Trauffer und seine Frau eröffnen Hotel
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Während Corona-Pandemie:Trauffer und seine Frau eröffnen Hotel

Büetzer Bueb eröffnet Erlebniswelt
Heiterefahne, Trauffer wird Hotelier!

Ein Grossprojekt im zweistelligen Millionenbereich: Sänger Marc Trauffer wird Hotelier. Mit Gattin Brigitte wird der Büetzer Bueb im Jahr 2022 im Berner Oberland die «Trauffer Erlebniswelt» eröffnen.
Publiziert: 04.06.2021 um 01:32 Uhr
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Aktualisiert: 04.06.2021 um 06:42 Uhr
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Brigitte und Marc Trauffer beim Anstich ihres Grossprojekts «Trauffer Erlebniswelt».
Dominik Hug

Er ist einer der erfolgreichsten Musiker des Landes, führt nebenbei die grösste Holzspielwarenfabrik der Schweiz. Jetzt geht Marc Trauffer (42) auch noch unter die Hoteliers. Mit Gattin Brigitte (41) wird er im Sommer 2022 die «Trauffer Erlebniswelt» eröffnen. «Das Berner Oberland mit den herrlichen Bergen und den wunderbaren Seen ist eine der schönsten Gegenden auf der ganzen Welt», sagt Trauffer, «aber touristisch kann man hier oben noch einiges bewegen.»

Bis Sommer 2022 sollen auf dem Areal einer alten Sägerei in Hofstetten bei Brienz gleich neben dem berühmten Freilichtmuseum Ballenberg zwei imposante Gebäudekomplexe fertiggestellt werden. Darin untergebracht: ein Hotel mit hundert Betten, inklusive luxuriösen Familienzimmern und einem Erlebnisspielplatz. Dazu gibt es ein Restaurant, ein Bäckerei-Bistro, mehrere Seminar- und Kursräume sowie die Trauffer Erlebniswelt, in der sich Besucherinnen und Besucher über Handwerk und Tradition von Trauffers Holzspielwaren informieren und vergnügen können.

Budget: zweistelliger Millionenbetrag

Für das Projekt wirft der «Büetzer Bueb» einen zweistelligen Millionenbetrag auf. Investoren hat er keine. Zusammen mit den Banken bezahle er alles aus dem eigenen Sack, sagt er. «Ich will nicht, dass mir jemand reinredet.» Das soll auch für die Gastrobetriebe gelten: Der Sänger und seine Frau machen derzeit das Wirtepatent, Trauffer wird sich auch zum Käsesommelier ausbilden lassen. «Ich will genau wissen, was unseren zukünftigen Gästen aufgetischt wird», erklärt er. Selbst die Menükarte will das Paar selbst designen. «Wir nehmen es wirklich ernst», so Trauffer, der mit dem Betrieb 40 Arbeitsstellen schafft.

Die Pläne für die «Trauffer Erlebniswelt» haben er und seine Frau schon vor Ausbruch der Corona-Pandemie geschmiedet, mit der Umsetzung begannen sie inmitten der Krise. «Für uns war es zuerst ein Schock und bereitete uns zahlreiche schlaflose Nächte», erinnert sich Brigitte Trauffer. «Denn die Gastro- und Hotelbranche gehört bekanntlich zu den am meisten durch Corona gebeutelten Industrien.» Dennoch hätten sie ihr Vorhaben durchgezogen. «Wir wollen ein Zeichen setzen, dass man selbst in der grössten Krise den Kopf nicht hängen lassen soll, sondern in die Zukunft investieren, wenn die Zeiten wieder besser sind», ergänzt Marc Trauffer.

Gleich neben dem Freilichtmuseum Ballenberg

Der Musiker ist überzeugt vom Potenzial des Projekts: Das Freilichtmuseum Ballenberg hat jährlich über 200'000 Besucherinnen und Besucher, ein modernes Hotel gibt es aber keines in der Nähe. Die ganze Region Brienz/Interlaken lockt jährlich sogar drei Millionen Menschen an. «Bei schönem Wetter ist das Freizeitangebot hier oben gewaltig, bei schlechtem Wetter allerdings eher dürftig», sagt er. «Diese Lücke wollen wir schliessen und unseren Gästen auch bei Hudelwetter Unterhaltung bieten.» Der Betrieb wird denn auch 365 Tage im Jahr geöffnet sein.

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Von der neuen Hotel- und Erlebniswelt sind offenbar auch Behörden und Anwohner begeistert. Bis zum Baustart benötigte es drei öffentliche Verfahren: Ortsplanungsrevision, Zonenplanänderung und Überbauungsordnung – dabei gab es keine einzige Einsprache! «Das hat mich fast am meisten gefreut und motiviert», so Trauffer. «Das zeigt, dass das Dorf voll und ganz hinter unserem Projekt steht.»

«Wer nichts wagt, gewinnt auch nichts»

Trauffer weiss aber auch, dass er ein grosses Risiko eingeht. «Ich bin Unternehmer. Das Wort ‹Unternehmer› kommt von unternehmen, nicht von unterlassen», sagt er. «Natürlich könnte es uns lüpfen. Aber wer nichts wagt, gewinnt auch nichts.» Er würde es sein Leben lang bereuen, wenn er diesen Traum vom eigenen Hotel, den er schon in jungen Jahren hatte, nicht wahr machen würde. «Und jetzt ist der richtige Zeitpunkt dafür.» «Dä mit de Chüeh», so sein Hit von 2016, wird also jetzt «dä mit em Hotel».

Und was hält sein «Büetzer Bueb»-Kollege Gölä (52) von seinen neuen Ambitionen als Hotelier? «Gölä wird der Erste sein, der auf dem neuen Erlebnisspielplatz herumlümmeln wird», antwortet Trauffer lachend.

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