Bei Gedenkfeier von Prinz Philip
Wollte Palast Fotos von Prinz Andrew und Queen verbieten?

Royal-Fans staunten, als Queen Elizabeth II. mit Prinz Andrew die Westminster Abbey zur Gedenkfeier von Prinz Philip betrat. Offenbar wollte der Palast die Situation sogar vor der Öffentlichkeit verheimlichen.
Publiziert: 06.04.2022 um 20:57 Uhr
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Queen Elizabeth II. liess sich zur Gedenkfeier von Prinz Philip von ihrem Lieblingssohn Prinz Andrew begleiten.
Foto: DUKAS

Da rückte die Gedenkfeier selbst in den Hintergrund: Queen Elizabeth II. (95) entschied sich dazu, am Anlass zu Ehren ihres verstorbenen Ehemannes Prinz Philipp (1921-2021) die Westminster Abbey mit dem skandalumwobenen Prinzen Andrew (62) zu betreten. Diese Handlung löste viel Unmut aus – offenbar auch im britischen Königshaus.

Richard Pohle, der den Anlass als einziger Fotograf begleiten durfte, verriet die Instruktionen gegenüber der «Times». So wurde ihm vorab gesagt, er dürfe die Queen erst ablichten, sobald diese ihren Platz eingenommen habe. Somit wäre die Szene mit Prinz Andrew nie abgelichtet worden. Dieser sass während des Gottesdienstes nämlich ein paar Sitze entfernt der Monarchin.

BBC überträgt Anlass weltweit, argumentierte der Fotograf

Zur Anordnung sagt er: «Für einen Aussenstehenden mag dies vernünftig erscheinen. ‹Wo ist das Problem›, werden Sie fragen, ‹die Königin sollte in ihrem fortgeschrittenen Alter etwas Privatsphäre haben.› Dem stimme ich zu, aber wenn die BBC das gesamte Ereignis in alle Welt überträgt, sollte ich als einziger offizieller Fotograf ein Foto machen dürfen.»

Die Argumente zeigten Wirkung, Pohle durfte schliesslich die Fotos knipsen. Allerdings gestaltete sich dies als schwierig. Er rechnete nicht mit ein, dass beim Eintreffen der Queen sämtliche Anwesenden sich von ihren Stühlen erheben. «Ich konnte ich vor lauter Würdenträgern und Damenhüten nichts mehr sehen», so der Fotograf. Also wechselte er den ihm zugewiesenen Platz. «Plötzlich eine offizielle Position zu verlassen, während man auf einem königlichen Dienstplan steht, ist die schlimmste aller Kardinalsünden.»

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Auftritt nach Missbrauchsvorwürfen

Ob Pohle wieder einmal einen ähnlich prestigeträchtigen Job bekommt, bleibt abzuwarten. Seine Fotos gingen jedenfalls um die Welt. Nur wenige konnten Verständnis dafür aufbringen, dass die Queen mit Prinz Andrew zum Anlass erscheint. Dieser musste sich zuvor Vergewaltigungsvorwürfen stellen und einigte sich mit dem mutmasslichen Opfer Virginia Giuffre aussergerichtlich. (imh)

Der Fall Prinz Andrew

Klägerin Virginia Giuffre (38) warf Prinz Andrew (62) in einem Zivilverfahren in den USA vor, sie als Minderjährige mehrfach sexuell missbraucht zu haben. Sie gab an, in dieser Zeit Opfer eines von US-Multimillionär Jeffrey Epstein (1953–2019) und seiner Ex-Partnerin Ghislaine Maxwell (60) aufgebauten Missbrauchsrings zu sein.

Maxwell war zuvor von einem Gericht in einem US-Strafverfahren in mehreren Punkten schuldig gesprochen worden und später zu 20 Jahren Haft verurteilt. Epstein nahm sich 2019 in Untersuchungshaft das Leben. Andrew stritt alle Vorwürfe kategorisch ab, im Februar 2022 hatte er sich mit Giuffre aussergerichtlich geeinigt. Umgerechnet 15 Millionen Franken soll er ihr ausbezahlt haben, darunter auch einen Betrag an ihre wohltätige Stiftung zugunsten von Missbrauchsopfern.

Prince Andrew und Virigina Giuffre haben sich mittlerweile aussergerichtlich geeinigt.
AFP

Klägerin Virginia Giuffre (38) warf Prinz Andrew (62) in einem Zivilverfahren in den USA vor, sie als Minderjährige mehrfach sexuell missbraucht zu haben. Sie gab an, in dieser Zeit Opfer eines von US-Multimillionär Jeffrey Epstein (1953–2019) und seiner Ex-Partnerin Ghislaine Maxwell (60) aufgebauten Missbrauchsrings zu sein.

Maxwell war zuvor von einem Gericht in einem US-Strafverfahren in mehreren Punkten schuldig gesprochen worden und später zu 20 Jahren Haft verurteilt. Epstein nahm sich 2019 in Untersuchungshaft das Leben. Andrew stritt alle Vorwürfe kategorisch ab, im Februar 2022 hatte er sich mit Giuffre aussergerichtlich geeinigt. Umgerechnet 15 Millionen Franken soll er ihr ausbezahlt haben, darunter auch einen Betrag an ihre wohltätige Stiftung zugunsten von Missbrauchsopfern.

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