Der Ausbrecherkönig spaltete die Schweiz
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«Bis wir tot sind oder frei»:Exklusive Trailer-Premiere von Stürm-Film

Trailerpremiere von «Stürm: Bis wir tot sind oder frei»
Der Ausbrecherkönig spaltete die Schweiz

Am 14. Januar 2021 kommt der mit grosser Spannung erwartete Spielfilm «Bis wir tot sind oder frei» von Oliver Rihs über den berühmten Ausbrecherkönig Walter Stürm in die Schweizer Kinos. Der von BLICK exklusiv präsentierte Trailer liefert einen ersten Vorgeschmack.
Publiziert: 15.10.2020 um 07:50 Uhr
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Joel Basman als Walter Stürm im Film «Bis wir tot sind oder frei» von Oliver Rihs.
Foto: Ascot-Elite
Jean-Claude Galli

Grosse Ereignisse werfen ihre Schatten voraus. BLICK präsentiert heute exklusiv den Trailer zu «Stürm: Bis wir tot sind oder frei» von Oliver Rihs (48). Der Spielfilm über den international bekannt gewordenen Ausbrecherkönig mit Joel Basman (30) als Walter Stürm (1942–1999), Marie Leuenberger (40) als seiner Anwältin Barbara Hug (†59) und Anatole Taubman (49) als Staatsanwalt ist das wohl meisterwartete einheimische Kinospektakel dieses Jahres und hätte in diesen Tagen anlaufen sollen.

Doch Corona wirbelte auch hier alles durcheinander. «Nach der pandemiebedingten Absage von Premieren an grossen Festivals in diesem Sommer mussten wir unseren Zeitplan neu überdenken», sagt Produzent Ivan Madeo (44). «Denn wir möchten auch ein Publikum weit über die Landes- und Altersgrenzen hinaus ansprechen.» Bereits erfolgreich uraufgeführt wurde «Stürm» nun Ende September am Hamburger Filmfest. Und er figuriert Ende dieses Jahr im Hauptwettbewerb eines A-Festivals. Der Kinostart folgt neu am 14. Januar 2021.

«Bin beim Ostereiersuchen, Stürm»

Gedreht wurde von Anfang April bis Mitte Juni 2019 in der Schweiz, in Süddeutschland und Spanien. Das Budget betrug gegen fünf Millionen Franken. «Grosse Aufwände ergaben sich unter anderem, weil die Handlung von 1980 bis 1999 fast zwanzig Jahre umfasst und eine entsprechende Ausstattung erforderte», sagt Madeo. Die Idee, einen Film über Stürm zu realisieren, beschäftigte Madeo bereits seit knapp zehn Jahren. «Bei ersten Recherchen stellten wir fest, dass es ausser dem Buch von Reto Kohler noch kein einziges kulturelles Zeugnis gab.»

Stürm spaltete die öffentliche Meinung wie kein Zweiter, in einer Zeit, als die Schweiz bereits tief zerstritten war. «Die einen, die ihn anhimmelten, sahen ihn als irrwitzige Mischung aus Robin Hood und Mini-Che-Guevara, die anderen schlicht als Soziopathen», so Madeo. Der Ostschweizer wurde durch den Verkauf von gestohlenen Autos kriminell und verübte später Einbrüche, Raubzüge und einen Banküberfall. Acht Mal gelang ihm ein Gefängnisausbruch. Am bekanntesten ist jener von Ostern 1981 in Regensdorf ZH, als er einen Zettel mit den Worten «Bin beim Ostereiersuchen, Stürm» hinterliess. 1999 nahm er sich in der Isolationshaft das Leben.

«Stürm verkörperte eine Dreistigkeit, die für die Schweiz einzigartig war. Er hatte etwas Schillerndes und Magisches, war absolut rücksichtslos, ohne Ideale und politisch nicht interessiert. Auf der anderen Seite hatte er Schalk, Charme und Anstand, wo man es gar nicht vermutet hätte», sagt Madeo. «Gerade weil er so widersprüchlich war, ist und bleibt er spannend, ein absoluter Verwandlungskünstler mit einmaligem Unterhaltungswert.»

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