Eine Liste der besten Filme von 2019 zu erstellen, ist schwierig. Denn es war ein tolles Jahr für Kino-Fans. Auch wenn Hollywood öfters danebenlag, wie die Liste der schlechtesten Filme zeigt, gab es einige Filme, die in die Geschichte eingehen dürften. 2019 war sogar so gut, dass BLICK-Filmkritiker Manuel Kellerhals manche Meisterwerke («The Irishman», «Midsommar») schweren Herzen weglassen muss. Denn am Ende kann es nur einen Sieger geben.
5. «Joker»
Das Herz von «Joker» ist die atemberaubende Leistung von Joaquin Phoenix (45). Der Hollywood-Star wird derzeit als heisser Anwärter auf einen Oscar gehandelt. Verdient hätte er ihn. Doch auch das düstere Drehbuch, die phänomenale Kameraführung und das Gespür von Regisseur Todd Philips (48), Humor im Horror zu finden, machen «Joker» zu einem Genuss. Nach zehn Jahren, in denen Comic-Verfilmungen die Kino-Charts dominierten, ist es nicht einfach, dem Genre etwas Neues hinzuzufügen. «Joker» hat das geschafft.
4. «Avengers: Endgame»
Zugegeben, es gab 2019 Filme, die besser gemacht waren als «Avengers: Endgame». Filme, die mehr Tiefgang und bahnbrechendere Ideen hatten. Doch was der Superhelden-Blockbuster schaffte, grenzt an ein Wunder. Denn Iron Man (Robert Downey Jr., 54) und sein Team kämpften dieses Mal nicht nur gegen Super-Bösewicht Thanos (Josh Brolin, 51) – sondern auch gegen die hohen Erwartungen der Fans. Nach einem Aufbau durch 21 Marvel-Filme in elf Jahren haben sich die in unermessliche Höhen gesteigert. Doch «Avengers: Endgame» ist die Landung geglückt, der Film ist die bisherige Krönung des Marvel-Universums.
3. «They Shall Not Grow Old»
In Grossbritannien erschien «They Shall Not Grow Old» zwar schon im November 2018, hierzulande kam die Kriegsdokumentation aber erst am 27. Juni 2019 in die Kinos. Deshalb hat er sich den dritten Platz auf dieser Liste redlich verdient. Peter Jackson (58), der Mann hinter den «Herr der Ringe»-Filmen, hat mit seinem Team Stunden an Filmmaterial aus dem Ersten Weltkrieg gesichtet, eingefärbt und vertont. Das Resultat ist eine Dokumentation, die einem die Schützengräben des Ersten Weltkriegs näherbringt, als einem lieb ist. Intim, berührend und schockierend – «They Shall Not Grow Old» ist Weltgeschichte in Filmform.
2. «Once Upon a Time in Hollywood»
Kult-Regisseur Quentin Tarantino (56) lieferte den wohl coolsten Film des Jahres. «Once Upon a Time in Hollywood» hat einen grandiosen Soundtrack. Ein perfekt aufeinander abgespieltes Schauspiel-Ensemble voller schillernder Namen. Gewalt-Orgien. Ellenlange Monologe. Eine Laufzeit von 161 Minuten. Nackte Füsse. Alles, was einen Tarantino-Film zu einem Tarantino-Film macht. In einer Welt, in der Individualität an den Kino-Kassen eher einen schweren Stand hat, hat der «Pulp Fiction»-Macher seine Stimme nicht verloren – den Hollywood-Göttern sei Dank.
1. «The Lighthouse»
Knappe Entscheidung, aber: «The Lighthouse» ist der beste Film des Jahres. Denn der Thriller bedient sich zwar wacker an klassischen Film- und Horrormotiven, erschafft schlussendlich aber etwas nie Dagewesenes. Schauspielerische Leistung, Bildsprache, Dialoge – es gibt nichts an «The Lighthouse», das nicht exzellent ist. Hauptdarsteller Robert Pattinson (33) schüttelt mit seiner Rolle endgültig den letzten «Twilight»-Glitzer ab, während Willem Dafoe (64) seinen Ruf eines der grössten Schauspieler aller Zeiten festigt. Kurz gesagt: Diesen Film müssen Sie gesehen haben!