Mit dem neuen Album «Glöggelä» und der dazugehörigen Tournee kehrt Marc Trauffer (43) fünf Jahre nach seinem letzten Live-Auftritt als Alpentainer zurück. Der Berner Oberländer ist der aktuell erfolgreichste Mundartkünstler. Mit seinen letzten drei Solo-Alben holte er sechs Mal Platin und verzeichnete 33,8 Millionen Streams und 20,2 Millionen Video-Views. «Glöggelä» erscheint am 28. Oktober, die Tour beginnt im März 2023. «Es ist eine halbe Ewigkeit, seit ich meine eigenen Fans nicht mehr gesehen habe», sagt Trauffer gegenüber Blick.
Dass die Ankündigung so kurz nach Auflösung der Büetzer Buebe kommt, ist dem immer noch nachhallenden Durcheinander in seiner Agenda geschuldet. «Eigentlich hatte ich ja einen ausgeklügelten Masterplan», erzählt Trauffer. «2019 mit den Büetzer Buebe ans Eidgenössische, 2020 im Letzigrund spielen, 2021 ein neues Trauffer-Album veröffentlichen und auf Tour gehen. Danach wollte ich die Musik eine Weile ruhen lassen und 2022 mein Hotel eröffnen. Dieser Plan ging aber leider in die Hosen, und alles konzentrierte sich auf dieses Jahr.»
«Trauffer bleibt Trauffer»
Tatsächlich ist «Glöggelä» bereits seit Ende 2020 in Arbeit. «Irgendwann schlugen mir die Pandemie und all die Verschiebungen derart auf den Magen, dass ich mich entschloss, möglichst positiv dagegenzuhalten. Mit der gebührenden Distanz trommelte ich meine Band zusammen und sagte: Lasst uns ein cooles, lustiges, gutes Trauffer-Album machen. Die Leute haben irgendwann die Schnauze voll von diesem negativen Mist.» Entwickelt und aufgenommen wurde «Glöggelä» 2021 in zwei längeren Sessions in einem Chalet in La Tzoumaz VS.
Die beiden Büetzer-Buebe-Konzerte vom letzten Wochenende im Letzigrund liegen zwar erst sehr kurz zurück, auch für Trauffer. «Das war wirklich imposant und krass.» Angst vor einer Überdosis hat er aber nicht, im Gegenteil. «Die Tour ist ja erst nächstes Jahr. Und das Erschreckendste an der ganzen Geschichte: Wenn man sich fragt, wann das letzte Mal ein Trauffer-Konzert stattfand, merkt dann: 2018 im Hallenstadion.»
Inhaltlich wollte er vor allem eines nicht: sich neu zu erfinden. «Wir machen, was wir immer am liebsten machen – Unterhaltungsmusik. Trauffer bleibt Trauffer. Möglichst weit weg vom Motto ‹die Pandemie hat mich verändert, und ich mache nun Jazz›. Es ist wie bei Status Quo oder AC/DC: Du weisst genau, was du bekommst. Das ist es auch, worauf ich bei diesem Album stolz bin. Es klingt nach Trauffer, man kann lachen, schunkeln und Freude haben. Und auf der Tour wird es so etwas von ‹Pole› und ‹Chüble›, das verspreche ich.»