Weil wir mit einer anderen Geschichte nicht klar kommen
Meghan zerstört unseren Märchentraum

Meghan Markle verkörperte den Prinzessinnentraum schlechthin. Doch weil sie sich dagegen aufbäumt, passt ihr Märchen nicht in unser Bild. Die Quittung: Gehässigkeit und Wut, weil sie nicht unserer eingetrichterten Idealvorstellung entspricht.
Publiziert: 25.01.2020 um 23:46 Uhr
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Aktualisiert: 28.01.2020 um 07:40 Uhr
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People-Redaktorin Franziska Pahle war bei der Hochzeit von Harry und Meghan in Windsor dabei. Für ein paar Sekunden konnte sie einen Blick auf das Paar in der Kutsche werfen. Dass auf die Märchenhochzeit die Flucht aus dem Königshaus folgte, hätte sie nicht gedacht.
Foto: Thomas Meier
Franziska Pahle

Alle sind sauer auf Herzogin Meghan. Zuerst wurde sie für ihre Liebesgeschichte mit dem britischen Royal Prinz Harry gefeiert – dann schlug das Wohlwollen in Wut auf sie um. Warum?

Sie, die Schauspielerin aus bürgerlichem Hause, hatte doch alles, wovon sie nur träumen konnte: den Prinzen, das Schloss, das schönste Kleid, die Traumhochzeit schlechthin. Ein perfektes Märchen. Und mit der Geburt des ersten gemeinsamen Kindes, Baby Archie, das perfekte Happy End. Und sie lebten glücklich bis ans Ende ihrer Tage ... – das wäre das Märchenende gewesen, das sich alle von Prinz Harry und Herzogin Meghan wünschten.

Doch das ist nicht passiert. Und deshalb bekommt Meghan jetzt die ganze Kritik zu spüren.

Nachvollziehbar: Seit unserer Kindheit wird uns folgendes Klischee – Disney sei Dank – eingetrichtert: Das Mädchen bekommt den Prinzen und hat damit gefälligst bis zum Schluss glücklich und zufrieden zu sein.

Passiert das nicht, reagieren wir mit Unverständnis. Meghan wehrte sich, wollte sich nicht von der Krone vorschreiben lassen, was sie zu tun oder zu lassen hat. Sie zwängte sich nicht in das royale Korsett.

Mit ihrer Absage ans Königshaus liess sie unsere Traumwelt zusammenklappen wie eine rostige Gartenliege. Und so stürzen sich viele auf jeden vermeintlichen Fehltritt Meghans, weil sie unsere Vorstellung einer braven Prinzessin mit Füssen getreten hat.

Dabei tat Meghan doch eigentlich genau das, wofür Frauen heute mehr denn je kämpfen: Sie schlägt das Märchenbuch zu, nimmt den Stift in die Hand und schreibt ihre eigene Geschichte.

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