Es ist das Schweizer Konzertereignis des Jahres: Heute und morgen rocken die Büetzer Buebe Gölä (54) und Trauffer (43) zweimal das Zürcher Letzigrundstadion. Das hat vor ihnen noch kein Schweizer Act geschafft. «Wir sind extrem stolz auf uns und vor allem auf unsere tollen Fans», sagen die Berner Mundart-Hitsänger, «seit der Verschiebung gab es genau fünf Ticket-Rückgaben.» Gestern probten sie erstmals vor Ort. «Vom Gefühl her passts. Aber wie es ist, wenn Zehntausende zuschauen, weiss keiner von uns.»
An vorderster Front dabei sind auch Blick-TV-Moderator Reto Scherrer (46) und Radio-Energy-Mann Roman Kilchsperger (52), die durch das Programm führen, das mit der ersten Vorband um 16.30 Uhr beginnt. Die Medienprofis sind natürlich nicht auf den Mund gefallen und meinen herausfordernd: «Hoffentlich stehlen wir den beiden nicht die Show.»
Das Duo ist sich seiner tragenden Rolle jedoch bewusst. «Sie wollten halt auch zwei Nicht-Büetzer dabeihaben. Und ich kenne alle Trauffer-Songs auswendig», meint Kilchsperger. «Ich dafür alle von Gölä», sagt Scherrer, um gleich eine kleine, nicht ganz lupenreine Kostprobe zum Besten zu geben.
Während sich Kilchsperger aus dem Studio hinter den Kulissen zu Wort meldet, steht Scherrer auf der Bühne. «Ich brauche das, ich komme diesbezüglich zu Hause zu kurz», erklärt er. «Den einzigen Zürcher an diesem Abend lässt man gar nicht raus», feixt Kilchsperger in Richtung Scherrer bezüglich seiner Thurgauer Herkunft und ebenso des wohl eher bernisch dominierten Publikums.
Und er erinnert sich noch kurz an sein «prägendstes Erlebnis mit Gölä, als der uns 2009 aus der MusicStar-Jury einfach davonlief. Wer weiss, vielleicht mache ich das heute Abend ähnlich ...» Scherrer beruhigt: «Ich bin als Backup da.»
Büetzer Buebe
Büetzer Buebe schlagen zurück
Doch auch die Büetzer Buebe geben sich nicht wortkarg. Auf die Kampfansage punkto Showstehlen angesprochen, meint Gölä: «Die zwei Lümmel sollen schauen, dass sie sich der Wichtigkeit des Abends entsprechend benehmen, und nicht plötzlich verstummen.» Und Trauffer stichelt: «Es muss für sie natürlich schon komisch sein, dass zwei Berner Alpöhis kommen und in Zürich die Hütte füllen.»
Gölä und Trauffer sind schon seit Mittwoch in Letzigrund-Nähe und versuchen dabei, die Nervosität dennoch in Grenzen zu halten. «Am schlimmsten wird es bei mir sein, wenn wir rausgehen», sagt Gölä, während Trauffer betont, er habe «das Gröbste» bereits hinter sich. Nach ihrer Ankunft trafen sie sich spätabends noch in Göläs Hotelzimmer auf eine Flasche Rotwein. «Leider ist uns dann der Regen dazwischengekommen.» Das soll heute hoffentlich nicht so sein. «Während dem Konzert wird es nicht regnen», orakelt Trauffer. «Und sonst sind wir gute Regentänzer», tröstet ihn Gölä. «Wir sind einfach gopfertami froh, nach zwei Jahren endlich wirklich loslegen zu können. Und wer spinnt, ist nicht normal, sagen beide.