Es gibt mindestens zwei Dinge, die Stadien füllen, einen riesigen Hype auslösen und ich überhaupt nicht nachvollziehen kann: Fussball und Taylor Swift. Bei Ersterem habe ich mich damit abgefunden, dass die ganze Nation alle zwei Jahre kein anderes Thema hat. Beim anderen versuche ich noch immer, dahinterzublicken.
Lady Gaga, Beyoncé, Katy Perry, Dolly Parton, Adele, Cher, Britney Spears und sogar Helene Fischer: Die Liste der Sängerinnen, die ich feiere, ist lang. Doch der Swift-Hype leuchtet mir bis heute nicht ein. Selbst der Konzertfilm, den Disney+ im Streamingangebot hat, hat mich kaltgelassen. Mehr noch: Er hat mich gelangweilt.
Fans finden sie bodenständig, Privatjetflüge sprechen dagegen
Zahlreiche Gespräche führte ich mit Freunden, die sich als «Swifties» bezeichnen und den US-Popstar als die grösste Pop-Sensation seit Michael Jackson feiern. Kein einziges brachte mir die Erleuchtung. «Sie ist eine von uns, total bodenständig», lautete ein Argument. Die zahlreichen Privatjetflüge, die Swift im Jahr macht, sprechen dagegen. «Die Texte sind total durchdacht.» Ich höre nichts davon. Die Melodien – mein Fokus – packen mich nur selten.
Nichtsdestotrotz lässt mich das Thema nicht kalt. Ich habe sogar Tickets für den grossen Auftritt von Swift im Letzigrund im Juli. Ob ich danach dem Swift-Fieber verfalle? Ich bezweifle es. Spannender als ein Fussballspiel wirds aber auf jeden Fall.