Er ist mit Blei ausgekleidet. Das Metall schützt die toten Körper vor schneller Verwesung.
Musik
Während der Zeremonie wurden zwei Stücke von Johann Sebastian Bach gespielt: «Schmücke dich, o liebe Seele» und «Präludium und Fuge c‑Moll». Vor der Beerdigung wurden drei Lieder mit Bootsmannspfeifen gepfiffen: «Still», «Side» und «Carry On».
Kapelle
In der gothischen St George’s Chapel aus dem Jahr 1475 fanden schon viele royale Beerdigungen statt. Aber auch Hochzeiten – zuletzt die Trauungen von Prinz Harry und Meghan Markle 2018 sowie Prinzessin Eugenie und Jack Brooksbank 2019.
Die Queen selbst läuft nicht mit. Sie wird in der Staatslimousine, einem kugelsicheren Bentley, zum Gottesdienst chauffiert. Dieser beginnt um 16 Uhr mit einer landesweiten Schweigeminute. Über Schloss Windsor, das in der Nähe des Londoner Flughafens Heathrow liegt, ist während der gesamten Zeremonie ein Flugverbot verhängt worden.
Meghan schickte einen Kranz
Der Trauerfeier in der St.-George's-Kapelle dürfen wegen Corona nur die 30 engsten Familienmitglieder beiwohnen. Darunter sind nebst den Prozessionsteilnehmern auch Charles' Gattin Herzogin Camilla (73) sowie Williams Ehefrau Kate (39). Die Queen-Enkelinnen Zara Tindall (39) sowie Beatrice (32) und Eugenie (31) trauern mit ihren Partnern ebenfalls mit. Nicht anwesend sind die zehn Urenkel der Queen. Sie seien noch zu jung für eine Beerdigung, hiess es im Vorfeld.
Prominenteste Abwesende: Harrys schwangere Frau Meghan. Sie blieb mit Söhnchen Archie (2) zu Hause in Los Angeles (USA). Wegen einer Fehlgeburt im letzten Jahr hätten ihr die Ärzte verboten, ins Flugzeug zu steigen, so die offizielle Begründung. Sie wolle bei der Beerdigung von Philip «nicht im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit stehen», plauderte ein Palast-Insider später aus. Stattdessen schickte Meghan einen Kranz.
Nach 50 Minuten ist der Gottesdienst vorüber. Die Queen steigt zaghaft in ihren Bentley, mit dem sie zurück zum Haupthaus chauffiert wird. Prinz Philip findet seine Ruhe in der königlichen Gruft in der St.-George's-Kapelle. Dort bleibt der Sarg auf einer schwarzen Marmorplatte, bis die Queen stirbt. Dann wird das Paar gemeinsam in der King George VI Memorial Chapel Seite an Seite bestattet.
Harry und William plaudern miteinander
Am Schluss kommt es dann doch noch zur Geste, auf die alle warten: Eine erste Annäherung von Harry und William. Die entzweiten Brüder verlassen gemeinsam mit Kate die Kirche und plaudern sogar zusammen. Nun hofft ganz Grossbritannien, dass Harry erst nach dem 95. Geburtstag der Queen am Mittwoch zurück in die USA reisen wird und sich bis dahin endgültig mit der Familie versöhnt. Ein bisschen Frieden hätten die Royals nach den turbulenten letzten Monaten verdient. «God Save the Queen». Nie zuvor hatte die Königin Schutz nötiger als in diesen schweren Tagen.