Roman Kilchsperger (53) blickt zurück auf 20 Jahre Radio Energy Zürich
«Ich kann alles, was ich möchte, auf dem Sender teilen»

Am 15. August 2003 ging «Energy Zürich» auf Sendung. Gründungsmitglied Roman Kilchsperger (53) erinnert sich bei Blick anlässlich des 20-Jahre-Jubiläums.
Publiziert: 15.08.2023 um 00:07 Uhr
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2003: Moderator Roman Kilchsperger moderiert am 15. August seine erste Morgenshow bei Radio Energy in Zürich. Dieses Bild entstand Ende Juni 2004.
Foto: Keystone
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Samuel WalderRingier Journalistenschüler

20 Jahre Radio Energy Zürich heisst es am 15. August. Ab dann hat Energy Geschichte geschrieben. Im Rückblick ähnelt diese einer Achterbahnfahrt. Moderator und Gründungsmitglied Roman Kilchsperger (53) erinnert sich bei Blick zurück an seine Zeit beim angesagten Radio. Grund genug, die Korken am Dienstag bei einem speziellen Morgenprogramm knallen zu lassen. Mit geladenen Gästen wie Comedian Stefan Büsser (38).

Blick: Roman Kilchsperger, was sind Ihre Erinnerungen an jenen 15.8.2003?
Roman Kilchsperger:
Ich weiss noch, dass es ein Freitag war. Aufgeregte Stimmung im Team und ich denke auch bei der Konkurrenz. Energy kommt in die Schweiz. Für uns: eine Rundfunk-UFO-Landung. Das Power-Netzwerk der NRJ-Group mit einer Filiale in Zürich. Das hat viele nervös gemacht.

Energy wurde als neues Jugendradio angekündigt. War es das auch?
Klar. Wir haben voll auf die Stars der Jugend gesetzt. Eminem, Shakira, Robbie Williams und einige mehr. Wir haben entstaubtes Radio geliefert. Oft an der Grenze des guten Geschmacks. Und wir wurden sofort zum Event-Radio. Tickets fürs «Energy Stars for Free» waren landesweit gejagt. Und sind es immer noch.

Wie etabliert sich das Radio heute in Zeiten von Tiktok und Co.?
Radio war über Jahrzehnte das schnellste Medium. Das ist seit 2012 vorbei. Bevor das Radio berichtet, ist es längst auf Instagram. Die eigene Playlist organisiert man sich auf Spotify und für den einfachen Humor gibt es Tiktok oder Ähnliches. Die digitale Welt legt einen grenzenlosen Sprint hin, die Radios in der Schweiz bleiben stehen. Was die ganz Jungen aber noch an Energy bindet, sind die Social-Media-Kanäle und coole Events wie das Energy Air am 9. September im Letzigrund.

War Radio-Moderator schon als Bub Ihr Traumjob?
Ja, ich wusste schon als Kind, dass ich Moderator werden will. Heute wäre das kaum mehr mein Traum, Radio-Stars gibt es längst keine mehr. Wer auch nur ein bisschen Talent hat, macht einen Youtube-Kanal auf, verdient Kohle, kauft einen Lamborghini und muss dafür erst um neun Uhr aufstehen. Glory for nothing! Mit 30, wenn sich im Netz niemand mehr für sie interessiert, klopfen sie dann vielleicht beim Radio an.

Sie scheinen skeptisch zu sein für die Zukunft des Radios. Dabei hören immer noch viele junge Menschen Energy.
Die aktuellen Zahlen zeigen, dass etwa 209'000 Menschen Radio Energy hören. Das Radio bleibt noch länger ein attraktives Medium. Das Durchschnittsalter unserer Hörerschaft liegt bei 41 Jahren. Damit sind wir immer noch deutlich jünger als die direkten Mitbewerber. Wir sind also immer noch knackig.

An welchen Moment erinnern Sie sich besonders gerne?
Ich habe nie die Highlights gejagt. Meine Vorgabe an mich war immer, dass in jeder Sendung etwas drin ist, was speziell ist und bleibt. Typisch Energy, typisch Kilchsperger. Ich würde es als Rezept weiterempfehlen.

Wie blicken Sie auf die vergangenen Jahre zurück?
Radio ist pure Positivity. «Sörgeli» bleiben immer draussen. Radio ist mein Instagram! Darum brauche ich dort auch keinen Kanal. Zwei Parallelwelten wäre mir zu viel. Ich kann alles, was ich möchte, auf dem Sender teilen.

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