«In ihrem aktuellen Lebensabschnitt, nach den Royals, gibt es für Meghan keinen Grund mehr, sich zurückzuhalten.» So beschreibt die Journalistin Allison P. Davis ihr Interview mit Herzogin Meghan (41), dem für die britischen Royals wohl nervigsten Familienmitglied.
Im Magazin «The Cut» sprach die Herzogin von Sussex offen und ziemlich konfrontativ über ihr Verhältnis zur königlichen Familie, zur britischen Presse, darüber, wie sehr sich ihr Leben durch die Hochzeit mit Prinz Harry (37) verändert und sie sich ihre Freiheit zurück erkämpft hat.
Das heikle an dem Gespräch: Es erscheint zwei Tage, bevor sich der Todestag von Prinzessin Diana (1961–1997), der Mutter ihres Mannes und seinem Bruder Prinz William (40) zum 25. Mal jährt. Blick hat die kontroversen Aussagen von Herzogin Meghan zusammengefasst.
Instagram ist ihr Weg zur Freiheit
«Ich kehre zurück … zu Instagram», ist, so scheint es, die grösste Enthüllung, die Meghan aus ihrer eigenen Sicht in dem Interview «mit einem teuflischen Blick in den Augen» macht. Nach ihrer und Harrys Verlobung musste die ehemalige Schauspielerin all ihre öffentlichen Publikationsplattformen einstellen. Ihren Lifestyle-Blog «The Tig» und ihre Social-Media-Kanäle. «Das war eine grosse Veränderung, von einer solchen Autonomie hin zu einem ganz anderen Leben», sagt sie.
Meghan ist noch immer «gereizt», wenn es um die britischen Medien geht
«Es gab eine Regel, dass Bilder von den Kindern erst an die Royal Rota gehen, bevor man sie posten durfte.» Die Royal Rota ist ein Pool von britischen Medienhäusern. Diese hätten die Bilder noch vor Meghan veröffentlichen dürfen. Für sie ein Unding, bedenkt man, wie zerrüttet das Verhältnis der grossen Zeitungen zu Meghan war. Mit ihrer ersten Schwangerschaft war für die Herzogin klar: «Warum sollte ich mit Leuten, die mein Baby mit dem N-Wort beschimpfen, ein Bild dieses Kindes teilen, noch bevor ich es Menschen zeige, die es lieben?» Noch immer sei Meghan gereizt, wenn es um dieses Thema gehe. «Wenn man mir erklären kann, warum das Sinn macht, dann spiele ich das Spiel mit.»
Meghan und Harry wollten «einfach nur weg» aus England
Ende 2019 war die mentale Gesundheit der Herzogin so fragil, dass sie und ihr Mann entschieden haben, eine sechswöchige Auszeit in Kanada zu nehmen. Ein Entschluss, der alles veränderte. Im Januar 2020 gab das Paar bekannt, von seinen royalen Verpflichtungen zurückzutreten und in die USA auszuwandern. Eine Entscheidung, die zum endgültigen Bruch zwischen den Susssexes und dem Rest der Royals führte.
Herzogin Meghan erklärt im Interview, dass sie und Harry nach einem Kompromiss gesucht hätten, der aber bei der Familie des Prinzen keinen Anklang gefunden habe. Sie seien bereit gewesen, in «irgendeinem Land des Commonwealth» zu leben. Kanada, Neuseeland, Südafrika. «Egal wo, einfach nur weg … ich meine, mit unserer reinen Existenz haben wir die Dynamik dieser Hierarchie gestört», sagt Meghan und verwirft dabei die Hände. «Wir sagten: ‹Alles klar, kein Problem. Lass uns hier verschwinden. Machen wir gern.› In der Hoffnung, dass dann das ganze Theater aufhören würde.»
Die britische Presse zerstörte ihre und Harrys Familien
Die Zeitung «The Mail on Sunday» veröffentlichte private Briefe Meghans an ihren Vater, dem sie bis zu ihrer Verlobung sehr nah stand, sagt die Herzogin. In den Schriftstücken bittet sie Thomas Markle (78), nicht mehr mit der Presse zu sprechen. Meghan verklagte das Blatt wegen Verletzung der Privatsphäre und gewann. Die britischen Royals sollen den grossen britischen Tageszeitungen sehr nahestehen. So erklärt Meghan, dass ihr und Harrys Vorgehen gegen die Medienhäuser besonders das Verhältnis von Harry zu Prinz Charles (78) zerstörte. «Harry sagte mir ‹Ich habe in diesem Prozess meinen Vater verloren.› Es hätte für sie nicht so enden müssen, wie für mich. Aber das ist seine Entscheidung», sagt die Herzogin und spricht damit den endgültigen Bruch zwischen ihr und ihrem eigenen Vater an.
Meghan und Harry haben nur den Garten ihrer Villa gesehen, bevor sie es kauften
Als feststand, dass sich Meghan, Harry und Sohn Archie (3) in Kalifornien niederlassen wollen, begann die Haussuche. Die Villa in Montecito, in der die Familie mittlerweile auch mit Töchterchen Lilibet (1) lebt, «sei immer wieder bei der Onlinesuche aufgetaucht», sagt die Herzogin und fügt an: «Wir hatten keine Jobs und es war zu teuer. Darum wollten wir es nicht anschauen. Es war, wie früher, wenn ich an Schaufenstern vorbeilief und genau wusste, dass ich mir die Dinge, die ich da sehe, nicht leisten kann.»
Dennoch entschieden sich Meghan und Harry, einen Termin zu vereinbaren. «Als wir den Aussenbereich anschauten, sah Harry zwei Palmen, die dicht nebeneinander stehen und am Boden verwachsen sind. Er sagte: ‹Meine Liebe, das sind wir!›» Danach war der Fall klar, ohne das Innere des Hauses gesehen zu haben, entschied das Paar, die Villa für 14 Millionen Dollar zu kaufen. Heute, so erzählt Meghan, laufe Archie jeden Tag an den Palmen vorbei und begrüsse die Bäume: «Hi Momma. Hi Papa.» (grb)