Der Royal-Zwist wird bald wieder befeuert: Die mit Spannung erwarteten Memoiren von Königssohn Prinz Harry (38) erscheinen am 10. Januar 2023. Die Autobiografie trage den Titel «Spare», teilte der Verlag Penguin Random House am Donnerstag in London mit.
Das Wort lässt sich unter anderem mit «Überflüssig» oder «Ersatzteil» übersetzen. Es spielt aber wohl vor allem auf die Redewendung «the heir and the spare» an – also «der Erbe und der Ersatz». Der Begriff bezieht sich auf den Thronfolger – in diesem Fall Harrys Bruder Prinz William (40) – und dessen jüngeren Geschwister, der beim Tod des Älteren zum Zuge kommen könnte. Der deutsche Buchtitel lautet «Reserve», wie der Verlag mitteilte.
20 Millionen Euro für das Buch
Beworben wird das Buch mit einem Ereignis, das um die Welt ging. Die Beerdigung von Lady Diana (1961–1997): «Es war eines der erschütterndsten Bilder des zwanzigsten Jahrhunderts: zwei kleine Jungen, zwei Prinzen, die hinter dem Sarg ihrer Mutter hergingen, während die Welt voller Trauer und Entsetzen zusah. Als Diana, die Prinzessin von Wales, zu Grabe getragen wurde, fragten sich Milliarden Menschen, was die Prinzen wohl denken und fühlen würden – und wie sich ihr Leben von nun an gestalten würde.»
Prinz Harry habe das Buch mit «roher, unerschrockener Ehrlichkeit» geschrieben. Es sei «voller Einsichten, Enthüllungen, Selbstprüfung und hart erkämpfter Weisheit über die ewige Macht der Liebe über den Kummer.» Der Bruder von Prinz William wird auf dem Buchrücken als «Ehemann, Vater, Menschenfreund, Militärveteran, Verfechter des geistigen Wohlbefindens und Umweltschützer» bezeichnet.
Er spendet über eine Million
Eigentlich war das Buch bereits für diesen Herbst angekündigt worden. Medienberichten zufolge wollte der Enkel von Queen Elizabeth II. (†96) nach dem Tod seiner Grossmutter am 8. September aber einige Passagen nochmal überarbeiten und abschwächen. Harry soll für die Biografie eine Vorauszahlung von umgerechnet 20 Millionen Euro erhalten haben.
Einen Teil der Erlöse hat Prinz Harry gespendet, bestätigt der Verlag: «Der Herzog von Sussex hat 1'500'000 Dollar an Sentebale gespendet.» Dies sei «eine Organisation, die er zusammen mit Prinz Seeiso von Lesotho im Rahmen des Vermächtnisses ihrer Mütter gegründet hat und die bedürftige, von HIV/AIDS betroffene Kinder und Jugendliche in Lesotho und Botswana unterstützt.» Prinz Harry werde zudem 300'000 Pfund an die gemeinnützige Organisation Wellchild spenden. «Wellchild, für die er seit fünfzehn Jahren als königlicher Schirmherr fungiert, ermöglicht es Kindern und Jugendlichen mit komplexen Gesundheitsbedürfnissen, nach Möglichkeit zu Hause statt im Krankenhaus betreut zu werden.»
Beobachter rechnen mit Kritik am Königshaus
Der jüngere Sohn von König Charles III. (73) hatte sich immer wieder unzufrieden gezeigt, wie er in den Medien dargestellt wurde. Mit der Biografie wolle er «einen Bericht aus erster Hand, der korrekt und absolut ehrlich ist», über sein Leben herausbringen, hatte er angekündigt. Beobachter rechnen auch mit Blick auf den Titel damit, dass Harry erneut deutliche Kritik am Königshaus äussern könnte. Gemäss «Daily Mail» wollte das britische Königshaus die Ankündigung der Buchveröffentlichung nicht kommentieren.
Der 38-Jährige lebt mit seiner Ehefrau Herzogin Meghan (41) und den beiden gemeinsamen Kindern Archie (3) und Lilibet (1) und drei Hunden seit einiger Zeit in Kalifornien. Das Paar hat mit dem Umzug seine royalen Pflichten aufgegeben. In mehreren Interviews haben Meghan und Harry den Palast und besonders Charles wiederholt scharf kritisiert. In seiner ersten Rede als König sprach der neue Monarch aber von seiner tiefen Liebe zu den beiden. (imh/SDA)