Nach Verhaftung von ihrem Sohn
Auch Kronprinzessin Mette-Marit ist nicht skandalfrei

Anfangs des Monats wurde der Sohn der norwegischen Kronprinzessin Mette-Marit, Marius Borg Høiby, wegen eines Ausrasters kurzzeitig festgenommen. Mit den Schlagzeilen über ihn kommen auch Erinnerungen an seine nicht skandalfreie Mutter auf.
Publiziert: 16.08.2024 um 16:05 Uhr
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Kronprinzessin Mette-Marit hat sich zum gewalttätigen Ausraster ihres Sohnes noch nicht geäussert.
Foto: Getty Images
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Saskia SchärRedaktorin People

Anfangs des Monats wurde der Sohn der norwegischen Kronprinzessin Mette-Marit (50), Marius Borg Høiby (27), wegen eines gewalttätigen Ausrasters gegenüber seiner Freundin kurzzeitig festgenommen. Immer mehr Details über seine Tat kamen ans Tageslicht, bis er sich am Mittwoch selbst zu den Vorwürfen äusserte und gestand, unter Kokain-Einfluss sowohl seine Freundin angegangen, als auch in deren Wohnung randaliert zu haben. Auch seine psychischen Erkrankungen spricht er an. Unschöne Zeiten für das norwegische Königshaus – und sie bringen Erinnerungen an Mette-Marit selbst auf.

Auch sie pflegte in ihrer Zeit vor der Ehe mit Kronprinz Haakon (51) einen ausschweifenden Lebensstil, nahm ebenfalls Drogen. Zu den Eskapaden ihres Sohnes hat sie sich bisher nicht geäussert, doch für die ARD-Königshausexpertin Leontine Gräfin von Schmettow ist klar, dass sie im Statement ihres Sohnes die Finger im Spiel hatte. «Mette-Marit hatte ihre Reise zu den Olympischen Spielen nach Paris verschoben und ist bei ihrem Sohn in Norwegen geblieben. Ich bin überzeugt davon, dass es lange Gespräche zwischen ihr und Marius gab und daraus seine Stellungnahme resultierte», erklärt sie gegenüber t-online.de.

Mit Offenheit zum Erfolg

2001 erklärte Mette-Marit, damals noch die Verlobte von Kronprinz Haakon, sich und ihren einstigen Lebensstil an einer Pressekonferenz vor den norwegischen Medien. «Ich habe sehr ausschweifend gelebt. Ich kann leider das Leben nicht noch mal von vorn anfangen und habe meine Erfahrungen teuer bezahlt. Ich distanziere mich von Drogen», sagte sie damals offen. 

Dieser Offenheit ist sie in all den Jahren treu geblieben, hat auch ihre chronische Krankheit, eine Lungenfibrose, frei kommuniziert. Dieselbe Strategie sieht Adelsexpertin Leontine Gräfin von Schmettow nun auch im Vorgehen bei Marius Borg Høiby. «Sein ehrlicher Umgang damit erinnert sehr an seine Mutter, die damals ebenfalls öffentlich Reue gezeigt und Fehler eingestanden hat. Das haben die Norweger und Norwegerinnen ihr sehr hoch angerechnet. Inzwischen ist Mette-Marit ein überaus beliebtes Mitglied der königlichen Familie».

Konsequenzen für das Königshaus

Doch eine Frage bleibt: Welche Auswirkungen haben die schlagzeilenträchtigen Nachrichten über Borg Høiby für das norwegische Königshaus? Oder sind sie vernachlässigbar, weil er aus der früheren Beziehung von Kronprinzessin Mette-Marit und dem in der Finanzbranche tätigen Morten Borg (54) stammt und selbst gar kein Mitglied der königlichen Familie ist?

Laut Caroline Vagle, Adelsexpertin der norwegischen Zeitung «Se og Hør», haben die Aktionen von Marius Borg Høiby durchaus Einfluss auf das Image der Krone, wie sie gegenüber t-online.de erklärt. «Solche Skandale und die Kontroverse um Prinzessin Märtha Louise und ihren umstrittenen Verlobten Durek Verrett überschatten zweifellos die Arbeit der königlichen Familie. Auf Dauer besteht die Gefahr, dass die Norwegerinnen und Norweger das Vertrauen in das Königshaus verlieren.»

Es gelte daher das Motto: Angriff ist die beste Verteidigung. «Mette-Marit hat sich in der Vergangenheit schon gegen Gewalt an Frauen eingesetzt. Diese Aufgabe wird für sie in Zukunft möglicherweise unangenehmer sein, da man nun über die Gewaltexzesse ihres Sohnes seiner Freundin gegenüber weiss. Allerdings ist ihr Einsatz bei diesem Thema jetzt umso wichtiger.» Zudem könne sie mit ihrem Engagement die Botschaft verstärken und aufzeigen, «dass selbst in der angesehensten Familie ernsthafte Probleme auftreten können und ein ehrlicher Umgang damit wichtig ist.» 

Kronprinzessin Mette-Marit setzt sich nicht nur gegen Gewalt an Frauen ein, sondern ist seit 2001 auch Schirmherrin des Rates für psychische Gesundheit in Norwegen – für die Probleme ihres Sohnes wäre sie somit eigentlich die beste Ansprechpartnerin. 


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