Die Premiere von «Top Gun: Maverick» musste wegen der Pandemie immer wieder verschoben werden. Und für Hauptdarsteller Tom Cruise (59) wuchs der Druck als Produzent des Blockbusters, die Fortsetzung seines Kultfilms von 1986 auf einer Streamingplattform zu veröffentlichen. Doch davon wollte der Superstar nichts hören. «Das wäre bei mir niemals passiert», sagt er. Und: «Das wird auch in Zukunft nie geschehen.»
Herr Cruise, die Grossleinwand ist Ihnen also heilig, obwohl wir in Zeiten leben, in denen die Menschen lieber zu Hause Filme streamen...
Tom Cruise: Ich werde das Kino immer unterstützen. Und damit auch alle Leute, die dort arbeiten – egal, ob sie Eintrittskarten oder Popcorn verkaufen. Ich weiss, wie hart gerade für sie die letzten zwei Jahre waren. Ich verspreche, dass meine Filme auch in Zukunft Kinofilme sein werden.
Was macht Kino für Sie so besonders?
Kino vereint uns, verschiedene Sprachen, Kulturen und Ideen. Und wenn ich einen Film für die Leinwand drehe, wird dieser auf eine ganz bestimmte Art und Weise erzählt. Ich will, dass meine Filme nachwirken – nicht nur für das Eröffnungswochenende, sondern auch noch Jahre später. Ich habe natürlich kein Problem damit, wenn meine Filme irgendwann später auf anderen Plattformen laufen und Menschen erreichen.
Bei Ihnen hat man immer das Gefühl, dass Sie zum Actionstar geboren wurden.
Ich erinnere mich, dass ich schon als kleiner Junge, vielleicht war ich vier Jahre alt, unbedingt Filme machen wollte. Ich wollte Flugzeuge fliegen und Abenteuer erleben.
Klingt, als ob Sie ziemlich wild waren.
Ich habe immer wilde Dinge gemacht. Ich bin immer die grössten Bäume hochgeklettert und war ein wirklicher Träumer. Ich habe ständig Storys geschrieben und habe mir Figuren ausgedacht.
War Ihre Kindheit unbeschwert?
Ich hatte schon auch Pflichten. Als ich älter wurde, musste ich helfen, zum Familieneinkommen beizutragen. Ich habe Rasen gemäht, Schnee geschaufelt und bin von Tür zu Tür gezogen und habe Weihnachtskarten verkauft. Wenn ich etwas Geld übrig hatte, bin ich ins Kino gegangen. In einem Film mitzuspielen, das war mein grosser Traum.
Wann hat er sich erfüllt?
Ich war 18 und habe bereits nach meinem zweiten Vorsprechen eine kleine Rolle bekommen. Es war in «Die Kadetten von Bunker Hill». Es war so surreal, plötzlich war ich an einem echten Filmset, wovon ich so lange geträumt hatte. Ich habe alles aufgesogen wie ein Schwamm, habe genau geschaut, wie alles funktioniert. Ich war nämlich überzeugt, dass ich nie wieder vor der Kamera stehen würde. Ich wollte deshalb meine Chance nutzen und einen kompletten Einblick in die Branche bekommen.
Tom Cruise (59) wuchs mit drei Schwestern in ärmlichen Verhältnissen auf. Seine Eltern hatten keinen festen Wohnsitz, also besuchte Cruise über 15 verschiedene Schulen in den USA und Kanada. Mit 14 Jahren beschloss er, katholischer Priester zu werden, und lebte ein Jahr mit Franziskanern. Dann sattelte er auf die Schauspielerei um. Mit Filmen wie «Rain Man» (1988), «Eyes Wide Shut» (1999) und der «Mission Impossible»-Reihe und gehört Cruise heute zu den grössten Kinostars aller Zeiten. Cruise ist Mitglied von Scientology, was ihm regelmässig Kritik einbringt. Zu seinen Ex-Frauen gehören die Schauspielerinnen Nicole Kidman (54) und Katie Holmes (43).
Tom Cruise (59) wuchs mit drei Schwestern in ärmlichen Verhältnissen auf. Seine Eltern hatten keinen festen Wohnsitz, also besuchte Cruise über 15 verschiedene Schulen in den USA und Kanada. Mit 14 Jahren beschloss er, katholischer Priester zu werden, und lebte ein Jahr mit Franziskanern. Dann sattelte er auf die Schauspielerei um. Mit Filmen wie «Rain Man» (1988), «Eyes Wide Shut» (1999) und der «Mission Impossible»-Reihe und gehört Cruise heute zu den grössten Kinostars aller Zeiten. Cruise ist Mitglied von Scientology, was ihm regelmässig Kritik einbringt. Zu seinen Ex-Frauen gehören die Schauspielerinnen Nicole Kidman (54) und Katie Holmes (43).
Und das ist Ihnen gelungen?
(Lacht) Ja, ich habe alle am Set genervt, indem ich in ihrem Bereich aufgetaucht bin und sie Löcher in den Bauch gefragt habe. Dann habe ich alles dazu gelesen, was ich finden konnte.
Sind Sie ein guter Zuhörer?
Ich bin vor allem jemand, der zugibt, wenn er etwas nicht versteht. Ich habe keine Angst davor, andere zu fragen, die Dinge besser können oder wissen als ich.
Was geniessen Sie am meisten daran, ein Filmstar zu sein?
Dass ich damit meinen allergrössten Traum erfüllen darf. Ich wollte um die Welt reisen, in verschiedenen Ländern arbeiten und Teil der Kultur von den Menschen dort werden. Ich wollte nicht nur Tourist sein, sondern Menschen aus den verschiedenen Ecken unserer Erde treffen.
Warum ist Ihnen das so wichtig?
So bekam ich einen Einblick, worüber andere Leute lachen, worüber sie sich freuen und was ihnen nahegeht. Meine Filme sind immer auch eine Hommage an die Menschen in den Ländern, in denen wir drehen. Filme sollten Brücken bauen!
Sie haben alles erreicht in Ihrer Karriere. Was hat man da noch für Ziele?
Es hat sich für mich nichts verändert, seitdem ich mit 18 zum ersten Mal vor der Kamera stand und dachte: Bitte lass mich das doch bis zum Ende meines Lebens machen dürfen. Ich werde es niemals als selbstverständlich hinnehmen! Ich habe das grosse Privileg, dass Menschen meine Filme mögen. Nicht immer und nicht alle – aber genug.
Sie sind dafür bekannt, dass Sie alle Ihre Stunts selbst machen und Ihr Leben damit riskieren. Gab es nie Momente, in denen Sie dachten: «Ich bin jetzt zu alt dafür – warum tu ich mir das noch an?»
Niemand hat Gene Kelly gefragt: «Warum tanzt und singst du selbst?» Wenn ich in einem Musical wäre, würde ich auch herausfinden wollen, ob ich in der Lage bin, selbst zu singen und zu tanzen. Ich habe im Laufe der Zeit Fähigkeiten erworben wie Fallschirmspringen, Hubschrauber fliegen und Luftakrobatik. Ach ja, und ich nehme Tanz- und Gesangsunterricht (grinst).