Tschugger – Der Lätscht Fall
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Trailer:Tschugger – Der Lätscht Fall

David Constantin über Raclette-Folter und das Ende von «Tschugger»
«Wir könnten eine Raumstation im Wallis aufbauen»

Der letzte Fall von «Tschugger» wird auch im Kino gezeigt. Für das grosse Finale haben die Macher gross gedacht. Blick traf den Schöpfer und Hauptdarsteller von «Tschugger» zum Gespräch.
Publiziert: 02.10.2024 um 12:16 Uhr
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Aktualisiert: 02.10.2024 um 15:37 Uhr
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David Constantin bringt die vierte und letzte Staffel von «Tschugger» auch auf die Kino-Leinwand.
Foto: Philippe Rossier

Auf einen Blick

  • «Tschugger – Der lätscht Fall» startet am 10. Oktober im Kino
  • Raclette-Ofen als Folterinstrument sorgt für Diskussionen
  • Finale der Serie rettet die ganze Welt
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Michel ImhofTeamlead People

So gross waren die «Tschugger» noch nie! Die vierte Staffel der wahnwitzigen Walliser Krimi-Parodie läuft nicht nur ab dem 24. November auf SRF 1, «Tschugger – Der lätscht Fall» ist zuvor ab dem 10. Oktober in den Deutschschweizer Kinos zu sehen. Im grosse Finale geht es um die Rettung der ganzen Welt. Der Film besticht mit vielen irren Ideen. Blick hat den Schöpfer und Hauptdarsteller von «Tschugger», David Constantin (40), zum Gespräch über Humor, das Weltall und Raclette getroffen. 

Blick: Herr Constantin, in der vierten Staffel von «Tschugger» wird ein Raclette-Ofen als Folterinstrument missbraucht. Ist das für Walliser nicht Blasphemie?
David Constantin: Ist das zu viel oder verträgt es das noch? Ich weiss es nicht. Aber bei «Tschugger» sind wir oft an der Grenze des guten Geschmacks. Ich hoffe, man nimmts uns nicht übel.

Wie kam die Idee mit dem Racletteofen?
Das beginnt ja mit einer Szene, in der die Hauptfigur Bax seinem «Tschugger»-Kollegen Pirmin nicht mehr vertrauen kann und die Wahrheit von ihm erfahren will. Und was hat man im Wallis immer in der Nähe, das als Folterinstrument infrage kommt? Da kamen wir auf den Racletteofen. Also gar nicht so weit hergeholt, finde ich.

«Tschugger» wurde von Staffel zu Staffel irrer. Haben Sie die Serie in den Wahnsinn geschrieben?
Das kann sein. Man muss sich das so vorstellen: Die Autorinnen und Autoren setzen sich zusammen, erzählen Geschichten und hypen sich gegenseitig auf mit ihren Ideen. Aber uns war wichtig, darauf zu schauen, dass es nicht überbordet und man den Figuren weiterhin gerne beim Blödeln zuschaut. Und vor allem, dass wir mit unserem Humor nicht nach unten treten oder Minderheiten beleidigen.

Im Film kommt eine arabische Terroristengruppe vor. Das befeuert ein Klischee, das die muslimische Welt über Jahre begleitet. Wie viele Diskussionen gab es darüber?
Darüber waren die Gespräche sehr intensiv. Und es war uns wichtig, weitere arabische Figuren einzubauen, die ein anderes Bild abgeben und das problematische Klischee brechen. Es ist für mich schwierig zu beurteilen, ob uns das gelungen ist. Aber man muss das Ganze schon auch im Gesamtkontext der Staffel sehen. Die richtig Bösen, die alles verbocken, sind dann am Schluss doch drei weisse alte Männer. Und unsere Hauptfiguren müssen lernen, dass sie wegen gelernten Stereotypen lange auf dem Holzpfad waren.

Auch Bomben werden zum Thema.
Die Weltpolitik hat sich in den letzten zwei Jahren extrem verändert. Als wir die dritte und vierte Staffel geschrieben haben, fanden wir die Idee mit Atombomben im Wallis einfach spannend und mit der Tonalität vereinbar, weil es so weit weg von der Realität schien. Da konnte noch niemand ahnen, dass wir ein paar Monate später einen Krieg in Europa haben und ein Irrer mit Atombomben droht. 

«Tschugger» erscheint zum ersten Mal auch als Kinofilm. Was ist dort anders?
Wir haben ein paar Szenen umgestellt, weil sie mit den Episoden Sinn machten, im Film aber nicht so. Aber eigentlich sind Serie und Film fast identisch. 

Wollten Sie schon immer Filmstar werden?
Nein, eigentlich wollte ich Astronaut werden. Aber ich bin froh, dass ich nun in diesem Geschäft hier bin. Wenn ich möchte, kann ich einen Film schreiben und dort Astronaut sein. Bax auf dem Mars oder so. 

