Büetzer Buebe proben für ihren letzten Auftritt
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Blick hinter die Kulissen:Büetzer Buebe proben für ihren letzten Auftritt

Gölä (54) und Trauffer (43) proben für ihre Letzigrund-Konzerte
«Dass zwei Berner Tuble das schaffen, ist unglaublich»

Diese Woche proben die Büetzer Buebe Gölä und Trauffer in einer früheren Industriehalle bei Solothurn für ihre beiden Grosskonzerte im Zürcher Letzigrund. Blick hat die zwei Mundart-Hitsänger hinter den Kulissen zum munteren Schlagabtausch besucht.
Publiziert: 11.08.2022 um 00:57 Uhr
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Aktualisiert: 11.08.2022 um 08:01 Uhr
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Die beiden Büetzer Buebe Gölä (links) und Trauffer bei den Proben für die Letzigrund-Konzerte in einer früheren Industriehalle bei Solothurn.
Foto: Philippe Rossier
Interview: Jean-Claude Galli

Das Ambiente könnte passender nicht sein: In einer riesigen Industriehalle bei Solothurn haben die Büetzer Buebe Gölä (54) und Trauffer (43) ein Setting aufgebaut, um ihre Letzigrund-Konzerte vom 19. und 20. August zu simulieren. Blick hat sie bei den Proben besucht.

Und, kommt es gut?
Gölä: Ja, es kann gar nicht anders. Diesen Anspruch haben wir an uns. Und die Leute haben bezahlt dafür.

Um im Büezer-Jargon zu bleiben: Welches sind eure grössten Baustellen bis zu den Konzerten?
Gölä: Also ich kann nur für mich sprechen. Die grösste Baustelle ist mein 54-jähriges Hirn, das schon relativ viel mitgemacht hat im Leben.
Trauffer: Jetzt steht vor allem das Zusammenbauen im Zentrum. Alle haben für sich geübt, wir beide, die Band, die Showgruppe und die Techniker. Aber es kommt jeden Tag besser.

In welchen Momenten verzweifelt ihr am jeweils anderen?
Gölä: Seit dreieinhalb Jahren.
Trauffer: Ich habe mich an diesen Verzweiflungsstand gewöhnt. Ernsthaft: Wir haben uns aneinander gewöhnt, dank der Corona-Verschiebung noch besser. Wir haben es super miteinander. Wir werden wahrscheinlich unser grosses Ziel erreichen: ohne Krach im Letzigrund anzukommen.
Gölä: Sag das nicht zu laut, das bringt Unglück, ich bin abergläubisch.
Trauffer: Hör auf, du wirst hoffentlich nicht noch blöd tun auf den letzten hundert Metern ...

Wo hat der eine den anderen verblüfft?
Gölä: Mit dem Sprung, den Trauffer stimmlich gemacht hat. Er singt wie ein Gott, vor allem in den hohen Lagen.
Trauffer: Aber ich gebe die Blumen gerne zurück. Das ging nur, weil er unerbittlich ist, er korrigiert mich ständig. Ich bin sonst gesanglich eher der Schnuderi, der sich durchschlängelt. Dank Gölä habe ich gemerkt: Üben hilft tatsächlich.

Was bedeuten die Konzerte für eure Karrieren? Ihr wart ja schon einzeln erfolgreich.
Gölä: Ich bin extrem stolz auf uns und unsere Fans. Wir schaffen etwas, was noch keine Schweizer Band schaffte: im Letzigrund, wo bisher nur internationale Grössen waren, aufzutreten. Dass zwei Berner Tuble mit ihren Fans das schaffen, ist unglaublich.
Trauffer: Die Art und Weise ist einmalig. Wir mussten alles selber organisieren. Eine solch grosse Bühne gibt es in der Schweiz gar nicht. Das ist unglaublich cool.
Gölä: Ich muss auch unseren Partnern ein Kränzchen winden. Sie liessen uns in den dreieinhalb Jahren nie fallen. Ohne sie wäre dies nicht möglich gewesen. Internationale Acts treten in diesen Dimensionen während einer Tour fast täglich auf. Wir haben zwei Abende und müssen immer noch schauen, dass wir nicht drauflegen.
Trauffer: Dafür haben wir es aber geil gemacht. Wir haben nie gespart, trotz Mehrkosten durch Corona. Wir wollten das nicht. Das hier ist «once in a lifetime». Das ziehen wir jetzt gnadenlos durch.
Gölä: Auch wenn wir in den nächsten zehn Jahren allfällige Schulden abstottern müssten.

Ab wann seid ihr in Zürich vor Ort?
Trauffer: Am Mittwoch fahren wir ein und gehen ein wenig schmöcken. Und am Donnerstag haben wir ein kleines Fenster zum Musikmachen. Dann ist es nur noch ein Warten auf den Gong.

Und wann kommt die schlaflose Nacht?
Gölä: Die hatte ich schon. Die letzte war diesen Montag. Mein Problem: Ich leide an so etwas wie Gehirnwäsche. Ich spiele diese Songs nun seit Monaten. Und auch wenn ich etwas anderes mache und in der Nacht vor dem Einschlafen habe ich den «Geissenpeter» im Ohr, das ist ganz schlimm. Ich glaube, ich bringe diesen Kerl noch um. Nimmst du noch von diesen Entspannungspillen?
Trauffer: «Zellerli» meinst du? Klar, ich bringe dir morgen eine Packung mit, ist sogar bio.

Büezer feiern angeblich auch gern. Was macht ihr nach den Konzerten?
Gölä: Wir haben leider kein Geld mehr für die Langstrasse. Ist es dort noch so wie früher? Aber im Ernst: Am Freitag wird Tee gesoffen und dann ab ins Nest.
Trauffer: Ganz klar. Wir bauen uns nicht etwas auf und versiechen es dann. Da sind wir zu alt dafür und zu vernünftig geworden. Am Freitag bleiben wir seriös, am Samstag garantieren wir für gar nichts.
Gölä: Und am Sonntag müssen wir beide schon wieder wärche, Abbau und so.

Zwei Chrampfer vereint

Ende der 90er-Jahre wurde der in Oppligen bei Thun BE aufgewachsene gelernte Maler Marco Pfeuti alias Gölä mit Hits «Uf u dervo» und «Schwan» bekannt.

Der Brienzer Marc A. Trauffer (43) schaffte den Durchbruch mit seiner Band Airbäg und später als Alpentainer. Parallel übernahm der gelernte Maurer von seinen Eltern die Spielwarenfabrik in Hofstetten BE.

2019 kündigten Gölä und Trauffer ihr Projekt Büetzer Buebe und zwei Konzerte im Zürcher Letzigrund an, die wegen der Pandemie auf 2022 verschoben wurden. Das erste ist ausverkauft, für das zweite sind noch Tickets erhältlich.

Ende der 90er-Jahre wurde der in Oppligen bei Thun BE aufgewachsene gelernte Maler Marco Pfeuti alias Gölä mit Hits «Uf u dervo» und «Schwan» bekannt.

Der Brienzer Marc A. Trauffer (43) schaffte den Durchbruch mit seiner Band Airbäg und später als Alpentainer. Parallel übernahm der gelernte Maurer von seinen Eltern die Spielwarenfabrik in Hofstetten BE.

2019 kündigten Gölä und Trauffer ihr Projekt Büetzer Buebe und zwei Konzerte im Zürcher Letzigrund an, die wegen der Pandemie auf 2022 verschoben wurden. Das erste ist ausverkauft, für das zweite sind noch Tickets erhältlich.

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