Er war während mehr als zwanzig Jahren der Vermögensverwalter von Fürst Albert II: Claude Palmero (67). Zuvor arbeitete er bereits für dessen Vater, Fürst Rainier III. (1923–2005). Palmero hat somit Kenntnis von den finanziellen Vorgängen im Haus der Monegassen – was für diese nun zum Problem werden kann. Weil Palmero im Verdacht der Korruption stand, wurde er am 6. Juni 2023 entlassen. Im vergangenen November reichten Fürst Albert II. (65) sowie seine Schwestern Stéphanie (58) und Caroline (67) Anzeige gegen den langjährigen Vertrauten ein.
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Die gegen ihn vorgebrachten Vorwürfe und die damit einhergehende Rufschädigung will der ehemalige Vermögensverwalter nicht auf sich sitzenlassen und schlägt zurück. Dies mithilfe von fünf Notizbüchern mit brisanten Informationen. Darin enthalten sind «vom Prinzen erteilten Anweisungen, ihre Ausführung sowie die Schritte zur Umsetzung der mir anvertrauten Projekte von allgemeinem Interesse» erklärt Palmero gegenüber «Le Monde». Die französische Zeitung hat Einsicht in die Unterlagen erhalten und eine vierteilige Serie dazu veröffentlicht, in der Palmero mit den folgenden Worten zitiert wird: «Diese Hefte waren für mich ein wertvolles Arbeits- und Überwachungsinstrument. Sie sind vertraulich und sollen nicht gezeigt werden.»
Die spendierfreudige Fürstin Charlène
Palmero gewährt «Le Monde» Einblick in die vertraulichen Unterlagen – abdrucken darf die Zeitung diese aber nicht. In den Unterlagen zeigt sich vor allem eines: Die Monegassen sind Meister im Geldausgeben. Allein um die Geburten und Taufen von Albert und Charlènes (46) Kindern Jacques und Gabrielle im Jahr 2014 zu feiern, sollen laut den Notizbüchern 683'000 Euro bereitgestellt worden sein. Allgemein soll Fürstin Charlène besonders spendierfreudig sein. Im Dezember 2019 notierte Palmero in seinem Notizbuch, dass Charlène in den vergangenen acht Jahren «etwa 15 Millionen Euro ausgegeben hat».
Nicht nur finanziell soll Fürstin Charlène einiges gebraucht haben, sondern auch in Sachen Personal. Aus den Notizen von Palmero aus dem Jahr 2021 geht hervor, dass er sein Veto gegen eine erneute Personaleinstellung eingereicht habe. Zu diesem Zeitpunkt soll Charlène bereits 8,5 Stellen im Palast für sich genutzt haben, «so viele waren es noch nie», hält Palmero fest. Auch über den Aufenthaltsstatus weiss Palmero zu berichten: «Die Prinzessin lässt Leute arbeiten, die nicht legal sind.» Beispielsweise wird eine schwarzarbeitende Frau aus den Philippinen erwähnt, sowie 2017 ein Mann mit derselben Herkunft, der ein Touristenvisum für einen Monat gehabt haben soll, aber bereits seit fünf Jahren für die Fürstin arbeiten soll, ohne in dieser Zeit je in die Philippinen zurückgekehrt zu sein.
Grosszügige Geschenke an die unehelichen Kinder
Nicht nur Fürstin Charlène soll hohe Kosten verursachen, sondern auch der Fürst selbst. Dies aber nicht zwingend für sich, sondern für seine beiden unehelichen Kinder Jazmin Grimaldi (31) und Alexandre Coste-Grimaldi (20) sowie dessen Mutter Nicole Coste (52). Dieser sollen im Februar 2017 300'000 Euro überwiesen worden sein, was Albert II. mit einem «Gut, aber nur eine Überweisung in diesem Jahr!» kommentiert haben soll. Im Mai desselben Jahres habe Jazmin Grimaldi zu ihrem 25. Geburtstag eine Wohnung in New York im Wert von drei Millionen Dollar erhalten. Ausserdem geht aus den Notizen hervor, dass sie vierteljährlich 79'000 Euro ausbezahlt bekomme.