Wie viel Bax steckt in Ihnen?
Nicht so viel. Wobei ich kürzlich mit Skaten und Tennisspielen angefangen habe. Bei Matches kommt schon ein bisschen der Ehrgeiz von Bax raus. Aber sonst ist er komplett anders als ich. Bax ist sehr selbstsicher mit seiner Knarre und würde sich nie intensiv hinterfragen. Das ist bei mir komplett anders. 

Tennis und Skaten? Haben Sie jetzt mehr Zeit, seitdem «Tschugger 4» abgedreht ist?
Das ist wirklich so. Vorher waren wir entweder am Drehen oder am Schreiben. Jetzt entwickeln wir ein paar neue Ideen und drehen nicht mehr so viel. Das gibt Platz, um Sport zu machen und neuen, coolen Hobbys nachzugehen.

Was kommt nach «Tschugger»?
Ich hab irgendwie Gefallen an der Astronauten-Idee gefunden. Eventuell könnten wir eine Raumstation im Wallis aufbauen, von dort auf einen Planeten fliegen. 

Persönlich: David Constantin

Der Winzersohn David Constantin aus Salgesch VS besuchte in New York eine Filmschule und schloss ein Studium in Betriebswirtschaft ab. Erste Bekanntheit erlangte er 2012 durch die Onlineserie «Tschutter» über den FC Salgesch. Danach war er in der Werbeproduktion aktiv und arbeitete an «Tschugger». Constantin lebt in Zürich, Bern und im Wallis.

David Constantin hat Betriebswirtschaft studiert.
Philippe Rossier

Der Winzersohn David Constantin aus Salgesch VS besuchte in New York eine Filmschule und schloss ein Studium in Betriebswirtschaft ab. Erste Bekanntheit erlangte er 2012 durch die Onlineserie «Tschutter» über den FC Salgesch. Danach war er in der Werbeproduktion aktiv und arbeitete an «Tschugger». Constantin lebt in Zürich, Bern und im Wallis.

Oder «Tschugger – Das Musical».
Warum nicht? Ich könnte auch dokumentarisch aktiv werden. Ein paar Monate nur mit Tieren unterwegs sein, nichts mit Menschen zu tun haben. Es gibt so viele Möglichkeiten. Im Ernst: Wir haben schon ein paar konkrete Ideen, darüber kann ich aber nicht viel erzählen. 

Wie unterscheiden sich die Reaktionen auf «Tschugger» im Wallis von denen aus der «Üsserschwiiz»?
Im Wallis ist man kritischer, weil die Menschen näher am Thema sind und sich mit dem Bild, das wir vom Wallis zeigen, auseinandersetzen. Für die «Grüezini» ist das ja alles eher weit weg hinter den Bergen. Wenn die Walliser Mühe haben mit dem Bild, das wir vom Wallis zeigen, kann ich das verstehen. Aber ich erinnere dann immer daran, dass es frei erfunden ist. 

Der ganze Film ist untertitelt. Ist Walliserdeutsch eine Fremdsprache?
Ab und zu fühlt es sich schon so an. Gerade gestern war ich in einer Bar und musste dort am Ende auf Hochdeutsch bestellen, weil man mich nicht verstanden hat.

Was haben Sie bestellt?
Ingwertee und ein Toast Hawaii. Und dank Hochdeutsch habe ich die beiden Sachen auch korrekt bekommen.

Müssen Sie oft auf Hochdeutsch wechseln?
Immer weniger. Ich glaube, dass die Leute jetzt ein bisschen Walliserdeutsch gelernt haben, vielleicht auch wegen «Tschugger». Aber man kann es nicht von der Hand weisen: Im Wallis hat man die eine oder andere Lautverschiebung weniger mitgemacht, der Dialekt ist schon sehr anders und schwierig. Also habe ich auch Verständnis, wenn man mich mal nicht versteht. Aber, liebe «Üsserschwiizer», schaut einfach «Tschugger» und lernt endlich diesen Dialekt!

Zurück zum Raclette: Wie muss das bei Ihnen daherkommen?
Ich mags lieber vom Laib gestrichen. Ich frage jeweils immer, wenn ich zum Raclette eingeladen werde, ob es sich dabei um einen Raclette-Abend oder einen Tischgrill-Abend handelt. Beim einen wirds vom Laib gestrichen, beim anderen gibt es die Käsescheiben. Das ist ein wichtiger Unterschied, und da spiele ich auch gerne die Raclette-Polizei. 

Wo gibts das beste Raclette?
Bei meinen Eltern. Mein Papa brutzelt es ganz leicht an. Ich würz es frisch nach Abstrich am liebsten noch mit einem feinen Currygewürz und verziere es mit eingemachtem Süss-sauer-Gemüse von der Mama. Dazu noch ein Glas Johannisberg aus dem Familienweingut.

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